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Bei einem Viertel ist die Welt noch in Ordnung

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Anna Waechter

Drittmittel

Bei einem Viertel ist die Welt noch in Ordnung

Einen Drittmittelanteil von über 24 Prozent sehen Hochschulleiter kritisch

Die Nöte der Hochschulen sind unübersehbar. Hohe Drittmittelanteile am Gesamthaushalt engen die inhaltlichen Spielräume in der Forschung ein, weil sie zweckgebunden sind. Und die Abhängigkeit von dieser unkalkulierbaren Finanzquelle steigt, da die Hochschulen nicht voraussehen können, ob auch künftig die Projekte kommen. Das beklagen die deutschen Hochschulleitungen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat 2012 erneut die Rektoren und Präsidenten um ihre Einschätzung der Lage gebeten. Die Ergebnisse liegen im aktuellen Hochschul-Barometer „Hochschulfinanzierung – Wunsch und Wirklichkeit“ vor.

Obwohl die Hochschulen laut Auswertung mit der Gesamtsituation noch zufrieden sind, wird vor allem die Finanzsituation von einer großen Mehrheit der Hochschulleiter mit großer Sorge gesehen. Die Ausgaben der Universitäten sind in den letzten Jahren gestiegen; dennoch sehen viele Rektoren und Präsidenten die Finanzlage ihrer Hochschulen als prekär und erwarten auch keine Besserung in den nächsten Jahren. Damit wird die Situation noch einmal deutlich schlechter eingeschätzt als im Jahr zuvor. Vor allem bei Bau- und Sanierungsvorhaben und beim wissenschaftlichen Personal sehen die Leitungen Finanzierungsengpässe.

Verlagerung der Mittel ist problematisch
Ein großes Problem ist die Verlagerung der Mittel von der Lehre auf die Forschung. Die Hochschulfinanzierung befindet sich im Wandel. Der Anteil der Drittmittel steigt gegenüber dem Anteil der Grundmittel stetig. Diese Drittmittel sind aber häufig an die Forschung gebunden und kommen somit wenig der Lehre zu Gute. Vor allem vom Bund und der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellte Drittmittel gehen vorwiegend in ausgewählte Forschungsprojekte. Die Lehre muss weiterhin vornehmlich aus den Grundmitteln finanziert werden. Im Hochschul-Barometer heißt es dazu: „Die Grundmittel, die für die Lehre zur Verfügung stehen, sind gemessen an der Zahl der Studierenden konstant bis rückläufig. Angewachsen sind hingegen die Drittmittel, die Vorwiegend in die Forschung fließen.“ Die Forschungslastigkeit führt laut Umfrage dazu, dass nicht alle mit der Finanzierung durch Drittmittel einverstanden sind. Deshalb sehen gerade die Drittmittelgewinner – Technische- und Exzellenzuniversitäten – diese Entwicklung des Finanzierungsmixes kritisch. Bei ihnen ist der Anteil der Drittmittel besonders hoch, derzeit bei 36 Prozent. Diese Top-Akquisiteure wünschen sich eine Absenkung dieses Wertes. Das Ziel sind 24 Prozent und damit eine Angleichung an den derzeitigen Durchschnittswert von 22 Prozent. Gerade die Drittmittelgewinner fordern eine besser Ausstattung mit Grundmitteln, auch aufgrund zunehmender Ermüdung durch den Drittmittelwettbewerb. Daher muss die Forderung nach zusätzlichen Drittmitteln vor allem vom Bund differenziert betrachtet werden. 63 Prozent der befragten Hochschulen fordern eine stärkere Bundesfinanzierung. Diese sollte aber nicht immer mehr Einzelprojekte fördern, sondern vielmehr eine bessere Ausstattung der einzelnen Projekte, etwa durch die Berücksichtigung von Overhead-Kosten, also Kosten, die nicht direkt einem Projekt zugeordnet werden können, ermöglichen. Insgesamt fordern 80 Prozent der Rektoren, dass die Lehre bei der Hochschulfinanzierung gegenüber der Forschung stärker berücksichtigt werden solle. Noch breitere Zustimmung finden Modelle, in denen der Bund an der Grundfinanzierung und damit einer besseren Ausstattung der Lehre beteiligt ist. Das Hochschul-Barometer weist allerdings darauf hin, dass die rechtlichen Möglichkeiten einer Bundesfinanzierung nach der Föderalismusreform von 2006 eingeschränkt sind und die Rechtslage zum Teil weiter ungeklärt ist. Von der neuen Bundesregierung wird eine Änderung des einschlägigen Grundgesetzartikels 91 b erwartet. Foto: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft