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Warum Studierende seltener zu Vorlesungen und Seminaren gehen +++ Neue Lernwelt durch VR-Technologie

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Tanja Rosenthal

Neues aus der Forschung

Warum Studierende seltener zu Vorlesungen und Seminaren gehen +++ Neue Lernwelt durch VR-Technologie

Technische Universität Chemnitz und Universität Witten/Herdecke

Eine Studie der TU Chemnitz untersucht Motivationshemmnisse von Studierenden in Vorlesungen und Seminaren. Es zeigt sich, dass klassische Lehrfomate von den Studierenden häufig als langweilig empfunden werden. Studierende der Universität Witten/Herdecke erprobten neue Lernmethoden im VR-Bereich.

Bild: www.pixabay.com

Warum Studierende seltener zu Vorlesungen und Seminaren gehen
Technische Universität Chemnitz

Eine umfassende Untersuchung von Dr. René Bochmann, Forscher an der Professur für Pädagogische und Entwicklungspsychologie an der Technischen Universität Chemnitz (TU), weist dringenden Handlungsbedarf auf. In seiner Studie untersucht er Motivationshemmnisse von Studierenden in Vorlesungen und Seminaren.

Aus vorheriger Forschung ging hervor, dass die Besuchszeiten der Lehrveranstaltungen durch die Studierenden immer weiter zurückgingen. Während es 2010 noch 18,2 Stunden waren, sanken die Besuchszeiten im Jahr 2013 auf 15,9 Stunden pro Woche. Dies stehe laut seiner Vermutung – die sich auch nachher bestätigte – im Zusammenhang damit, dass Lehrende meist die klassischen Lehrformate mit Frontalunterricht nutzen. Die Befragung von rund 2.000 Studierenden zeigte, dass die Studierenden dies häufig als langweilig und monoton empfinden. Lieber nehmen sie selbst Einfluss auf den Unterricht und gestalten diesen mit. Laut Bochmanns Empfehlung sollten Dozenten daneben mehr eine Funktion als Coach und Berater, die Studierende in ihrem jeweils eigenen Lernprozess begleiten und unterstützen, einnehmen. Der Einsatz verschiedener Lehrformate mit interaktiven Methoden wie Gruppenarbeiten und Diskussionen fördert gute Lernergebnisse. Dennoch werden von den zahlreichen Unterrichtsmethoden, die den Lehrenden zur Verfügung stehen, nur rund ein Drittel angewendet. Für besonders effektiv hält der Wissenschaftler moderne und digitale Lehrmethoden wie „Inverted Classroom“. Die Studierenden bearbeiten den Lernstoff zunächst eigenständig und besprechen diesen später in Präsenzveranstaltung an praxisnahen Beispielen.

Die Studie ist als Dissertation erschienen und lässt sich hier abrufen.

Zur Original-Pressemitteilung gelangen Sie hier.

 

Neue Lernwelt durch VR-Technologie
Universität Witten/Herdecke

Konzentriertere und intensivere Lernerfahrungen mit Virtual Reality (VR)? – Davon berichten Studierende der Universität Witten/Herdecke, die in einem Seminar des Soziologen und VR-Experten Dr. Jonathan Harth eine Studie erarbeitet haben, die das Erlangen von medizinischem Wissen durch analoge Medien mit Lernmethoden im VR-Bereich vergleicht.

Zu Beginn des Seminars wurden zunächst grundsätzliche Überlegungen zu den möglichen Chancen, die VR-Technologien mit sich bringen, angestellt. Zur Heranführung an das Thema lud Harth daraufhin einen Visual-Artist ein, der die Studierenden über die notwendige technische Infrastruktur und Software sowie über die Möglichkeiten von VR aufklärte. Mit dieser Grundlage hat er mit den Studierenden 3D-Umgebungen live gebaut und verschiedene Settings programmiert und ausprobiert. Im Verlaufe des Seminars ergab sich dann vor dem wissenschaftlichen Hintergrund für den medizinischen Bereich die konkrete Fragestellung für die Studie: Was kann dieses neue Medium besser als traditionelle Medien? Dabei wurde das Erlenen von Anatomiekenntnissen mittels analoger Quellen wie Lehrbücher mit dem Lernen im VR-Bereich verglichen.

Im Ergebnis zeigte die Studie, dass mit dem Lernen durch Einsatz von VR rein statistisch keine besseren Ergebnisse erzielt werden konnten als mit analogem Lernen. Dennoch schätzen die Studierenden das Potenzial von VR für das Lernen als sehr hoch ein. Gerade durch die ungewohnte Nutzung des neuen VR-Mediums – die Studierenden benutzen zum ersten Mal überhaupt eine VR-Brille – könnten möglicherweise die damit erzielten Ergebnisse leicht von der Lehrbuch-Lernmethode abweichen. Viele der  Studierenden hatten dennoch das Gefühl, eine viel konzentriertere und intensivere subjektivere Lernerfahrung mit VR zu erleben. Konkret für das Erlernen von Anatomiekenntnissen waren sich alle Studierenden einig, dass VR dem Lehrbuch in Bezug auf die Darstellung der abgefragten Muskelbereiche überlegen sei.

Jedenfalls begründen diese Ergebnisse sowie die geringe Anzahl der Studienteilnehmer weiteren Forschungsbedarf. Was die Zukunft betrifft, wird der Soziologe VR-Technologien weiterhin für seine Seminare einsetzen, aber auch insbesondere in den Bereichen Robotik, Immersion und Verkörperung sieht er nutzbares Potenzial und Schnittstellen.

Zur Original-Pressemitteilung gelangen Sie hier.

 

 

Bild: www.pixabay.com