Ein Navi aus dem Chemielabor, Elektrische Netze der Zukunft und Gemeinsam sind wir stark – oder unausstehlich
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Neues aus der Forschung
Ein Navi aus dem Chemielabor, Elektrische Netze der Zukunft und Gemeinsam sind wir stark – oder unausstehlich

Initialzündung für Elektrische Netze der Zukunft
RWTH Aachen
„Jetzt geht’s endlich richtig los, die mit Spannung erwartete Förderzusage aus Berlin ist da. Wir waren zwar immer der Ansicht, dass wir mit einem überzeugenden Forschungskonzept und renommierten industriellen Partnern die beantragten Fördermittel bekommen, aber ein letzter Rest Unsicherheit ist wohl unvermeidlich.“ Professor Rik W. De Doncker, der an der RWTH Aachen unter anderem das Energieforschungszentrum E.ON ERC leitet, freut sich offensichtlich sehr über die positive Nachricht aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF.
„Die Vorarbeiten haben wir erfolgreich abgeschlossen, jetzt geht der Forschungscampus Elektrische Netze der Zukunft, kurz FEN, in die erste Hauptphase.“ Mit einem Gesamtbudget von mindestens 20 Millionen Euro wird ein eigens zu diesem Zweck gebildetes Forschungskonsortium in den kommenden fünf Jahren untersuchen, welche Rolle die Gleichstromtechnik beim Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze spielen kann. Letztlich ist die Entwicklung bezahlbarer und von der Bevölkerung akzeptierter Lösungen für den Netzausbau entscheidend für das Gelingen der Energiewende. „Die Qualität des Ausbaus“, so De Doncker weiter, „steht dabei im Vordergrund, weniger die Quantität. Unser Ziel ist es, mit möglichst wenig neuen Leitungen auszukommen.“
15 Lehrstühle der RWTH Aachen und elf industrielle Partner – das können leicht noch mehr werden, erfolgversprechende Gespräche mit weiteren potenziellen Partnern laufen – arbeiten in diesem Konsortium auf dem Campus-Gelände der Aachener Hochschule zusammen.
http://www.rwth-aachen.de/go/id/gurj/?#aaaaaaaaaaagurk
Ein Navi aus dem Chemielabor
Empa - Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt
Empa-Wissenschaftler haben zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Ungarn, Schottland und Japan einen chemischen „Prozessor“ entwickelt, der zuverlässig den kürzesten Weg durch ein Labyrinth weist. Da diese Methode prinzipiell schneller ist als ein Navi, könnte sie künftig etwa in der Verkehrsplanung und in der Logistik von Nutzen sein, wie sie im Fachjournal „Langmuir“ berichten.
Um den richtigen Weg zu finden, braucht man nicht immer GPS, Karte oder Kompass. Was heutigen Navigationscomputern eine enorme Rechenleistung abverlangt, lässt sich auch erreichen, indem man sich die Gesetze der physikalischen Chemie zu Nutze macht und so genanntes Chemical Computing betreibt. Der Trick funktioniert folgendermaßen: Am Ausgang eines mit alkalischer Flüssigkeit gefüllten Labyrinths – also am Zielort – wird ein mit Säure versetztes Gel angebracht. Innerhalb kurzer Zeit verteilt sich die Säure im noch alkalischen Irrgarten, der Großteil davon bleibt allerdings zusammen mit dem Gel am Ausgang. Gibt man nun an das andere Ende des Labyrinths, am Eingang, eine mit Farbstoffen versehene Lauge, sucht sich diese automatisch den Weg zum Ausgang – den Ort mit dem höchsten Säuregehalt.
http://www.empa.ch/plugin/template/empa/3/152212/---/l=1
Gemeinsam sind wir stark – oder unausstehlich
Max-Planck-Gesellschaft
Jeder kann auf das Miteinander in einer Gruppe einwirken, besonders wenn er seine Kräfte mit denen anderer bündelt. Wie bringt man als Einzelner seine Mitmenschen dazu, sich sozial zu verhalten? Das ist eine der zentralen Fragen von sozialen Dilemmas in der Spieltheorie. Bisherige Untersuchungen sind davon ausgegangen, dass sich Kooperation in großen Gruppen kaum steuern lässt. Doch nun haben Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie nachgewiesen, dass jeder von uns Einfluss auf das Kooperationsverhalten anderer nehmen kann. Allerdings sind die Möglichkeiten des Einzelnen vor allem in großen Gruppen begrenzt. Daher haben die Forscher auch untersucht, wie es das Miteinander der Gruppe beeinflusst, wenn sich mehrere Gleichgesinnte zusammenschließen. Das berechnete Ergebnis entspricht der Erfahrung: Gemeinsam lässt sich mehr bewirken.
http://www.mpg.de/8720803/kooperation-in-gruppen
Bild: Rainer Sturm/pixelio www.pixelio.de