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IP-Tokenisierung im Hochschultransfer: Ein Modell für die optimale Balance

news

Andreas Peters

Technologietransfer

IP-Tokenisierung im Hochschultransfer: Ein Modell für die optimale Balance

Wie Blockchain-Technologie den Technologietransfer revolutionieren konnte

Die Blockchain-basierte Tokenisierung von Patenten verspricht, das „Valley of Death“ im Technologietransfer zu überbrücken. Doch wie viel Tokenisierung ist optimal? Unsere Modellierung zeigt: Bei einem moderaten Tokenisierungsgrad – unsere Analyse deutet auf etwa 47 Prozent hin – könnten Hochschulen eine optimale Balance zwischen Innovationsfinanzierung und Verwaltungsaufwand erreichen (Peters 2025b, 15–18). Der Beitrag liefert eine praxisorientierte Roadmap für Technology Transfer Offices (TTOs), von der strategischen Entscheidung bis zur operativen Umsetzung. Mit konkreten Handlungsempfehlungen, Checklisten und internationalen Perspektiven.

Foto: privat

Die Transferkrise in Zahlen
Deutsche Hochschulen melden jährlich rund 2.400 Erfindungen und führen etwa 600 Patentanmeldungen durch – die Lizenzerlöse bleiben jedoch oft hinter dem Potenzial zurück. Internationale Spitzenuniversitäten wie das MIT zeigen, dass deutlich höhere Verwertungserlöse möglich sind. Das Problem: Zwischen akademischer Erfindung (TRL 2–4) und Marktreife (TRL 7–9) klafft typischerweise eine erhebliche Finanzierungslücke.

Strukturelle Herausforderungen
Die deutsche Hochschullandschaft mit über 400 Einrichtungen führt zu einer extremen Fragmentierung der Transferaktivitäten. Während große US-Universitäten zentrale TTOs mit 20–50 Mitarbeiter:innen betreiben, arbeiten deutsche Transferstellen oft mit 2–5 Personen. Dies resultiert in mangelnder Spezialisierung, fehlenden Ressourcen für internationale Vermarktung und unzureichender Verhandlungsmacht gegenüber Großunternehmen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit bis zur ersten Lizenz beträgt 18 Monate – zu lang für die schnelllebige Technologieentwicklung. Die Blockchain-basierte Tokenisierung bietet einen Ausweg: Statt monatelanger Verhandlungen mit einzelnen Industriepartnern können Hochschulen ihre Patente in handelbare Token aufteilen und global Investor:innen ansprechen. Die Automatisierung durch Smart Contracts reduziert den Verwaltungsaufwand drastisch und beschleunigt den gesamten Prozess (Catalini/Gans 2018, 80–82; Peters 2025d, 12 ff.).

(…)

Die Tokenisierung von Hochschul-IP steht am Anfang einer spannenden Entwicklung. Sie ist kein Allheilmittel für die Probleme des Technologietransfers, aber ein vielversprechendes Werkzeug im Portfolio moderner Transferstrategien. Hochschulen, die mutig vorangehen, werden nicht nur ihre eigene Innovationskraft stärken, sondern auch die Standards für die gesamte Wissenschaftslandschaft setzen. Die technischen, rechtlichen und organisatorischen Herausforderungen sind lösbar – entscheidend ist der Wille zur Veränderung. In fünf Jahren werden wir möglicherweise zurückblicken und uns fragen, warum wir nicht früher begonnen haben. Hochschulen sollten prüfen, ob sie zu den Pionieren oder zu den Nachzüglern gehören möchten.
 

   Den kompletten Artikel können Sie weiter unten downloaden.

Dr. Andreas Peters ist Patentanwalt mit Schwerpunkt auf Blockchain und IP-Management. Er berat Hochschulen bei der Implementierung innovativer Transferstrategien und lehrt Patent- und Medizinprodukterecht an der TH Rosenheim.