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Dr-Titel nach wie vor gefragt

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K. Rüdiger Durth

Kommentar

Dr-Titel nach wie vor gefragt

Rund 25.000 Promotionen pro Jahr in Deutschland

Der Run auf einen Doktortitel ist ungebrochen – trotz seiner schlagzeilenkräftigen Aberkennung für einige bekannte Politiker und der damit verbundenen Angst vor einem Plagiats-Vorwurf. 2013 schafften rund 25.000 Akademiker die Promotion, das entspricht 19 Prozent eines Akademikerjahrgangs. Ermittelt hat diese Zahl das Institut für Hochschulforschung (HOF) der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg in seinem „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs“. Dass diese Zahl ein Zeichen für die Innovationskraft Deutschlands ist, sagt beispielsweise auch die EU-Kommission. Sie weist Deutschland im Blick auf die allgemeine Innovationskraft nach Schweden und Dänemark den dritten Platz zu. Einen Grund für diese Zuordnung bilden aus EU-Sicht neben der hohen Zahl von Promovenden auch die starke Zunahme an wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Bild: GG-Berlin/pixelio www.pixelio.de

Auch wenn zunehmend junge Mediziner auf eine Promotion verzichten und größeren Wert auf eine schnellere Zulassung als Facharzt legen, so ist dennoch für die überwiegende Zahl der jungen Mediziner nach wie vor der Doktortitel ein Muss. Nicht zuletzt im Blick auf die Patienten, für die der „Herr Doktor“ oder „Frau Doktor“ erst dann ein richtiger Arzt oder eine richtige Ärztin ist, wenn der Dr. med. oder der Dr. med. dent. auf dem Praxisschild steht. Auch wenn die Promotion für manchen Geisteswissenschaftler, Juristen oder Nationalökonom die Karriere befördert, so ist der Generalverdacht falsch es würde lediglich um der Karriere willen so viel promoviert. Vielmehr treibt das wissenschaftliche Interesse die meisten Promovenden an, sich der oft jahrelangen Mühe einer Dissertation zu unterziehen. Das gilt nicht nur, aber vor allem für Naturwissenschaftler. Und eben alle, die eine wissenschaftliche Berufslaufbahn anstreben.

Zugleich zeigt sich, dass die Jugend im Pisa-verunsicherten Deutschland erheblich besser ist als ihr (veröffentlichter) Ruf. Das zeigt sich nicht zuletzt auch an dem großen Interesse des Auslands an jungen deutschen Akademikern, denen nicht nur in den USA oft eine große wissenschaftliche Karriere winkt. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass immer mehr Studierende mit einem Migrationshintergrund einen Doktortitel erwerben. Allerdings muss Deutschland noch (erheblich) mehr Anstrengungen unternehmen, um dem wissenschaftlichen Nachwuchs auch gute berufliche Chancen zu ermöglichen. Immerhin hat es Deutschland inzwischen geschafft, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung aufzuwenden, wie es die EU fordert.

Je mehr es gelingt, die von der EU bescheinigte deutsche Innovationskraft zu stärken, desto gelassener kann das Land ohne große Rohstofflager in die Zukunft schauen – zumal die Konkurrenz des Auslands und nicht nur aus China und Indien wächst. Deshalb wäre es ein großer Fehler, wenn sich Deutschland auf seinen mühsam errungenen Fortschritten in Bildung und Wissenschaft ausruhen würde. Vielmehr muss es seine Anstrengungen noch verstärken, seinen internationalen Spitzenplatz in den Wissenschaften weiter auszubauen. Nur so wird es konkurrenzfähig bleiben und auch weiterhin einen ersten Platz bei der Vergabe von Patenten halten. Die erfreulich gestiegene Zahl von Promotionen im vergangenen Jahr, die hoffentlich auch weiterhin anhält, ist ein gutes Zeichen.

Bild: GG-Berlin/pixelio www.pixelio.de