Sinkende Erstsemesterzahlen im Maschinenbaustudium
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Studium
Sinkende Erstsemesterzahlen im Maschinenbaustudium
Über 500.000 Views, zehntausende Reaktionen und über 1.000 Kommentare, vor allem von Schüler:innen und Studierenden, geben tiefe Einblicke in ihre Wahrnehmungen und Bedenken bezüglich eines Studiums im Maschinenbau. Diese Stimmen offenbaren nicht nur Gründe für den Rückgang der Studienanfänger:innen, sondern bieten auch wertvolle Hinweise darauf, wie dieses Problem angegangen werden kann.
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Fazit
Die sinkenden Erstsemesterzahlen im Maschinenbau sind ein klares Signal, dass Handlungsbedarf besteht. Die Herausforderungen, die aus den Kommentaren von Schüler:innen und Studierenden hervorgehen, sind vielschichtig und umfassen schulische Defizite, ein negatives Image des Maschinenbaus, fehlende Praxisnähe und Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig zeigt sich, dass der Maschinenbau für viele als veraltet wahrgenommen wird und oft nicht ausreichend als innovative, zukunftsträchtige Disziplin positioniert ist.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bedarf es umfassender Maßnahmen. Schulen müssen technische Fächer stärker in den Vordergrund rücken und einen praxisorientierten Zugang zu Technik und Ingenieurwissenschaften bieten. Gleichzeitig muss das Bild des Maschinenbaus modernisiert werden, um klar zu kommunizieren, dass dieser Bereich maßgeblich zur Lösung globaler Herausforderungen wie der Energiewende und der Digitalisierung beiträgt.
Eine engere Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschulen könnte zudem dazu beitragen, den Praxisbezug im Studium zu stärken und den Studierenden realistische Berufsperspektiven aufzuzeigen. Schließlich gilt es, gezielt auf die Unsicherheiten und Befürchtungen der jungen Generation einzugehen, um ihnen die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten im Maschinenbau nahezubringen.
Nur durch diese gezielten Anpassungen kann der Maschinenbau wieder zu einem attraktiven Studiengang werden, der sowohl Männer als auch Frauen anspricht und langfristig die Innovationstreiber:innen hervorbringt, die Deutschland und die Welt dringend brauchen.
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Professor Bilal Gökce ist ein deutscher Physiker und seit 2021 Lehrstuhlinhaber für Materialwissenschaften und Additive Fertigung an der Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik der Bergischen Universität Wuppertal.
Foto: Privat