Kann die Digitalisierung beim Studieren helfen? Uni Halle an großem BMBF-Projekt beteiligt
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Kann die Digitalisierung beim Studieren helfen? Uni Halle an großem BMBF-Projekt beteiligt
Kann die Digitalisierung beim Studieren helfen? Uni Halle an großem BMBF-Projekt beteiligt
Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg
Besser studieren mithilfe digitaler Technologien? Automatisierte Lernprozesse bei gleichzeitiger individueller Betreuung? Diese Fragen beschäftigen das Verbundprojekt „Personalisierte Kompetenzentwicklung durch skalierbare Mentoringprozesse – tech4comp“. Für das Projekt wird bis 2022 seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine Fördersumme von rund 7,4 Millionen Euro bereitgestellt. Das Projekt wird durch die Universität Leipzig geleitet. Zentrale Projektidee ist die Automatisierung von Lernprozessen der Studierenden und dabei zeitgleich eine individuelle Betreuung zu ermöglichen.
Im Bereich der Wissensdiagnostik wird das Projekt durch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) als Experten im Bereich der Wissensdiagnostik unterstützt. Das Team der MLU um den Psychologen Prof. Dr. Pablo Pirnay-Dummer übernimmt dabei diesen Projektbereich. Ziel ist es, den aktuellen Wissenstand der Studierenden zu einem Thema durch den Einsatz eines Computerprogrammes zu ermitteln. Dies soll jedoch nicht über bloßes Abfragen geschehen, sondern mit einer Software namens „T-MITOCAR“, die von Pirnay-Dummer bereits vor vielen Jahren entwickelt wurde – und die auch schon seit über zehn Jahren weltweit genutzt wird. Mithilfe der Software lässt sich aus einem geschriebenen Text das in ihm enthaltene Wissen extrahieren. „Mit dem Verfahren lassen sich Texte zum Beispiel darauf überprüfen, wie nah das Wissen der Studierenden an einem Lehrtext ist“, erklärt der Psychologe. Durch Vergleiche der Texte von Studierenden lassen sich außerdem Rückschlüsse zu ihrem aktuellen Wissensstand ziehen.
Im Rahmen des „tech4comp“-Projekts soll nun getestet werden, ob und wie sich das Programm für das Mentoring von Studierenden eignet. Dabei sollen Anwendungen entwickelt werden, mit denen sich der Lernfortschritt von Studierenden automatisch feststellen und anregen lässt. Den Studierenden soll das Programm dann auch Informationen zu eventuell bestehenden Wissenslücken geben und bestenfalls sogar individuelle Leseempfehlungen zum weiteren Lernen geben.
Zunächst konzentriert sich das Projekt auf die Fächer Mathematik und Bildungswissenschaften in der Lehramtsausbildung, aber auch eine Übertragung auf andere Fächer sei möglich.
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Bild: www.pixabay.com