Zum richtigen Umgang mit digitalen Daten – Mainzer Zentrum veröffentlicht gemeinsame Empfehlung +++ Empathie bei Führungskräften: Zu viel Einfühlungsvermögen schadet in Krisensituationen +++ Einfach mal abschalten: Die schnelle Erholung zwischendurch
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Zum richtigen Umgang mit digitalen Daten – Mainzer Zentrum veröffentlicht gemeinsame Empfehlung +++ Empathie bei Führungskräften: Zu viel Einfühlungsvermögen schadet in Krisensituationen +++ Einfach mal abschalten: Die schnelle Erholung zwischendurch

Zum richtigen Umgang mit digitalen Daten – Mainzer Zentrum veröffentlicht gemeinsame Empfehlung
Hochschule Mainz
Der richtige Umgang mit Daten aus der geleisteten Forschungsarbeit stellt aktuell viele Wissenschaftler vor große Herausforderungen. Vorgehensweisen sowie gemeinsame Konventionen und Institutionen, die sich der oftmals großen Datenmengen annehmen, befinden sich in den meisten Fachdisziplinen erst im Entstehungsstadium. Das Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften (mainzed) hat nun ausführliche Empfehlungen ausgearbeitet, die allen Forschern Orientierung bieten sollen, die unter dem Dach des Zentrums gemeinsam Projekte durchführen. Unterzeichnet wurden die Empfehlungen von allen sechs im „mainzed“ zusammengeschlossenen wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich darauf verständigt haben, dass alle im „mainzed“ betriebenen Forschungsprojekte ihre wissenschaftlichen Daten grundsätzlich offen und langfristig zur Verfügung stellen. Eine Mainzer Besonderheit ist dabei, dass die Empfehlungen auch Daten einschließen, die für die Lehre und für den Transfer von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft erzeugt werden.
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Empathie bei Führungskräften: Zu viel Einfühlungsvermögen schadet in Krisensituationen
Universität Passau
Empathie ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die zunächst einmal positiv besetzt ist. Sie beschreibt unter anderem die Fähigkeit, sich in andere Menschen einfühlen zu können. Bei Vorstandsvorsitzenden kann ein Übermaß an Empathie jedoch zu absurden Entscheidungen führen, wie beispielsweise hohe Boni an diejenigen auszugeben, die für eine Krise verantwortlich sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine konzeptionelle Studie von Forschern aus Passau und den USA. Die Forscher nennen in ihrer Studie unter anderem das Beispiel von Robert Benmosche, dem langjährigen Chef des US-Versicherers AIG, der in der Hochphase der Finanzkrise Boni in Millionen-Höhe an Personen auszahlte, die eigentlich für die Misere verantwortlich waren. Befragt nach seinen Motiven nannte Benmosche sein Mitgefühl mit dieser Gruppe als den wichtigsten Faktor für sein Tun.
In ihrer Studie stellen die Forscher zum Einfluss von Empathie auf das Krisenmanagement von Führungskräften folgende Hauptthesen auf: 1) Je empathischer eine Führungskraft ist, umso schneller erkennt sie mögliche Warnsignale – wird aber auch Krisen sehen, wo gar keine sind. 2) Empathie hilft Führungskräften, in der Krise an die relevanten Informationen zu kommen, macht sie aber auch voreingenommen in der Verarbeitung dieser Informationen. 3) Je empathischer eine Führungskraft ist, desto leichter fällt es ihr, Mitgefühl und Verständnis zu zeigen. In der Krisenkommunikation darf eine Führungskraft im Interesse des Unternehmens und der Beschäftigten jedoch nicht voreilig zu viel Verantwortung auf sich nehmen. Sonst kann das Bild, das Stakeholder wie die Öffentlichkeit und Investoren von der Organisation haben, unberechtigterweise kippen, mit langfristigem Schaden für alle Organisationsmitglieder. 4) Je empathischer eine Führungskraft ist, desto besser gelingt es ihr, das verletzte Beziehungssystem nach einer Krise zu heilen – aber desto schwerer fällt es ihr, operativen Schaden zu beseitigen.
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Einfach mal abschalten: Die schnelle Erholung zwischendurch
Leibnitz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund
Den Standardsatz „Im Urlaub kann ich mich dann endlich erholen“ hört man von vielen Arbeitnehmern, wenn es ihnen im Job zu viel wird. In Wirklichkeit sind die Wechselwirkungen zwischen Arbeitsbelastung, Erschöpfung und Erholung jedoch deutlich dynamischer: Ein anstrengender Arbeitstag kann bereits am selben Tag zu Erschöpfung führen und das Wohlbefinden am Feierabend beeinträchtigen. Genauso kurzfristig wie die Erschöpfung kommt, sollte auch Zeit für die Erholung eingeräumt werden: Bewusstes Abschalten zu Hause fördert die Regeneration und verhindert, dass der Arbeitstag die anschließende Freizeit beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund.
Ablenkungen im Großraumbüro ausblenden, ungeliebte Projekt-Aufgaben angehen und im Kundenkontakt stets freundlich sein: Solche Anforderungen sind selbstverständlich geworden in der modernen Arbeitswelt. Auf Dauer strengt dies jedoch an und kann die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern massiv beeinträchtigen. Die Arbeitspsychologen vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund haben nun untersucht, ob und wie sich solche Anforderungen noch am selben Tag auf das Wohlbefinden von Arbeitnehmern auswirken – und ob kurzfristig erfolgende Erholung davor schützt. Die Forscher führten eine Online-Befragung mit insgesamt 86 berufstätigen Probanden durch. An zehn aufeinanderfolgenden Arbeitstagen beantworteten diese zweimal pro Tag einen Fragebogen. Am Nachmittag wurde die gerade erlebte Arbeitsbelastung abgefragt. Am Abend bewerteten die Studienteilnehmer ihr Wohlbefinden. Zudem gaben sie an, wie gut es ihnen an diesem Abend gelang, von der Arbeit abzuschalten. Die Forscher ziehen in ihrer Studie die Schlussfolgerung, dass gerade an Tagen mit hoher Belastung für Arbeitnehmer gilt: Nicht immer ins Schneckenhaus zurückziehen, sondern aktiv werden und bewusst von der Arbeit abschalten. Das sollte auch von Arbeitgebern gefördert werden, zum Beispiel durch vereinbarte Regeln im Umgang mit beruflichen E-Mails und Anrufen auf dem Smartphone nach Feierabend.
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Bild: Stephanie Hofschläger www.pixelio.de