"Intelligente Sensorsysteme für Industrie 4.0", "Ein Kompass für das Personalmanagement" und "Neues Daten-Management für Hochschulen"
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Neues aus der Forschung
"Intelligente Sensorsysteme für Industrie 4.0", "Ein Kompass für das Personalmanagement" und "Neues Daten-Management für Hochschulen"

Intelligente Sensorsysteme für Industrie 4.0
edacentrum e. V.
Multisensorsysteme sind eine entscheidende Grundlage für den Erfolg von Industrie 4.0-Anwendungen. Sie erfassen, verarbeiten und übertragen auf kleinstem Raum mehrere Messgrößen wie Druck, Beschleunigung und Temperatur. Nicht nur Maschinen, auch Werkstücke werden zunehmend mit den intelligenten Sensorsystemen ausgestattet, sodass jedes Produkt seinen Bauplan und Fertigungszustand melden kann. Auf Basis dieser Zustandsdaten organisiert und überwacht sich die Produktion weitgehend selbst.
Elf Forschungspartner haben sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung intelligenter Multisensorsysteme zu vereinfachen und zu beschleunigen. Im Projekt RoMulus wollen sie die Schritte bis zum fertigen Produkt so standardisieren und verfeinern, dass auch kleine Stückzahlen kostengünstig produziert werden können. Damit verbessern sie die Marktposition der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Sensorik-Branche. Die KMU können ihren Industriekunden künftig mit deutlich geringerem Aufwand maßgeschneiderte Sensorsysteme anbieten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Projekt RoMulus im Förderprogramm IKT2020 mit rund 4,5 Millionen Euro und über-nimmt damit rund 70 Prozent der gesamten Investitionssumme.
Im Projekt RoMulus bündeln elf Partner ihre Kompetenzen – von Halbleiter-Herstellern über Entwicklungshäuser bis zu KMUs. Im Einzelnen sind dies: Zeiss, Fraunhofer Institut IIS/EAS, Hochschule Reutlingen, Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS), microsensys GmbH, Robert Bosch GmbH, Technische Universität München, TETRA Gesellschaft für Sensorik, Robotik und Automation mbH, die Universitäten Bremen und Freiburg sowie die X-FAB Semiconductor Foundries AG. Für das Projektmanagement ist das edacentrum in Hannover zuständig.
Die Abkürzung RoMulus steht für „Robuste Multisensorik zur Zustandsüberwachung in Industrie 4.0-Anwendungen“. Das Projekt hat im Oktober 2015 begonnen und ist auf drei Jahre angelegt.
https://www.edacentrum.de/pressemitteilungen
Ein Kompass für das Personalmanagement
Universität Mannheim
Studie der Universität Mannheim und der Jacobs University Bremen zeigt: Personalmaßnahmen wirken über die subjektiv wahrgenommene Zukunftsperspektive von Mitarbeitern auf deren Arbeitszufriedenheit und Unternehmensbindung. Forscher sehen hierin wichtigen Ansatzpunkt für demografie-orientiertes Personalmanagement.
Die Zukunftsperspektive von Mitarbeitern ist eine zentrale Größe für das Personalmanagement von Unternehmen, die die Arbeitszufriedenheit und die Unternehmensbindung von Mitarbeitern prägt. Wie die eigene Zukunft wahrgenommen wird, ob als Zeit voller Möglichkeiten und Chancen oder als Zeit drohender Einschränkungen, wird in der Arbeitswelt, besonders vom Personalmanagement, mitgeprägt und mündet in Arbeitszufriedenheit und Unternehmensbindung. Das geht aus einer gemeinsamen Studie der Universität Mannheim und der Jacobs University Bremen hervor. Die Forscher plädieren dafür, die Zukunftsperspektive auch und gerade älterer Mitarbeiter ernsthaft zu berücksichtigen – insbesondere in Zeiten demografischen Wandels. Die Ergebnisse der Studie wurden in der jüngsten Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Journal of Organizational Behavior“ veröffentlicht.
Die überraschenden Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass die Zukunftsperspektive der Erwerbstätigen, die eng mit dem Lebensalter einhergeht, merklich durch Personalmanagementmaßnahmen beeinflusst wird. „Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter beispielsweise transparent und nach objektiven Kriterien, auch bei Beförderungsentscheidungen, auswählen, ihren Mitarbeitern Möglichkeiten zur Weiterbildung und Beteiligung an Entscheidungsprozessen bieten und leistungsabhängig anstatt nach dem Senioritätsprinzip bezahlen, dann macht das die Mitarbeiter in motivationaler Hinsicht jünger. Und das wirkt sich gleichzeitig positiv auf die Arbeitszufriedenheit und Unternehmensbindung aus“, resümiert Psychologe Dr. Jörg Korff, Forscher am Lehrstuhl für Personalmanagement und Führung der Universität Mannheim. Zurückliegende Forschung aus den USA hatte gezeigt, dass junge Menschen in lebensbedrohlichen Extremsituationen wie HIV- oder SARS-Infektionen, oder in Situationen extremer Ungewissheit wie beispielsweise die der Bewohner von Hong Kong zum Zeitpunkt der Übergabe der Metropole von Großbritannien an China 1997, motivationale Prioritäten zeigen, die denen von Greisen gleicht: Droht die Lebenszeit zu enden oder geht die eigene Perspektive verloren, ziehen sich Menschen ins Private zurück und konzentrieren sich darauf, die ihnen noch verbleibende Zeit so angenehm und sinnstiftend wie möglich zu verbringen.
