Einsatzbereitschaft deutscher Unternehmen groß, aber Potenzial nicht ausgeschöpft
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Einsatzbereitschaft deutscher Unternehmen groß, aber Potenzial nicht ausgeschöpft

Einsatzbereitschaft deutscher Unternehmen groß, aber Potenzial nicht ausgeschöpft
Bertelsmann Stiftung
Neun von zehn Unternehmensvertretern sind der Meinung, Unternehmen sollten als Vorbilder wieder stärkere Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Doch die meisten Firmen professionalisieren ihren sozialen Einsatz nicht. Ein Grund hierfür könnte die fehlende Anerkennung von Gesellschaft und Politik sein, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage in der deutschen Wirtschaft, die der Stifterverband in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung und weiteren Partnern durchgeführt hat. In der Studie wurden erstmals mehr als 100.000 zufällig ausgewählte Unternehmen zu ihrem gesellschaftlichen Engagement befragt. Mehr als 7.000 von ihnen haben geantwortet.
Für knapp zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland ist regelmäßiges gesellschaftliches Engagement gelebte Praxis. Nur Arbeitsplätze zu schaffen und Steuern zu zahlen, reicht ihnen nicht aus: Sie engagieren sich über gesetzliche Vorgaben hinaus – beispielsweise für ihre Region oder eine gelungene Integration. Die Ergebnisse der Befragung zeigen insgesamt an, dass das Engagement der meisten Unternehmen nicht strategisch verankert ist. Selten gibt es eine unternehmerische Zielsetzung mit Blick auf gesellschaftliches Engagement. Nur wenige Unternehmen wissen zudem, wie ihr Engagement wirkt: Selbst unter großen Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern geben nur 16 Prozent an, dass sie ihr gesellschaftliches Engagement evaluieren. In vielen Fällen findet Engagement außerdem in nicht kooperativen Strukturen statt, sondern als eine individuelle Entscheidung des Unternehmers. Wer regelmäßig kooperiert, tut dies mit lokalen Vereinen (48 Prozent). Die systematische Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen findet hingegen in den seltensten Fällen statt (sieben Prozent).
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