Das Archiv bietet Ihnen die special Beilagen zur Zeitschrift Wissenschaftsmanagement aus den Jahrgängen 2004 bis 2013 im PDF-Format kostenlos zum Download.
Diversität der Studienlektüre als Herausforderung für Hochschulen
Diversität ist auf der Ebene von Personalentscheidungen und Verhaltensregeln an deutschen Hochschulen seit langem ein zentrales Thema (vergleiche exemplarisch Netzwerk Diversity 2022). Weniger prominent ist bislang die Frage wie vielfältig und pluralistisch die Lektüren sind, mit denen Studierende ihr Studium bestreiten. Noch immer dominieren häufig Bücher aus westlichen Kontexten die Literaturlisten und Lektüreempfehlungen. Dafür gibt es gute Gründe, die in der jeweiligen Fachgeschichte und Fachtradition begründet sind. Es geht auch nicht um eine radikale Verwerfung bewährter Materialien, sondern um eine additive Perspektive, welche neue Möglichkeiten der Wissensrezeption auslotet. Ausgenommen sind hiervon Studienfächer, die sich explizit mit anderen Kulturen oder außereuropäischen Gesellschaften befassen. Hier ist diese Diversität meist schon gut verankert.
Erfolgsfaktoren hinsichtlich der Lernortkooperation und Organisation
Die Akademisierung in der Pflege ist in Deutschland noch nicht weit vorangeschritten. Die Lernortkooperationen im Rahmen der hochschulischen Pflegeausbildung stellen die Hochschulen und ihre Praxispartner vor Herausforderungen. Im vorliegenden Beitrag werden Erfolgsfaktoren hinsichtlich der Lernortkooperation dargestellt, Herausforderungen skizziert und Handlungsempfehlungen formuliert, die die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Praxiseinrichtungen erleichtern können. Die Untersuchung wurde im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung durchgeführt.
Die Anzahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen hat im Laufe der Jahre stetig zugenommen, aber rund 40 Prozent verlässt die Hochschule ohne Abschluss. Ein wichtiger Grund sind mangelnde Sprachkenntnisse, obwohl sie formal für die Einschreibung durch Sprachkurse und -zertifikate nachgewiesen werden müssen. Dies wirft die Frage auf, welche Rolle die Studienvorbereitung und die unterschiedlichen Zugangswege von internationalen Studierenden ins Studium spielen. Die bisherige Datenlage und Entwicklungen im Bereich der Studienvorbereitung liefern dazu keine eindeutige Antwort, aber Tendenzen, an denen sich Forschung, Politik und Praxis orientieren können.
Zusammenarbeit und Führung sind an Hochschulen aufgrund von unterschiedlichen Beschäftigtengruppen und Aufgabenfeldern oft herausfordernd. Die Kohäsion innerhalb der Organisation ist gleichzeitig erfolgsentscheidend. Dieses Spannungsfelds hat sich die Hochschule Osnabrück angenommen und hierzu einen breit angelegten Organisationsentwicklungsprozess initiiert. Ähnlich einem Werkstattbericht zeigt dieser Artikel auf, wie die Hochschule Osnabrück die Transformation von Zusammenarbeit und Führung auf Basis eines partizipativen und agilen hochschulweiten Projekts gestaltet. Lessons Learned für das Hochschulmanagement werden abgeleitet.
Eine einfache Ergänzung des Rechnungswesens erlaubt die quantitative Messung der Hochschulentwicklung
Die Ziele in langfristig angelegten, strategischen Entwicklungsprozessen werden häufig in qualitativen Kriterien beschrieben. In Vertragssituationen sind qualitative Ziele eher als quantitative Ziele dazu geeignet zwischen den Vertragspartnern unterschiedliche Auffassungen über die Zielerreichung zu generieren. Der Beitrag zeigt, wie man einen strategischen Entwicklungsprozess quantitativ messbar machen kann.
Die Redaktion wünscht allen Leser:innen ein schönes Wochenende. Vorher blicken wir noch einmal auf die Woche im Deutschen Bundestag zurück und haben drei Meldungen aus dem Bereich Bildung und Forschung zusammengetragen.
Wenn Sie Wert darauf legen, dass sich Teams und Arbeitsgruppen auf ihre fachlichen Herausforderungen konzentrieren können, ohne dabei von zwischenmenschlichen „Störfaktoren“ abgelenkt zu werden – dann sollten Sie ein Teamcoaching erwägen. Der folgende Artikel stellt die exemplarische Durchführung eines Teamcoachings mit allen wesentlichen Schritten dar und kann daher als Anregung dienen. Dabei gilt als Grundsatz, dass ein Teamcoaching stets von einer konstruktiven, lösungs- und zukunftsorientierten Haltung der Mitwirkenden getragen werden sollte. Der Fokus gilt der Zukunft, nicht der Vergangenheit.
Stellen Musikhochschulen im deutschen Hochschulwesen eine Besonderheit dar? Nein, denn aus rechtlicher Perspektive sind sie den Universitäten gleichgestellt. Ja, weil sie sich alleinig auf den Gegenstand der Musik beziehungsweise auf den Erwerb und die Vermittlung von Musizierfähigkeit fokussieren. Formelle Gleichrangigkeit versus inhaltliche Andersartigkeit – dies befördert eine Schieflage, mit der jede Musikhochschulreform konfrontiert ist: Während von außen gesehen die Politik die zunehmende Wissenschaftlichkeit der Musikhochschulen wahrnimmt und der Arbeitsmarkt auf Beschäftigungsfähigkeit pocht, kreisen im Inneren der Hochschule ihre Angehörigen mit Leidenschaft um die Musik und verteidigen die Freiheit der Kunst.
Kurz vor dem bevorstehenden Wochenende werfen wir noch einen Blick auf die Arbeit in dieser Woche im Deutschen Bundestag. Die Redaktion wissenschaftsmanagement.de wünscht allen Leser:innen ein schönes Wochenende.
Acht kurze Erfahrungsberichte aus dem Spannungsfeld Musikhochschule
Die Ansprüche an das Musikstudium sind hoch, möglichst lange und konzentriert im Elfenbeinturm zu schuften und kaum ist man raus, muss man praxis- und problemlösungserprobt als Entrepreneurin und Unternehmer seiner Kunst im Leben stehen – notabene wie zum Beispiel Georg Friedrich Händel oder Jacques Offenbach um nur zwei von vielen unter den alten Meistern zu nennen. Es ist aber gerade das die Kunst der Studiengestaltung, um die Studierende, Lehrende und Hochschulleitungen Hand in Hand und immer wieder neu ringen müssen, die Kunst, einen Bienenstock an Elfenbeinzimmern und -türmchen zu errichten, durchzogen von Korridoren der Praxiserfahrungen und Balkonen oder Veranden, die zum gemeinsamen Gestalten der zukünftigen Berufs- und Musizierpraxis einlädt. Experimentierzimmer, Labore, Zugänge und Übergänge müssen gelegt und ausprobiert werden.