Ausgabe 2020
Lehre und Verwaltung zusammendenken
Die digitale Transformation und das gestiegene Bewusstsein um deren Bedeutung für Lehre, Forschung und Verwaltung sind in guter Erinnerung aus der Wissenschaftsdebatte des Jahres 2020. Im Hinblick auf das laufende 2021 kommt eine Anforderung hinzu: die inhaltlichen und die administrativen Bereiche einer wissenschaftlichen Einrichtung zusammendenken. Im Prozess der Digitalisierung darf es zu keiner Atomisierung innerhalb einer Fachhochschule, Universität oder einem außerhochschulischen Zentrum kommen. Eine beispielsweise digital losstürmende Lehre auf dem Weg zu hybriden Vermittlungsformaten an einer Ecke der Hochschule wäre Gift, wenn es keine konzeptionelle Rückkopplung mit der zentralen Administration und Verwaltung geben würde. Die Etappen des Wissenschaftsmanagements haben immer wieder Entwicklungssprünge provoziert, die zeitweise zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Reformprozess von Einrichtungen führten. Darin lag auch ein Mehrwert: So hat die Internationalisierung in Studiengängen zeitversetzt die Verwaltung gefordert, selbst offener für Belange dieser neuen Anspruchsgruppen zu werden. Eine populärer werdende Wirtschaftskooperation zwischen Hochschule und Industrie beziehungsweise Dienstleistungsökonomie brachte den Wissens- und Technologietransfer voran; in dessen Folge entstanden oncampus neue Strukturen wie Inkubatoren und Spin-Off-Strategien, mit denen forschungsnahe Firmen ausgegründet werden.
Die Deeptech-Gründungen (etwa aus dem Maschinenbau, der Bio-Medizin oder der Materialforschung) gelten nun im laufenden 20er-Jahrzehnt als die chancenreichsten Start-up-Felder für Deutschland; Mittelstand und Großindustrie könnten durch Partnerschaften mit Start-ups wieder punkten, nachdem die Vorherrschaft in der digitalen Plattformökonomie an die USA und China ging. Deeptech wird nun erneut das Management der Wissenschaftseinrichtungen stimulieren und zukunftsgerichtete Konzepte einfordern. Dabei ist die Digitalisierung von zentraler Bedeutung. Mit der Online Workshopreihe Cyber Future in Hochschulen (die auch um außerhochschulische Themen 2021 ergänzt wird) hat unsere Zeitschrift das „Zusammendenken“ von Lehre, Forschung, Transfer und Administration / Verwaltung im Prozess der digitalen Transformation für sich auf die Agenda gehoben. Zwei Veranstaltungen fanden noch Ende 2020 statt, jeweils mit sehr gutem Teilnehmererfolg. Berichte darüber sowie ein Interview mit drei im Hochschul- und Wissenschaftsmarkt erfahrenen IT-Firmen runden den Auftakt ab. Die Botschaften sind ermutigend – für das Zusammendenken: Man solle die interne Expertise in den Einrichtungen aktivieren und nutzen, Klarheit über Ziele und den strategischen Weg der Digitalisierung bekommen und erst dann externe Partner an Bord nehmen. Oder wie es die Organisationsberaterin Susanne Grebe in ihrem Beitrag schreibt: „Die Hochschulleitung braucht kein technisches Informationssystem in Form vieler Einzelberichte, sondern eine intelligente Beratung durch ihre internen Fachspezialisten.“ Für das Wissenschaftsmanagement gelte die These, dass die Vernetzung von Fachspezialisten aus Führungs- und Unterstützungsprozessen zu einem Beratungssystem auch im Hochschulmanagement und in der Verwaltung stärker forciert werden müsse.
Markus Lemmens,
Geschäftsführender Herausgeber
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