Das Archiv bietet Ihnen die special Beilagen zur Zeitschrift Wissenschaftsmanagement aus den Jahrgängen 2004 bis 2013 im PDF-Format kostenlos zum Download.
Die TU9 fordert mehr finanzielles Engagement des Bundes
Der Artikel 91b Grundgesetz hat es in sich: Er verbietet dem Bund die finanzielle Förderung von Hochschuleinrichtungen und gestattet diese nur für bestimmte Vorhaben wie beispielsweise die 2017 auslaufende Exzellenzinitiative. Hintergrund ist die Sorge der 16 Bundesländer, der Bund könne ansonsten zu sehr ihre Zuständigkeit für Bildung und Forschung aushöhlen. Gleichwohl mangelt es (vor allem den kleinen) Bundesländern an ausreichend finanziellen Mitteln für ihre Hochschulen. Die schwarz-gelbe Bundesregierung, in Forschungsfragen durchaus lernfähig, will das nun ändern und den Artikel 91b dahingehend ändern, dass der Bund künftig sowohl Vorhaben als auch Einrichtungen finanziell fördern kann.
Auch wenn man sich erstmals eine Frau an der künftigen Spitze der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewünscht hätte und mit der Chemikerin Katharina Kohse-Höinghaus eine geeignete Kandidatin zur Verfügung stand, ist die Wahl des Germanisten Peter Strohschneider (55) zu begrüßen. Er ist ab Januar kommenden Jahres der richtige Mann an der Spitze der größten Forschungsorganisation Deutschlands. Nicht nur, weil nach dem Biochemiker Ernst Ludwig Winnacker und dem Materialwissenschaftler Matthias Kleinert wieder ein Geisteswissenschaftler die DFG führen wird, sondern weil der neue Präsident auch große Hoffnungen im Blick auf das Wissenschaftsmanagement weckt. Denn dieses bedarf – aller erzielten Fortschritte zum Trotz – noch kräftiger Impulse.
Die Lehrerausbildung wird so langsam als wichtiges Wissenschaftsmanagement begriffen
„Faule Säcke“ waren für den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder die Lehrer. Damit sprach er vielen Menschen aus dem Herzen, die den Lehrer nur halbtags arbeiten sahen und ihm die vielen Ferientage neideten. Doch längst hat sich herumgesprochen, dass die Lehrer alles andere als „faule Säcke“ sind und dass es ohne gute Lehrer keine guten Schüler und Studenten gibt. Zugleich haben immer weniger junge Menschen Lust, selbst Lehrer zu werden – zu wenig gesellschaftliches Ansehen, zu wenig Verdienst- und Aufstiegschancen. So kommt die von Politikern der CDU/CSU und FDP geforderte Exzellenzinitiative bei der Lehreraus-bildung zur rechten Zeit. Und ein erstes Fachgespräch des Bundestagsausschusses für Bildung und Forschung zeigt, wie notwendig die Experten eine solche Initiative halten.