Eine Forschungsministerin mit Perspektive?
news
Wissenschaftspolitik
Eine Forschungsministerin mit Perspektive?
Die Fortsetzung des Hochschulpakts sei „außerordentlich wichtig“, da die Hochschulen eine zuverlässige Finanzierung benötigten. Leider sei die Kofinanzierung mancher Länder kritisch. Hier müsse sich die Transparenz erhöhen. In eine Änderung des Artikels 91b des Grundgesetzes bis zur Bundestagswahl setzt Wanka laut eigener Aussage keine großen Hoffnungen mehr, was sie allerdings sehr bedauere. Fiele das in diesem Artikel verankerte Kooperationsverbot, könnten die derzeit debattierten Fragen der Hochschulfinanzierung in der Zeit nach Exzellenzinitiative und Hochschulpakt auf andere Weise beantwortet werden, so Wanka. Alternativen zur Grundgesetzänderung erteilt sie unterdessen eine Absage: Diese seien rechtlich alle zu kompliziert und nicht praktikabel. Auch ziele der Bund mit der Gesetzesänderung nicht auf eine Elitenförderung, wie von vielen befürchtet. Vielmehr könne die Bundesregierung die Forschung an gesamtgesellschaftlichen Fragestellungen fördern – z.B. durch einen Lehrstuhl für Inklusion. Persönlich liegen der neuen Ministerin die Erforschung von Energie- und Gesundheitsthemen am Herzen. Gleichzeitig will sie für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland kämpfen und die Übergänge zwischen akademischer und beruflicher Bildung in beide Richtungen erleichtern. Auf der Pressekonferenz betonte Wanka, dass die von ihr aufgezählten Themen nur ein Ausschnitt ihrer Aufgaben darstellen. Auf die Nachfrage, ob es Änderungen beim BAFöG noch in dieser Legislaturperiode geben werde, antwortete sie schmunzelnd mit Perspektive über den September hinaus: „Es wird ja dann einen Koalitionsvertrag geben und dann geht es weiter.“ Mit wem die Union dann eine Koalition eingehen könnte, ließ sie allerdings offen. Bild: Peter von Bechen/pixelio