Korff und seine Kollegen konnten nun erstmals wichtige Einflussmöglichkeiten auf diese sonst alterstypischen Veränderungen von Wahrnehmungs- und Verhaltensmustern in weniger extremen Situationen der Arbeitswelt nachweisen. Die Ergebnisse haben wichtige Implikationen für das Personalmanagement von schnell alternden Belegschaften: „Personaler, die sich mit den Folgen des demografischen Wandels für die Zukunftsfähigkeit ihrer Belegschaft auseinandersetzen sind gut beraten, wenn sie auch ältere Mitarbeiter eng in ihre Personalmanagementsysteme einbinden. Unternehmen, die älteren Mitarbeitern keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten, keine Aufstiegschancen und keine leistungsabhängige Vergütung bieten, vermitteln, dass deren Zeit im Unternehmen vorbei ist. Die Folge ist, dass sich Mitarbeiter zurückziehen, im Extremfall innerlich kündigen, lange bevor sie tatsächlich altersbedingt ausscheiden“, erklärt Korff. Die wahrgenommene Zukunftsperspektive von Mitarbeitern stellt aus Sicht der Forscher eine wichtige Orientierungshilfe für die strategische Ausrichtung von Personalmanagementsystemen für unterschiedliche Altersgruppen der Mitarbeiter dar.
http://www.uni-mannheim.de/1/presse_uni_medien/pressemitteilungen/2016/M...
Neues Daten-Management für Hochschulen
Universität Siegen
Universitäten in Düsseldorf, Siegen und Wuppertal kooperieren, um Forschungsdaten zu verwalten. Entwicklung eines gemeinsamen Prototyps. Ob Versuchsergebnisse oder empirische Untersuchungen, wo geforscht wird, fallen Daten an. Um diese Daten optimal zu managen, haben die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Universität Siegen und die Bergische Universität Wuppertal eine Kooperationsvereinbarung zur digitalen Langzeitarchivierung und zum Forschungsdatenmanagement geschlossen. Ihr Ziel: Forschungsdaten der Hochschulen erfassen, langfristig speichern und über eine Suche abrufbar machen. Um Authentizität und Integrität der Daten zu gewährleisten, ist ein umfassendes Forschungsdatenmanagement bereits ab Entstehung der Daten inklusive der Erfassung von definierten Metadaten notwendig. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis eine Aufbewahrungspflicht von zehn Jahren festgelegt.
Die Anforderungen an das Forschungsdatenmanagement sind beachtlich. Die Datenmengen wachsen, unterschiedliche Software-Systeme sind im Einsatz. Oftmals werden Daten nur lokal abgelegt, selten werden sie sinnvoll und mit Metadaten archiviert. Zudem müssen die Daten über lange Zeiträume unverändert, auffindbar und zitierfähig bleiben. Nur dann ist garantiert, dass Forscher die Ergebnisse transparent darstellen können und gegen mögliche Vorwürfe abgesichert sind. Eine weitere Herausforderung sind die unterschiedlichen Ansprüche einzelner Fachrichtungen. Daten in der Chemie werden anders abgelegt als Daten im Maschinenbau, in verschiedenen Medientypen, Aggregationsstufen oder Formaten. Eine einheitliche Infrastruktur fehlt – bisher.
Die jeweiligen Zentren für Informations- und Medientechnologie und die Universitätsbibliotheken arbeiten zusammen, um Service- und IT-Infrastrukturen für die Langzeitarchivierung digitaler Inhalte und des Forschungsdatenmanagements aufzubauen. Aufwand und Kosten werden durch die Kooperation gesenkt, einheitliche Prozesse etabliert. Das ermöglicht eine effiziente Entwicklung und den nachhaltigen Betrieb von Verfahren zur Langzeitarchivierung. Das Ziel der Kooperation ist die Entwicklung eines Prototyps für die Archivierung von Forschungsdaten bis Ende 2016 als erster Schritt hin zur angestrebten Gesamtlösung. Die Steuerung der Kooperation erfolgt über einen Lenkungsausschuss, dem die Leiterinnen und Leiter der beteiligten Einrichtungen angehören:
http://www.uni-siegen.de/start/news/oeffentlichkeit/685957.html
Bild: W.R. Wagner www.pixelio.de