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"Trends in der Bildungsforschung" und "Von Clustern zu Open Region: Leitbild für eine regionale Innovationspolitik"

news

Ralf Bohlsen

Neues aus der Forschung

"Trends in der Bildungsforschung" und "Von Clustern zu Open Region: Leitbild für eine regionale Innovationspolitik"

22.09.2015 - 23.09.2015

In dieser Rubrik fassen wir in loser Folge interessante Pressemeldungen aus der Forschung und Wissenschaftseinrichtungen zusammen. Ebenso berücksichtigen wir ausgewählte Veranstaltungshinweise. Wir verlinken für Sie die jeweilige Meldung. Ihre Redaktion.

Bild: Jorma Bork/pixelio www.pixelio.de

Trends in der Bildungsforschung
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung DIPF

Forschungsprojekt legt Ergebnisse einer langfristigen Auswertung von Projekten und Publikationen im interdisziplinären Feld der Bildungsforschung vor. In den vergangenen Jahren wurde die Bildungsforschung in Deutschland verstärkt gefördert. Damit sind hohe Erwartungen verbunden: Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen deutlicher als bisher in bildungspolitische Entscheidungen einfließen. Aber wohin entwickelt sich die Bildungsforschung in Deutschland? Welche Methoden werden angewendet und wie werden die Ergebnisse kommuniziert? Sind deutsche Arbeiten international anschlussfähig und wie werden sie finanziert? Auf Fragen wie diese ließen sich bislang kaum übergreifende Antworten geben, weil es an Trendübersichten mangelte. Jetzt legen vier wissenschaftliche Einrichtungen, die unter anderem große Datenbanken und Informationssysteme der Forschungsinfrastruktur anbieten, mit dem Sammelband „Monitoring Bildungsforschung“ eine umfassende und langfristige Auswertung von Projekten und Publikationen im komplexen Feld der Bildungsforschung vor. Die Befunde sollen helfen, die Forschungspolitik und die Wissenschaftskoordination der vergangenen Jahre strategisch besser einordnen und gegebenenfalls anpassen zu können.

Die Analyse bezieht sich auf die drei Hauptdisziplinen der Bildungsforschung – die Erziehungswissenschaft, die Psychologie und die Soziologie – und konzentriert sich auf ein eigens entwickeltes Set von Indikatoren. Letzteres sind spezifische Merkmale wie Finanzierungsart oder Publikationssprache. Dabei zeigt sich beispielsweise, dass der Anteil von Projekten, die empirische Methoden verwenden, 15 Jahre lang mit 70 Prozent relativ stabil war, dann aber von 2010 bis 2013 auf 80 Prozent angestiegen ist. In der Psychologie überwogen von 1995 bis 2009 von Wissenschaftsorganisationen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekte, während die meisten erziehungswissenschaftlichen Arbeiten in diesem Zeitraum von Ministerien finanziert wurden. In den ausgewerteten internationalen Publikations- und Zitationsdatenbanken wies Deutschland von 1995 bis 2012 von allen nicht-englischsprachigen Staaten die meisten Veröffentlichungen auf. Ein Grund hierfür: Deutsche Forscherinnen und Forscher der drei Disziplinen publizierten verstärkt auf Englisch.

Unter dem Kurztitel „Monitoring Bildungsforschung“ wurde die von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Untersuchung vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), dem GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, dem Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (ifQ) und dem Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) gemeinschaftlich durchgeführt. Die Einrichtungen werteten vor allem von ihnen betreute Projekt- und Publikationsdatenbanken aus. Aber auch die internationalen Datenbanken „Web of Science“ und „Scopus“ bezog die Untersuchung mit ein. Ausgangspunkt bildete die Analyse von rund 9.000 bildungswissenschaftlichen Projekten aus dem Zeitraum von 1995 bis 2009. Für 270 dieser Projekte, die sich auf die drei Hauptdisziplinen verteilen, recherchierten die Partner zudem alle in diesem Rahmen entstandenen Publikationen. Zusatzanalysen ergänzten die Auswertung – (1.) zu den Veröffentlichungen, die bis Juni 2014 aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung hervorgegangen sind, und (2.) zu deutschen Publikationen und ihrer Rezeption in den internationalen Datenbanken.

