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Zwischen Zufriedenheit und ungewisser Zukunft

news

Cédric Koch

AUSSERUNIVERSITÄRE FORSCHUNG

Zwischen Zufriedenheit und ungewisser Zukunft

Die Leibniz-Gemeinschaft betont in ihrem Jahrespressegespräch die gute Zusammenarbeit mit Hochschulen – und hofft auf die bald anstehenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates

Ein „unbestrittener Teil der außeruniversitären, aber auch der gesamten Wissenschaftslandschaft“ sei die Leibniz-Gemeinschaft laut ihrem Präsident Karl Ulrich Mayer geworden. Bei ihrem jährlichen Pressegespräch stand vor allem die fruchtbare Zusammenarbeit mit den Hochschulen im Vordergrund. Diese sei speziell der dezentralen Struktur der Leibniz-Gemeinschaft zu verdanken. Doch am Horizont werfen die für den frühen Sommer angesetzten Empfehlungen des Wissenschaftsrates ihren Schatten: Die Gemeinschaft forderte bei dem Treffen in der Berliner Geschäftsstelle eine gesicherte Grundfinanzierung der Universitäten und eine stärkere institutionelle Förderung der Forschung.

„Dezentrale Koordination“. Dieser Begriff stand beim diesjährigen Pressegespräch im Mittelpunkt. Damit beschreibt die Leibniz-Gemeinschaft selbst ihre Organisationsstruktur, die von vielen juristisch, inhaltlich und finanziell unabhängigen Instituten geprägt ist. Aus gutem Grund, wie Leibniz-Generalsekretärin Christiane Neumann findet: „Diese Struktur befähigt die einzelnen Institute, besonders gut mit Hochschulen zusammenzuarbeiten“. Da die zentrale Geschäftsstelle lediglich als Koordinator für strukturelle Fragen wie etwa der Gleichstellung zuständig ist, sind die Institute finanziell und inhaltlich eigenständig und arbeiten fest verankert in ihrem regionalen Umfeld. Reger finanzieller und inhaltlicher Kontakt mit Landesregierungen ebenso wie mit den Hochschulen vor Ort lässt Kooperationen über längere Zeiträume zu und schafft wichtige Vertrauensbasen. Und tatsächlich, die Liste der Hochschul-Kooperationen ist lang: Insgesamt besetzen Wissenschaftler der Leibniz-Institute in Deutschland 3.334 Hochschulprofessuren. Zusätzlich tragen die Institute zur Lehre bei, indem sie Promovierende ausbilden. Derzeit kommt die gesamte Gemeinschaft auf 3.300 Doktoranden. Darüber hinaus existiert mit den sogenannten „WissenschaftsCampi“ eine gut ausgebaute, institutionalisierte Zusammenarbeit mit Hochschulen. In derzeit fünf eingerichteten Campi in Tübingen, Mainz, Mannheim, Halle und Rostock forschen zugehörige Institute im Verbund mit Hochschulwissenschaftlern über einen langfristig gesicherten Zeitraum von sieben bis 15 Jahren – die inhaltliche Nähe der Forschungsfelder sorgt laut Mayer für eine reibungslose und zielführende Zusammenarbeit zwischen Instituts- und Hochschulforschern. Finanziert wird das Ganze von den Instituten, der gesamten Leibniz-Gemeinschaft, den Hochschulen sowie vom Bund. Es sind solche engen, langfristigen Zusammenarbeiten innerhalb festgelegter thematischer Bereiche, für die sich die Leibniz-Institute als besonders geeignet sehen. Doch um solche Projekte nachhaltig zu betreiben, hofft die Gemeinschaft auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrates, die zwischen April und Juni erwartet werden. Konkret wünsche man sich die Möglichkeit, deutlich stärker institutionell gefördert zu werden, statt wie bisher projektbasiert. Ein interessantes Beispiel: Die Leibniz-Pläne, Exzellenzcluster auch über die bisherige Förderperiode bis 2017 hinaus zu verstetigen. Die Gespräche hierfür würden zwar laufen, sagte Mayer, jedoch hänge auch dies letztlich von der Frage ab, ob ein solches ständiges Exzellenzcluster langfristig finanziert würde – und davon, ob es dem Bund erlaubt wäre, Geld beizusteuern. Dies würde allerdings eine Grundgesetzänderung voraussetzen. Das sogenannte Kooperationsverbot verbietet Bundesgeld im Hochschulbereich in den meisten Fällen und macht die Finanzierung zu Ländersache. Auch die Leibniz-Gemeinschaft blickt also gespannt auf die anstehenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates. Doch nicht nur aus Eigennutz: Leibniz-Präsident Mayer betonte als erste Priorität für die als wegweisend eingestuften Expertenratschläge, die Grundsicherung der Hochschulen langfristig zu sichern, nicht zuletzt um ein gesünderes Betreuungsverhältnis und damit eine bessere Lehre zu ermöglichen. Foto: Enrico Kahnt/pixelio