Das Archiv bietet Ihnen die special Beilagen zur Zeitschrift Wissenschaftsmanagement aus den Jahrgängen 2004 bis 2013 im PDF-Format kostenlos zum Download.
Die Redaktion wissenschaftsmanagement.de, die Online-Plattform der gleichnamigen Zeitschrift aus dem Hause Lemmens Medien, wünscht allen Leserinnen und Lesern ein schönes Wochenende.
Ein Überblick über bestehende Kennzahlenvorschläge und Empfehlungen zur Findung und Anwendung passender Indikatoren zur Steuerung von Wissens- und Technologietransferprozessen
Wissens- und Technologietransfer (WTT) hat innerhalb der letzten Jahrzehnte stark an Bedeutung gewonnen und reiht sich nicht nur im Hochschulbereich als Third Mission neben Lehre und Forschung ein (vergleiche Roessler et al. 2015, 4). Über den Hochschulbereich hinaus bewegt dieses Thema auch außerakademische Sektoren. Zur Bewertung und Steuerung der Transferaktivitäten und vor allem der Transferleistung von Transferprozessen bedarf es einer adäquaten Auswahl an Transferindikatoren zur Erreichung der Transferziele (vergleiche Molas-Gallert 2002; Hachmeister et al. 2016; Frondizi et al. 2019). Somit sollte das Interesse an einer sinnvollen Transferindikatorik bei jedem Akteur liegen, der aktiv am Transfermanagement teilnimmt. Doch welches Set an Kennzahlen ist geeignet, um die eigenen Transferaktivitäten zu beobachten und deren Leistung zu steuern?
Zur monetären Bewertung von Erkenntnissen und geistigem Eigentum
Der monetäre Wert wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse verändert sich zeitabhängig. Die Frage, ob und wie gut ein individuell gegebenes Innovationssystem in der Lage ist, Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung zu verwerten, soll mit Hilfe des Transfer_i-Modells beantwortbar gemacht werden. Die Arbeit an diesem Transfermodell war der Anlass, eine von Schutzrechten unabhängige Methodik zur Bewertung von Erkenntnissen zu entwickeln, die hier vorgestellt werden soll. Sie basiert auf 8 Scorecards, die Technology Push und Market Pull zum Bewertungszeitpunkt quantifizieren. Damit wird die Wertentwicklung von IP entlang des gesamten Innovationszyklus messbar und prognostizierbar.
Praxis im Wissenstransfer für komplexe Technologien erweitern: Plädoyer für einen „Intrapreneur- und Spin-in-Ansatz“, um „gute Innovationen“ zu schaffen
Die Politik in Deutschland fächert auf. Für das 2020er-Jahrzehnt ist eine Weichenstellung zu erkennen: Der Themenkomplex Forschung, Transfer, Technologie und Innovation wird nicht länger in Universitäten, Akademien, Instituten, außerhochschulischen Einrichtungen und Unternehmen allein verhandelt und betrieben. Die Technologiepolitik ist zur Geopolitik der Industrienationen und Staatenverbünde aufgestiegen. Sie reicht damit in die Außenpolitiken der Länder. Berlin, Brüssel, Washington, Peking und viele andere politische Zentren der Welt haben dieses Politikfeld zur Regierungssache erklärt. Ob es sich um die Forschung zu 6G, Quantencomputer, Künstliche Intelligenz, Smart Material, Hirnforschung oder die Kernfusion handelt – um nur einige zu nennen: Sie alle sind zu Messgrößen für volkswirtschaftlichen Wohlstand und demokratische Freiheiten der Zukunft geworden. Das hat Folgen für den in Deutschland bisher praktizierten WTT – den Wissens- und Technologietransfer. Dieser muss sich zukünftig erweitern und die Anforderungen von Deep Technology integrieren. Der Beitrag skizziert einen Ansatz, der mit Partnern zu einem Modell ausgearbeitet werden kann, das eine breite Umsetzungsvarianz toleriert. Anders würde man der differenzierten Wissenschaftslandschaft allein in Deutschland nicht gerecht werden können.
Transferziele und Transferstrategie der Universität Siegen
Mit einer individuellen und von vielen Hochschulangehörigen getragenen Transferstrategie kann eine Hochschule neben ihrem Lehrangebot und ihrer Forschungsleistung ein weiteres Profilmerkmal entsprechend ihrer eigenen Stärken und ihres Selbstverständnisses entwickeln. Transfer setzt zwingend Kooperation voraus, denn erst durch (enges) partnerschaftliches Zusammenwirken zwischen der Hochschule und den Transferempfängern entstehen Innovationen, die zeitnah in der Praxis einen Mehrwert schaffen. Insbesondere für kleinere und mittelgroße Hochschulen erscheint es aus Effizienz- und Effektivitätsgesichtspunkten sinnvoll, die Transferaktivitäten hochschulintern zu bündeln und so Synergiepotenziale zu nutzen.
Atlantic Science & Innovation beobachtet und kommentiert die Beziehungen zwischen Deutschland und Nordamerika - auf den Themenfeldern: Forschung, Lehre, Weiterbildung, Technologie und Innovation. Ziel ist es, die in den beiden Kulturen erprobten und bewährten Instrumente zu sichten und gegenseitig vorzustellen.