Ausgabe 1/2019
Raum zum Nachdenken
Mit der „Neu“-Herausgabe unserer Zeitschrift möchten wir auch einen Raum zum Nachdenken schaffen. Im 24. Erscheinungsjahr wagen wir optisch ein kleines Experiment: Alles wird medial bunter, von Fotos und visuellen Elementen nahezu überschwemmt. Das neue Layout kommt demgegenüber reduzierter daher. Grafiken und Tabellen bleiben wie bisher – aber Fotos fehlen weitgehend. Nur Beitrage zu den Themen Design und Kommunikation werden künftig farbig bebildert.
Das ist aber natürlich nicht alles. Mit einer Reihe inhaltlicher Neuerungen sind zwei wesentliche Botschaften für die Governance und das Wissenschaftsmanagement verbunden:
Erstens: Die zwei gebundenen Ausgaben pro Jahr – und das in beträchtlicher Seitenstarke – bieten Raum für komplexe Betrachtungen und inhaltlich recht unterschiedliche Texte. Das ist ein Gegengewicht zum schnellen Takt des Alltages in Lehre, Forschung und den weiten Raumen im Wissens- und Technologietransfer sowie in der Wissenschaftlichen Weiterbildung. Dieser Erscheinungsrhythmus nimmt etwas den Druck, alles rasch verinnerlichen zu müssen. Vielmehr kann man die gelesenen Anregungen im eigenen Umfeld über Monate testen und für gut oder weniger überzeugend befinden. Die Online-Berichterstattung stillt dann natürlich den weiteren Wissensdurst – das sei denjenigen gesagt, die auf Beitrage zwischen den Ausgaben warten.
Zweitens: Die neuen Rubriken (Cases, Wissenschaftliche Beitrage und Transfer/Peer Consulting) tragen verschiedene Wissensbestande und differenzierte Erfahrungen an das Management für die Wissenschaft heran. Damit wird die Basis für eine gute Governance- und Managementpraxis verbreitert. Wir glauben, dass das Wissenschaftsmanagement im kommenden Jahrzehnt auch die Kraft für „disruptive“ Konzepte und Losungen haben muss. Dafür werden gute Ideen und verlässliche Erkenntnisse benötigt. Dazu mochten wir beisteuern.
In jedem Fall muss das Management künftig verstärkt die Außenräume wahrnehmen, die maßgeblich den Stellenwert und die Reputation von Lehre, Forschung und Wissenschaft in der Gesellschaft bestimmen. Mut zur Einflussnahme ist hierzu erforderlich. Denn Peer Pasternack analysiert in seinem Beitrag (Seite 149) nüchtern: „Indem in öffentlichen Debatten Komplexität zunehmend abgewiesen wird, ist die außerwissenschaftliche Akzeptanz und Reputation wissenschaftlichen Wissens nicht mehr selbstverständlich.“
Jetzt – im Herbst 2019 – wirkt es zunächst einmal ruhiger als sonst. Das liegt sicher daran, dass die momentan wichtigsten Würfel gefallen sind: Der Pakt für Forschung und Innovation, der Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken und die Exzellenzstrategie sind final entschieden und unter Dach und Fach. Das ist die Stunde für Neues oder zumindest die Vorbereitung darauf. Vielleicht bietet Ihnen – unseren Lesern – diese erste „Neu“-Ausgabe den einen oder anderen Impuls dazu.
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