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Neue Finanzquellen suchen

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Markus Lemmens

Editorial

Neue Finanzquellen suchen

Das Editorial zur kommenden Ausgabe Wissenschaftsmanagement 1/13

Die Not im britischen Hochschulsystem macht erfinderisch. Über 30 Prozent Kürzungen in der Grundfinanzierung zwingen dort zur Suche nach neuen Geldquellen. Nicht nur die Anleihe der Universität Cambridge, die sie im vergangenen Jahr mit über 410 Millionen Euro erfolgreich ausgegeben hat, zieht neidische Blicke auf sich. Auch die erste Halbjahresbilanz der Cambridge & Counties Bank Ltd. veranlasst die Süddeutsche Zeitung im Februar zu einer Würdigung. Eine Bank für kleine- und mittelständische Investitionen in Mittelengland ist aus deutscher Sicht zunächst noch nichts Besonderes. Aber die Liste der Gesellschafter lässt deutsche Wissenschaftsmanager aufmerken: 50 Prozent des Geldhauses gehört nämlich Trinity Hall, einem der altehrwürdigsten Colleges der Universität Cambridge.

Keine Sorge, die Übertragbarkeit ausländischer Finanzierungsmodelle hält sich in Grenzen. Damit bleibt für Deutschland allzu Bahnbrechendes außen vor. Dennoch lohnen diese Beispiele, hierzulande die Debatte etwas zu pfeffern. Aus diesem Grund widmen wir uns mit dem aktuellen Schwerpunkt der Finanzierung wissenschaftlicher Arbeit. Hochschulen und Forschungseinrichtungen könnten doch – so die These – Ergänzungen zur staatlichen Grundfinanzierung sondieren. Der Wissenschaftsrat ist ohnehin dabei, für das Frühjahr einen Gesamtrahmen zu entwerfen.

Im Detail könnten positive Beispiele Wege weisen, wie etwa mit Krediten, Fonds und Anleihen Bauvorhaben oder sogar langfristige Forschungsprojekte bezahlt werden könnten. UK macht es vor. Nach Amerika möchte man gar nicht schauen. Dort ist der Rahmen, privates Kapital für Bildung und Forschung zu erschließen, noch viel weiter gesteckt. Dafür ist aber auch die staatliche Grundfinanzierung enger gezogen. Zwischen diesen Polen – sichere staatliche Basismittel und attraktives aber flüchtiges Private Equity – wird sich die künftige Hochschul- und Forschungsfinanzierung in Bund und Ländern neu ausrichten. Nicht alles, was heute als unzumutbar gilt, bleibt für alle Zeiten undenkbar.
Die Grenzen neuer Ideen sind natürlich für den Moment aufgrund der deutschen Zuwendungsregeln rasch erreicht. Konrad Viehbeck schreibt im Schwerpunkt grundsätzlich: „Die Absicht, zusätzliche Einnahmen zu erzielen, muss durch eine Änderung des Umfeldes der Einrichtung hin zu einer Beteiligung am Marktgeschehen erfolgen.“ Um dies zu erreichen, seien traditionelle Auffassungen in Frage zu stellen und „verschiedene gesetzliche und zuwendungsrechtliche Hemmnisse“ zu beseitigen.

Mit dieser Forderung richtet sich der Blick auf das politische „Schaltjahr“ 2013. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen und die Hochschulen wissen, dass sie im Vorfeld der Bundestagswahl die Themen Bildung, Wissenschaft und Forschung noch viel stärker auf die politische Tagesordnung heben müssen. Der fast selbstverständliche Mechanismus der vergangenen Jahre, der einen süffigen Zufluss neuen Geldes fast garantierte, wird schwergängiger: Personelle Wechsel, mehr Bundestagsabgeordnete, die für die Zukunftsinvestition in Bildung und Forschung gewonnen werden müssen, und „alternative Finanzprobleme“ engen den Spielraum ein. Da werden Forderungen nach Fortsetzung der auslaufenden Förderprogramme allein nicht mehr ausreichen. Substanziell neue Modelle zur Steigerung der Einnahmen sind nötig. Und diese Ideen sollte die Wissenschaft selbst vorbringen. Das Thema ist eröffnet.