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"Ein soziales Netzwerk der menschlichen Proteine" und "Online-Kommunikation wichtig für den Erfolg von Crowdfunding-Kampagnen"

news

Ralf Bohlsen

Neues aus der Forschung

"Ein soziales Netzwerk der menschlichen Proteine" und "Online-Kommunikation wichtig für den Erfolg von Crowdfunding-Kampagnen"

22.10.2015 - 23.10.2015

In dieser Rubrik fassen wir in loser Folge interessante Pressemeldungen aus der Forschung und Wissenschaftseinrichtungen zusammen. Ebenso berücksichtigen wir ausgewählte Veranstaltungshinweise. Wir verlinken für Sie die jeweilige Meldung. Ihre Redaktion.

Bild: Rainer Sturm www.pixelio.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein soziales Netzwerk der menschlichen Proteine
Max-Planck-Institut für Biochemie

Komplexes Leben ist nur möglich, weil sich Proteine zusammenfinden, gemeinsam Strukturen bilden und zelluläre Signalwege knüpfen. Wissenschaftlern am Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie in Martinsried bei München und am MPI für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden ist es jetzt gelungen, eine detaillierte Karte der menschlichen Proteininteraktionen zu erstellen. Dank einer speziellen massenspektrometrischen Quantifikationsmethode konnten sie erstmals bestimmen, wie stark jede einzelne dieser Interaktionen ist. „Dabei zeigte sich, dass die meisten Interaktionen nur schwach, für den Zusammenhalt des Netzwerks jedoch von entscheidender Bedeutung sind“, erklärt Marco Hein, Erstautor der Studie. Die Ergebnisse wurden jetzt im Journal Cell veröffentlicht.

Proteine sind die molekularen Grundbausteine und Maschinen der Zelle und an praktisch allen Prozessen des Lebens beteiligt. Ihre Aufgaben verrichten sie unter anderem dadurch, dass sie miteinander interagieren und Netzwerke bilden. Mit Hilfe der quantitativen Massenspektrometrie können Wissenschaftler präzise bestimmen, welche Proteine dabei miteinander wechselwirken. Die Technik funktioniert wie eine Art molekularer Fischfang: Ein Protein dient als Köder; fischt man es aus einem Proteingemisch heraus, so werden auch seine Interaktionspartner herausgezogen und anschließend im Massenspektrometer identifiziert. In einem großangelegten Projekt haben Martinsrieder und Dresdner Forscher über 1.100 solcher Köder-Proteine analysiert und dabei ein Netzwerk aus insgesamt 5.400 Proteinen erstellt. Diese sind durch 28.000 Interaktionen verknüpft.

Die verschiedenen Interaktionen unterscheiden sich dabei deutlich in ihren Eigenschaften. Einige Bindungen sind stark und zum Beispiel struktureller Natur, andere sind schwach und zeitlich begrenzt, etwa um Informationen in Signalwegen weiterzugeben. Die Stärke einer Interaktion zu messen ist jedoch sehr aufwändig und war in Hochdurchsatzstudien bisher nicht möglich. Mit ihrem neuen Ansatz können die Forscher die Stärke einer Interaktion jetzt indirekt abschätzen. Dazu messen sie, wie viele Kopien aller Proteine jeweils in der Zelle vorliegen und in welchem Verhältnis die Interaktionspartner an jedem Köder-Protein anbeißen. Je stärker die Bindung zum Köder, desto mehr des jeweiligen Interaktionspartners fischen die Wissenschaftler heraus.

