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Erfolgstreiber der digitalen Transformation

news

Klaus Hamacher, Ronald Gleich und Sven Heidenreich

Governance & Management

Erfolgstreiber der digitalen Transformation

Status quo und Empfehlungen für das Topmanagement von Forschungsinstitutionen

Viele Unternehmen und Forschungsinstitutionen durchlaufen aktuell einen Transformationsprozess. Ein besonderer Wandlungstreiber ist die Digitalisierung und die damit einhergehende digitale Transformation. Diese umfasst tiefgreifende, strukturelle Veränderung von Aktivitäten in allen Fachbereichen eines Unternehmens oder einer öffentlichen Forschungsinstitution durch digitale Technologien. In einer gemeinsamen Studie des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Universität des Saarlandes sowie der Frankfurt School of Finance and Management wurde untersucht, was die zentralen Erfolgstreiber der Digitalen Transformation sind, um Hinweise für die Praxis zu geben, wie der damit einhergehende organisatorische Wandel erfolgreich durchlaufen werden kann.

Wissenschaftsmanagement - Entscheiden.Führen.Gestalten

Insbesondere Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen beschäftigen sich mit der Frage, wie die Wettbewerbsfähigkeit und Effizienzsteigerung in dem durch die digitale Transformation geprägten und oftmals agilen Markt (VUCA-Umfeld) aufrechterhalten werden kann. Knappe Ressourcen, beispielsweise personeller oder monetärer Natur, erschweren die Beantwortung dieser Frage. Entscheidungen darüber, wie die begrenzte Zeit und die vorhandene Kapazität effizient investiert werden können, müssen getroffen werden, um auch eine nachhaltige und erfolgreiche Leistungssteigerung zu ermöglichen.

Um den digital geprägten organisatorischen Wandel zu durchlaufen, ist es für Unternehmen und Forschungsinstitutionen unabdingbar, zentrale Erfolgstreiber der digitalen Transformation zu erkennen und gezielt zu managen. Doch welche Faktoren bilden den „goldenen Weg“ zum Erfolg der digitalen Transformation? Diese Frage kann mit den Ergebnissen der nachfolgend vorgestellten Studie beantwortet werden.

Aufbau und Zielsetzungen der Studie
Die Studie wurde im Herbst 2021 in Deutschland durchgeführt.1 Die 279 befragten Unternehmen kommen aus allen relevanten Branchen. Der größte Anteil der Befragten ist in Unternehmen beschäftigt, die der Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie angehören (10,8 %). Weitere Teilnehmer kommen unter anderem aus den Branchen Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau (9,0 %), Finanz- und Versicherungswesen (8,2 %), dem Baugewerbe (7,5 %) und dem Sektor „freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ (7,2 %). Größenbezogen sind 37,3 % der Befragten in Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeiter tätig. 33,7 % sind bei Unternehmen mit einer Größe zwischen 252 und 1.000 Mitarbeiter tätig und 29 % arbeiten in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiter.

Neben den Unternehmen wurden auch 35 öffentliche Forschungseinrichtungen miteinbezogen, dazu gehörten verschiedene Institute der Fraunhofer- Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz sowie verschiedene weitere öffentliche Wissenschaftseinrichtungen und Universitäten.

Kernergebnisse der Studie
Um die relevantesten Erfolgstreiber der digitalen Transformationsprozesse identifizieren zu können, wurde ein Strukturgleichungsmodell aufgestellt. Dabei handelt es sich um ein statistisches Verfahren, welches die korrelativen Zusammenhänge und Strukturen zwischen abhängigen Variablen (Erfolg der digitalen Transformation) und unabhängigen Variablen (Erfolgsfaktoren Strategie, Aufbauorganisation, Ablauforganisation und Unternehmens- beziehungsweise Institutionskultur) aufzeigt.