Alle Detailinformation zum Vorgehen und zu den Ergebnissen des Projektes „Entwicklung und Veränderungsdynamik eines heterogenen sozialwissenschaftlichen Feldes am Beispiel der Bildungsforschung“ wurden jetzt als Sammelband veröffentlicht. Der Band enthält zudem erste konzeptionelle Überlegungen für ein Online-System, das die vorgestellten Analysen als Monitoringdienst kontinuierlich zur Verfügung stellen könnte.

http://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/aktuelles/trends-in-der-bildungsforsc...

 

Von Clustern zu Open Region: Leitbild für eine regionale Innovationspolitik
Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung

Innovationen gelten im Rahmen von Regionalpolitiken als Treiber von regionalem Wachstum und als Mittel, Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Seit mindestens zwei Jahrzehnten steht das Clustermodell Pate für entsprechende Politiken der Innovationsförderung – mit bestenfalls gemischtem Erfolg. Wissenschaftler des IRS haben die Ergebnisse mehrerer Forschungsprojekte ausgewertet und für eine Weiterentwicklung der territorialen Innovationsförderung genutzt. In einem Working Paper werden einige Kernprobleme des Clusteransatzes herausgearbeitet und mit dem Begriff „Open Region“ ein erneuertes Leitbild für eine innovationsorientierte regionale Entwicklung vorgeschlagen.

Im Unterschied zum Clustermodell geht Open Region von drei neuen Grundannahmen aus. Erstens müssen Kernelemente des Clustermodells, welche die hohe Bedeutung räumlicher Nähe für Innovationsprozesse hervorheben, vor dem Hintergrund der Möglichkeiten zur medienvermittelten Interaktion über das Internet hinterfragt werden. Zweitens zeigen jüngere Forschungen, dass Innovationsprozesse in der Regel mobil, multi-lokal und über räumliche Distanzen hinweg organisiert sind. Territorien sind damit nicht dauerhafte Arenen sondern eher Ausgangspunkte, Durchgangsstationen und „lokale Anker“ von Innovationsprozessen. Drittens adressieren Cluster-basierte Politiken vor allem Unternehmen und fördern technische Produktinnovationen. Open Region nimmt hingegen auch Nutzer, Praktikergemeinschaften und Kulturtreibende als regionale Akteure in Innovationsprozessen ernst und erweitert den Fokus auf Dienstleistungs- und Prozessinnovationen.

„Vor diesem Hintergrund formulieren wir ein erneuertes Leitbild für proaktive Politikansätze zur Neugestaltung des dialektischen Zusammenspiels von territorialer und institutioneller Öffnung und Schließung mit dem Ziel des regionalen Schaffens und Nutzens von Gelegenheiten zu Innovationen“, sagt Prof. Dr. Oliver Ibert, Leiter der IRS-Forschungsabteilung „Dynamiken von Wirtschaftsräumen“. Die herausgearbeiteten politischen Maßnahmen haben das Potential, sowohl die Innovationsfähigkeit regionaler Akteure als auch innovationsgetriebene regionale Entwicklungen zu stärken und können auf allen Ebenen des staatlichen Mehr-Ebenen-Systems ergriffen werden: Auf der kommunalen und interkommunalen Ebene können Regionen als Handlungsräume konstituiert werden, während auf nationalstaatlicher oder internationaler Ebene geeignete Anreize für die Bildung regionaler Handlungsräume gesetzt werden können.

http://www.irs-net.de/download/wp_open-region.pdf

 

 

Bild: Jorma Bork/pixelio www.pixelio.de