Dank der Studie ergibt sich ein ganz neuer Blickwinkel auf das „soziale Netzwerk“ der menschlichen Proteine. Forscher können im nun erstellten Katalog nicht nur nachschlagen, wer mit wem interagiert, sondern gleichzeitig verschiedene Arten von Proteininteraktionen unterscheiden. Es zeigt sich, dass schwache Interaktionen die Mehrheit im Netzwerk darstellen. „Für sich allein mag eine einzelne schwache Bindung unwichtig erscheinen, in der Summe jedoch bilden diese Interaktionen das Rückgrat, das das Netzwerk zusammenhält“, erläutert Marco Hein. „Eine Eigenschaft, die das Netzwerk der Proteine mit dem zwischenmenschlichen Netzwerk unserer Gesellschaft gemein hat.“

http://www.biochem.mpg.de/5193379/20151022_mann_interaktom

 

Online-Kommunikation wichtig für den Erfolg von Crowdfunding-Kampagnen
Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur

Aktive Online-Kommunikation spielt beim Crowdfunding eine große Rolle: Geeignete Kommunikationsmaßnahmen beeinflussen nachhaltig den Erfolg von Crowdfunding-Kampagnen. Während derzeit vor allem Beiträge zu den US-amerikanischen Plattformen Kickstarter und Indiegogo die weltweite Forschungslandschaft im Crowdfunding prägen, ist es jetzt Forschenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur gelungen, mit einer länderspezifischen Studie mit Daten der Schweizer Plattform 100-days.net internationale Anerkennung zu erhalten. Sie stellen ihre Erkenntnisse auf der renommierten International Conference on Information Systems (ICIS) 2015 in Texas vor.

Beim Crowdfunding betreiben Projektinitiatoren Online-Kommunikation, um ihr Projekt bekannt zu machen und die Erfolgschancen ihrer Crowdfunding-Kampagne zu steigern. Dr. Michael Beier und Prof. Dr. Kerstin Wagner von der HTW Chur analysieren erstmals, wie sich Maßnahmen der Online-Kommunikation auf den Erfolg von 740 Kampagnen auf der Schweizer Crowdfunding-Plattform 100 Days auswirken. Die Ergebnisse der Studie werden auf der diesjährigen International Conference on Information Systems (ICIS) in Fort Worth, Texas, vorgestellt und veröffentlicht. Die ICIS gilt als eine der weltweit renommiertesten Konferenzen im Bereich der Wirtschaftsinformatik. Zudem wird sie im für die Betriebswirtschaftslehre wichtigen JOURQUAL3 Ranking als A-Publikation gewertet.

Europäische Plattformen in der internationalen Betrachtung vernachlässigt

Weltweit gibt es mehr als 800 Crowdfunding-Plattformen, die ihren Usern spezifische Online-Services in ihren jeweiligen Ländern anbieten; darunter auch mehrere in der Schweiz. Nahezu alle bisherigen wissenschaftlichen Studien zu Crowdfunding basieren jedoch auf Daten von den US-amerikanischen Plattformen Kickstarter und Indiegogo, denen zunehmend auch eine globale Marktabdeckung mit ihren Leistungen gelingt. Den Forschenden Beier und Wagner ist es nun gelungen, eine Crowdfunding-Studie auf Basis von Schweizer Plattformdaten zu veröffentlichen. Dies ist gerade für den europäischen Kontext notwendig, um der Vielfalt der zahlreichen nationalen und regionalen Crowdfunding-Plattformen gerecht zu werden“, so Co-Autorin Wagner.

Neue Entwicklungen in der Crowdfunding-Forschung

Lange Zeit wurde Crowdfunding in der Forschung nur aus den Perspektiven der Gründungsfinanzierung und als Finanzdienstleistung betrachtet. Neue Entwicklungen in der Crowdfunding-Forschung gehen dagegen nun dazu über, Crowdfunding aus der Perspektive eines Online- bzw. Plattformgeschäfts zu untersuchen. Die Forschenden interessieren sich dafür, wie Mechanismen, die aus dem E-Commerce und aus Social Media Anwendungen bekannt sind, mit der Logik von Crowdfunding-Plattformen verknüpft werden können und wie aus dieser neuen Perspektive der aktuelle Wissensstand im Crowdfunding erweitert werden kann.

http://www.htwchur.ch/ueber-uns/medien/medienmitteilungen/medienmitteilu...

 

 

Bild: Rainer Sturm www.pixelio.de