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Wissenschaftskommunikation in der Qualifizierungsphase

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Dominik Adrian

Wissenschaftskommunikation

Wissenschaftskommunikation in der Qualifizierungsphase

Studie befragt rund 7.000 Promovierende und Promovierte

Viele politische Stakeholder haben sich in der jüngeren Vergangenheit zum Thema Wissenschaftskommunikation positioniert und sprechen sich dabei häufig für eine Ausweitung und Professionalisierung dieses Bereichs aus. Besonders Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase werden als wichtige Akteur:innen für diesen Wandel betrachtet. Welche Vorerfahrungen die sogenannten Early Career Researchers heute aber mit Wissenschaftskommunikation haben, welche Formate und Kanäle sie gegebenenfalls nutzen, was sie motiviert oder auch davon abhält, ihre Forschung einem Lai:innenpublikum zu vermitteln, ist bislang weitgehend unbekannt. Für eine Masterarbeit im Fach Wissenschaftsmanagement an der TU Berlin wurden nun die Angaben von etwa 7.000 Promovierenden und Promovierten ausgewertet, die an einer Befragung zu diesen Themen teilgenommen haben. Der Beitrag stellt die wichtigsten Ergebnisse vor.

Foto: Petra Nölle

Die wichtigsten Ergebnisse
Die von den aktiven Early Career Researchers präferierten Formate für die Kommunikation mit Lai:innen sind solchen sehr ähnlich, die sie auch aus ihrem akademischen Umfeld kennen dürften: Vorträge, Podiumsdiskussionen und Texte in Zeitschriften oder Büchern. Partizipative Formate und der Austausch mit Journalist:innen werden hingegen seltener genannt. Es gibt gewisse Unterschiede zwischen den Fächergruppen: so ist das geschriebene Wort in den Geistes- und Sozialwissenschaften gängiger als in den MINT-Fächern, dort hingegen sind Beteiligungen an Event-Formaten wie einem Tag der offenen Tür oder einer Langen Nacht der Wissenschaften üblicher.

Bei der Analyse der digitalen Formate und Kanäle zeichnet sich ab, dass diese, trotz des vergleichbar jungen Alters der Befragten, im beruflichen Kontext (zum Beispiel zur Wissenschaftskommunikation) offenbar nicht sehr intensiv eingesetzt werden. Nur LinkedIn und Twitter werden von mehr als 20 Prozent derer, die zuvor angegeben haben, Wissenschaftskommunikation zu betreiben, beruflich genutzt. Einschlägige Wissenschaftskommunikationsformate wie Blogs oder Podcasts nutzt nur ein verschwindend geringer Teil dieser Gruppe. Diese insgesamt recht konservativ wirkende Praxis ist vielleicht einer der überraschenden Befunde der Arbeit.

Die Frage nach der Motivation zeigt, dass vor allem intrinsische Motive und idealistische Überzeugungen die Early Career Researchers dazu bewegen, aktiv zu werden. Das Gefühl, eine Informationspflicht gegenüber der Gesellschaft zu haben, Spaß an der Wissenschaftskommunikation, aber auch der Wunsch Interesse für den eigenen Fachbereich zu wecken, sind nach eigener Auskunft hierfür die entscheidenden Triebkräfte. Druck seitens des Arbeitgebers oder der fördernden Institution oder die Aussicht auf eigene Vorteile werden hingegen von den meisten als wenig ausschlaggebend bewertet.

Die Auswertungen zu den Hinderungsgründen können vielleicht mit einigen Mythen aufräumen: Nicht etwa schlechte Erfahrungen, ein schlechter Ruf („Negative Auswirkungen auf die Karriere“, „Selbstdarstellerei“) oder auch die klare Abwägung, dass unter dem Mehraufwand solcher Aktivitäten Wissenschaft und Forschung leiden würden, sind die wesentlichen Faktoren, mit denen die Early Career Researchers erklären, warum sie nicht aktiv werden. Es sind vor allem mangelnde Zeit und ein schlichtes „Es hat sich noch nicht ergeben“ – also mit anderen Worten: mangelnde Gelegenheiten.

Fazit
Für das Vorhaben der eingangs beschriebenen Absichtserklärungen verschiedener Stakeholder einen Kulturwandel hin zu mehr Wissenschaftskommunikation zu erreichen, dürften besonders die Analysen zur Motivation und zu den Hinderungsgründen von Interesse sein: Wer sich engagiert, tut das offenbar gern und aus freien Stücken. Externer Druck spielt dafür hingegen keine Rolle. Auch die Aussagen der (noch) Inaktiven zu ihren Hinderungsgründen haben einen Tenor, der auf ein positives Image von Wissenschaftskommunikation hindeutet. Die entscheidenden Gründe, dass 70 Prozent aller Befragten angeben, ihre Wissenschaft bislang noch nicht gegenüber einem Lai:innenpublikum kommuniziert zu haben, sind mit „mangelnder Zeit“ und „mangelnden Gelegenheiten“ Bereiche, auf die gerade die Hochschulmanagements und Förderorganisationen, die sich in den eingangs erwähnten Stellungnahmen zu Wort melden, durchaus Einfluss nehmen können.

 

  • Der komplette Artikel ist im ► Onlineshop von Lemmens Medien erhältlich. Den Abonnenten der Zeitschrift Wissenschaftsmanagement steht der gesamte Beitrag in ihren Accounts zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Dominik Adrian ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW).

Foto: Petra Nölle