Unsere Analysen zeigen, dass die Variablen Unternehmenskultur und Ablauforganisation sowohl bei den Unternehmen der Privatwirtschaft als auch bei den öffentlichen Forschungsinstitutionen den größten Einfluss auf den Erfolg der digitalen Transformation haben und dabei hoch signifikant sind (p<1%). Der Einfluss der beiden anderen Variablen auf den Erfolg der digitalen Transformation fällt zwar etwas geringer aus, ist allerdings trotzdem beachtenswert.

Um die Ergebnisse einer detaillierteren Betrachtung zu unterziehen wurde im nächsten Schritt ein Median Split durchgeführt, um die befragten Forschungsinstitutionen und Unternehmen anhand ihrer Ausprägung in der Zielvariable „Erfolg der digitalen Transformation“ in digitale Transformationsführer (DT-Führer) und digitale Transformationsfolger (DT-Folger) zu unterteilen. Diese Erfolgsgröße setzte sich aus verschiedenen Items zusammen.

Handlungsempfehlungen für die Praxis in öffentlichen Forschungseinrichtungen
Beim Vergleich der vier untersuchten Erfolgsfaktoren wurde festgestellt, dass eine auf die Digitalisierung ausgerichtete Kultur sowie einige Aspekte der Ablauforganisation den größten Erfolgsbeitrag zur digitalen Transformation liefern. Auf diese beiden Bausteine und Handlungsempfehlungen im jeweiligen Bereich wird nachfolgend eingegangen, schließlich folgt noch eine strategische Empfehlung.

Bezüglich der Unternehmenskultur konnte analysiert werden, dass eine hohe Fehlertoleranz und eine ausgeprägte digitale Affinität von zentraler Bedeutung sind, um eine auf die digitale Transformation ausgerichtete Kultur zu fördern. Forschungsinstitutionen sollten ihre Mitarbeiter:innen daher in erster Linie zielgerichtet instruieren und sie darauf schulen, Fehler offen zu kommunizieren. Das traditionelle Verständnis von Mitarbeiter:innen, Fehler mit potenziell negativen Konsequenzen zu assoziieren, muss folglich einem Wandel unterzogen werden. Man sollte daher darauf abzielen, dass Mitarbeiter:innen ihre Fehler vielmehr als Möglichkeit verstehen, sich weiterzuentwickeln und den Prozess der digitalen Transformation mithilfe dieser Erkenntnisse voranzutreiben. Zudem sind Maßnahmen zu initiieren, um gezielt breit gestreutes Wissen zu digitalen Technologien in ihren Mitarbeitern:innen zu verankern und diese zu motivieren, die Erkenntnisse zu digitalen Anwendungen auch in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

Fazit
Die digitale Transformation ist nach wie vor eine der wichtigsten Transformationsanlässe und wird viele Unternehmen und öffentliche Forschungsinstitutionen noch mehrere Jahre beschäftigen. Die oben skizzierten Hinweise für das Management von Wissenschaftsinstitutionen können hilfreich sein, den Erfolg der digitalen Transformation sicherzustellen. Hierzu sind, wie ausgeführt, strategische, kulturelle, ablauf- und aufbauorganisatorische Weichenstellungen erforderlich, um als Institution ein Leader bezüglich der Digitalen Transformation zu werden.

 

  • Der komplette Artikel ist im ► Onlineshop von Lemmens Medien erhältlich. Den Abonnenten der Zeitschrift Wissenschaftsmanagement steht der gesamte Beitrag in ihren Accounts zum kostenlosen Download zur Verfügung.
     

Dipl. Kfm. Klaus Hamacher ist kaufmännischer Vorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Prof. Dr. Ronald Gleich ist Professor for Management Practice & Control und Academic Director des Centre for Performance Management & Controlling der Frankfurt School of Finance & Management.

Prof. Dr. Sven Heidenreich ist seit 2017 Inhaber der Professur für BWL, insb. Technologie- und Innovationsmanagement an der Universität des Saarlandes.