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Kein sanftes Ruhekissen

news

K. Rüdiger Durth

Kommentar

Kein sanftes Ruhekissen

Zum Monitoring-Bericht 2012 der GWK zum Pakt für Forschung und Innovation

Nun liegt er also auch gedruckt vor, der so genannte Monitoring-Bericht 2012 der aus Bund und Ländern bestehenden Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zum 2005 geschlossenen „Pakt für Forschung und Innovation“. Nicht zu Unrecht bescheinigen sich Bund und Länder voller Stolz, dass Dank ihrer großzügigen finanziellen Ausstattung die großen Wissenschaftsorganisationen wie Fraunhofer, Helmholtz, Leibniz, Max-Planck und DFG Deutschland weiter auf den vorderen Plätzen in der ersten Liga der wichtigsten Wissenschaftsnationen mitspielt. Bis 2010 erhielten diese Organisationen jährlich drei Prozent mehr finanzielle Mittel, seit 2011 sind es jeweils fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Was auf den ersten Blick wie eine großherzige Geste von Bund und Ländern ange-sichts ihrer klammen Kassen aussieht, ist bei näherer Betrachtung freilich nichts als eine pure Notwendigkeit. Zum einen hat sich Deutschland ebenso wie alle anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) verpflichtet, drei Prozent seines Brutto-inlandprodukts (BIP) für die Wissenschaft und Forschung auszugeben (ein Ziel, das halbwegs erreicht worden ist). Zum anderen ist die rohstoffarme Bundesrepublik auf Forschung und Entwicklung (F&E) angewiesen, um seinen Wohlstand zu sichern und mit den aufstrebenden Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien auf Dauer mithalten zu können.

Auch macht die Internationalisierung der deutschen Wissenschaft laut dem jüngsten Monitoring (das übrigens jährlich vorgelegt werden muss) gute Fortschritte. So errich-ten die großen Forschungszentren immer mehr Niederlassungen im Ausland. Und inzwischen kommen 11,5 Prozent aller Studierenden in Deutschland aus dem Ausland, zehn Prozent der Hochschulabsolventen sind Ausländer, aber auch acht Prozent der in Deutschland lehrenden Professoren.

Allerdings ist die Politik gut beraten, diesen Monitoring-Bericht der GWK nicht als sanftes Ruhekissen zu benutzen und vielleicht auf den Gedanken zu kommen, angesichts der Euro-Krise und der staatlichen Verschuldung (sie hat inzwischen die Zwei-Billionen-Grenze überschritten) die Zuschüsse für F&E zu kürzen. Das gilt nicht zuletzt für die Bundesländer, die bereits jetzt voller Sorge an die Schuldengrenze denken, die ihnen in einigen Jahren das weitere Schuldenmachen verbietet. Denn niemand sägt gern den Ast ab, auf dem er sitzt. Das Sprichwort gilt auch im Blick auf die Wissenschaftsförderung. F&E ist in der Tat der Ast, auf dem wir alle miteinander sitzen. Bricht er, hat das katastrophale Wirkungen für Wirtschaft und Wohlstand der Bundesrepublik Deutschland.

Im Klartext: Der jüngste Monitoring-Bericht darf nicht als sanftes Ruhekissen miss-verstanden werden. Vielmehr muss er zu einem „Weiter-so“ anspornen, nachdem ohnehin in der Vergangenheit im Blick auf die Förderung von Bildung und Forschung viel versäumt worden ist. Forschungsförderung ist auch bei knappen Staatsfinanzen die beste Zukunftssicherung. Zugleich aber dient sie auch den kommenden Generationen, weil sie die Grundlage für deren Wohlstand legt, auf dem sie weiter aufbauen können.