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Staffing: Machtmissbrauch bottom-up

news

Reinhold Haller

Case: Konfliktmanagement

Staffing: Machtmissbrauch bottom-up

Herausforderung für ein systematisches Konfliktmanagement

Staffing im Wissenschaftssystem kann zu einem missbräuchlichen Vorwurf des Machtmissbrauches führen und Funktionsträger:innen mit Führungsverantwortung zu Unrecht diffamieren – nicht selten mit dramatischen Folgen für die betroffenen Personen und Organisationseinheiten. Dieses offenbar zunehmende Phänomen stellt eine veritable Herausforderung für ein systematisches Konfliktmanagement im Wissenschaftsbereich dar.

 

Foto: privat

Zahlreiche positive Entwicklungen belegen, dass das Thema Machtmissbrauch mittlerweile die Aufmerksamkeit erhält, die dringend geboten ist. Schließlich machen die wissenschaftlichen Karrierepfade und die damit verbundenen Abhängigkeitsverhältnisse die dort tätigen und aufstrebenden Forschenden zu einer vulnerablen Berufsgruppe. Diese Tatsache macht es notwendig, die durch hierarchische Machtstrukturen Gefährdeten zu schützen und Regeln, Prozesse und Strukturen zu etablieren, die Machtmissbrauch vermeiden helfen, Verstöße sichtbar machen und wirksame Sanktionen zu ermöglichen. Aus diesem Grund hat zum Beispiel die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen konsequenterweise den Entwurf für ein „Hochschulstärkungsgesetz“ verabschiedet, das den Hochschulen weitreichende Möglichkeiten schafft, Machtmissbrauch entgegenzuwirken und gegebenenfalls notwendige Sanktionen durchzusetzen.

Bei allen begrüßenswerten Fortschritten in diesem Bereich gerät manchmal jedoch aus dem Blick, dass der schwerwiegende Vorwurf des Machtmissbrauchs seinerseits missbraucht werden kann. Dies kann zu schwerwiegenden Folgen für die zu Unrecht Beschuldigten und in der Folge zu Imageschäden auf Seiten der Betroffenen sowie der Organisationen führen, in denen solche Vorwürfe zu Unrecht erhoben werden.

Nicht selten gehen solche Vorfälle mit einer besonderen Form des Mobbings von Mitarbeitenden gegen ihre Vorgesetzten einher, dem so genannten „Staffing“. Der vorliegende Beitrag soll diese Variante der Konflikteskalation näher beleuchten und aufzeigen, was zu ihrer Eindämmung beziehungsweise Vermeidung getan werden kann und sollte.

(…)
Case: Fazit

Es steht außer Frage, dass Machtmissbrauch in wissenschaftlichen Einrichtungen konsequent begegnet werden muss. Dazu gehört neben notwendigen Regeln, Strukturen und Prozessen auch das vielfach zurecht geforderte „Empowerment“ der Mitarbeitenden, die im juristischen Sinne auch als „Schutzbefohlene“ bezeichnet werden – Personen also, die sich in einem besonderen Abhängigkeitsverhältnis zu einer anderen Person befinden. Diese Machtangleichung bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die hiermit „Empowerten“ stets automatisch und ausnahmslos in angemessener Weise mit ihrer Ermächtigung umgehen werden. Es ist vielmehr erfahrungsgemäß davon auszugehen, dass auch durch die nunmehr in ihrer Macht gestärkten „abhängig Beschäftigten“ mitunter unangemessene Verhaltensweisen praktiziert werden. Eine dieser Varianten kann – neben anderen – durch Formen des Staffing sichtbar werden. Dieses Phänomen zu bagatellisieren oder zu ignorieren, nur weil es aufgrund seiner Häufigkeit weniger auffällig ist als der Machtmissbrauch durch Führungskräfte, kann nicht die Lösung sein.

(…)
Das „Investment in People“ in Form der Konflikt-Prophylaxe und -Lösung ist insofern mit Sicherheit eine gute Investition und keine Ressourcenverschwendung. Das gilt auch vor dem Hintergrund, dass wissenschaftliche Institutionen zurecht bestrebt sind, ihre oft knappen Ressourcen vorrangig für die Erreichung ihrer wissenschaftlichen Ziele einzusetzen. Letztlich werden diese Ziele aber mit Sicherheit dann weit eher auf wirklich exzellentem Niveau erreicht, wenn alle an der Zielerreichung Beteiligen weitgehend ungestört von Konflikten ihren herausfordernden Aufgaben nachgehen können.

 

  Den kompletten Artikel können Sie weiter unten downloaden.

 

Dr. phil. Reinhold Haller. Nach verschiedenen Stationen in der akademischen Personalentwicklung ist der Autor seit 2000 freiberuflicher Berater, Trainer, Coach und Sachbuchautor mit Schwerpunkt Wissenschaft und Forschung und Mitglied im Coachingnetz Wissenschaft e.V. (Foto: privat)