Das Archiv bietet Ihnen die special Beilagen zur Zeitschrift Wissenschaftsmanagement aus den Jahrgängen 2004 bis 2013 im PDF-Format kostenlos zum Download.
Konzept einer ganzheitlichen Infrastruktur von Whistleblowing-Systemen
Zwar steigt der Stellenwert von Whistleblowing sowie von Whistleblowing-Systemen zur Entdeckung von Missständen und Regelverstößen. Allerdings sind vorhandene Systeme nicht in der Lage, die parallel zunehmende Komplexität zu bewältigen. Diese äußert sich in mehrdeutigen ethischen Maßstäben, einem breiten Spektrum relevanter Akteure und einer unsicheren Wissensbasis, deren Qualität gezielt durch destruktive Strategien der Täter verringert wird: Sie wollen auf diesem Weg die Entdeckung und Erklärung ihrer Beteiligung am Zustandekommen der Missstände erschweren. Abhilfe können hier Whistleblowing-Systeme 2.0 schaffen. Sie stellen eine ganzheitliche Infrastruktur aus differenzierten Anreizsystemen, erweiterter Aufbau- und umfassender Prozessorganisation sowie einer integrierten Wissensbasis bereit.
Das durch Meinungsvielfalt, Inkompatibilitäten, Interessengegensätze, Dilemmata, Konfliktbewältigung, Konsens, Ganzheitlichkeit und Synergiesuche geprägte Verständnis von „Koordination“ zeichnet sich durch eine hohe implizite Komplexität aus. Diese inhärente Basiskomplexität ist bei allen Koordinationsaktivitäten zu meistern. Hingegen fokussiert das komplexe Koordinationsmanagement eine Zusatzkomplexität, die als Koordinieren in einer VUKA-Welt (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität) charakterisiert werden kann. Der Komplexitätsschub in Gestalt von Volumen, Diversität, Ambiguität und Instabilität sorgt einerseits für komplexer werdende Koordinationsaufgaben. Er erfordert andererseits perfektionierte Koordinationsinstrumentarien. Für Koordinatoren bildet das komplexe Koordinieren nicht mehr die Ausnahme, sondern eher die Regel.
Gestaltungsansätze für Coopetition im Ideen- und Innovationsmanagement
Innovationsnetzwerke sind primär durch Kooperation geprägt, also durch ein gegenseitiges „Geben und Nehmen“, was sich auch in aktuellen Mainstream-Konzepten wie Open Innovation, Crowdsourcing, Co-Innovation, Co-Creation, Innovation Communities oder strategischen Innovationspartnerschaften widerspiegelt. In der Praxis treten jedoch in der Regel Mischungen aus organisierter Kooperation und organisierter Konkurrenz auf. Der Erfolg dieser komplexen Coopetition („Koopkurrenz“) in Innovationsnetzwerken hängt dabei maßgeblich von den Kopplungsformen zwischen Kooperation und Konkurrenz ab.