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Sanierungs- und Modernisierungsstau an den Hochschulen

news

Joachim Heintze und Meike Spengel

Case: Immobilienstrategie

Sanierungs- und Modernisierungsstau an den Hochschulen

Lernen vom Projekt- und Kommunikationsmanagement der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Eine ganzheitliche Standortentwicklungsplanung für die Zukunft der Tagungs- und Übernachtungsbetriebe Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern kann auch als Case für das Wissenschaftsmanagement eine Handlungsanleitung abgeben. Der gigantische Betrag ist seit Anfang 2025 in der Diskussion. Auf rund 140 Milliarden Euro haben die Hamburger Senatsbehörden für Wissenschaft und Finanzen den bundesweiten Sanierungs- und Modernisierungsbedarf in den Liegenschaften der Hochschule taxiert. Noch im Sommer 2023 lagen die Schätzungen bei gut 73 Milliarden Euro, von der unter anderem die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausging.

 

modell-standortentwicklungsplanung-elkb-projekt-kirche - Quelle: rheform – EntwicklungsManagement GmbH

Vor diesem Hintergrund forderten die HRK, die Bundesvereinigung der Universitätskanzlerinnen und Universitätskanzler und der Verein der Hochschulkanzlerinnen und Hochschulkanzler den Bund und die Länder im März dazu auf, vier Punkte zu verfolgen. Das ist der übergeordnete Rahmen dieses Cases.

Erstens soll ein langfristiges Bund-Länder-Programm aufgelegt werden, mit dem ein verlässlicher, effizienter und auskömmlicher Rahmen für den schrittweisen Abbau des Bau- sowie des klimaschädigenden Sanierungs- und Modernisierungsstaus an den Hochschulen geschaffen wird.

Zweitens sollen alle für Bau, klimaschonende Sanierung und wissenschaftsgeleitete Modernisierung der Hochschulen und ihrer Ausstattung direkt oder über die Länder eingestellte Mittel verbindlich zusätzlich zu bestehenden Planungen verfügbar sein.

Drittens sind die zusätzlichen Mittel in einfachen und zügigen Verfahren ohne kleinteilige, zeitintensive Antragserfordernisse zur Verfügung zu stellen.

Schließlich sei darauf hinzuwirken, dass Planung und Genehmigung in Schnellbauverfahren deutlich beschleunigt werden können, damit die Leistungsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems ihren Beitrag zur Sicherung und Entwicklung Deutschlands leisten kann.

CASE: Einleitung
Der gemeinsame Forderungskatalog bleibt im Hinterkopf, wenn dieser Case in die 16 Tagungs- und Übernachtungsbetriebe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) eintaucht. Dieses Angebot steht für Austausch, Bildung und geistliche Einkehr. In der Wirksamkeit von Kirche nehmen sie einen hohen Stellenwert ein, jedoch unter zunehm end schwierigeren Rahmenbedingungen: Viele Häuser tragen sich beispielsweise aufgrund stark schwankender Nachfragen nicht selbst und benötigen daher hohe Zuschüsse seitens der Landeskirche. In Teilen sind der Sanierungsbedarf und die damit verbundenen Investitionskosten sehr hoch, analog zum Betrieb der Hochschulen. Gleichzeitig werden die zur Verfügung stehenden Mittel der ELKB knapper, denn die Kirchen in Deutschland stehen vor einem historischen Wandel. Hochrechnungen prognostizieren für 2050 im Vergleich zu heute eine Halbierung der Kirchenmitgliedschaften und Einnahmen aus Kirchensteuern.

Weitreichende Reformen sind die Konsequenz aus dieser sich verändernden Ressourcenlage. So hat die ELKB beschlossen, ihre Gesamtausgaben für Personal und Immobilien bis 2035 um ein Drittel zu reduzieren. Im Rahmen dieses Vorhabens stellte sie auch die landesweiten Tagungs- und Übernachtungsbetriebe auf den Prüfstand und beschäftigte sich intensiv mit der Kosten-Nutzen-Relation der Häuserlandschaft. Ein zukunftsweisendes Pilotprojekt für nachhaltige Entscheidungsprozesse und Verfahrensweisen kam auf den Weg. Es richtete seinen Fokus auf die künftige Wirksamkeit von Kirche und den damit verbundenen Einsatz von Personal und Immobilien.

Bei der Frage, wie viele Immobilien die ELKB in Zukunft noch in welcher Höhe bezuschussen kann und mit welchen Schwerpunkten die verbliebenen Einrichtungen den kirchlichen Auftrag am besten erfüllen können, brachte die rheform - EntwicklungsManagement GmbH ihre Expertise ein: mit einer baulichen Analyse, einer ganzheitlichen Standortentwicklungsplanung sowie dem rheform-spezifischen Projekt-, Kommunikations- und Datenmanagement. Eine Übertragung auf die Situation im Wissenschafts- und Hochschulmanagement ist möglich.
(…)

CASE: Fazit
Bei dem Projekt zur Immobilienstrategie für die Tagungs- und Übernachtungsbetriebe der ELKB handelt es sich neben dem neuen Ausbildungskonzept „Vikariat 2026“ um ein weiteres, richtungsweisendes Beispiel, wie die Landeskirche in herausfordernden Zeiten strategische Steuerungsinstrumente etabliert.

Auch dieses Projekt hat gezeigt, dass sich die strukturell-organisatorischen und räumlich-baulichen Bestandteile eines Transformationsprozesses gegenseitig beeinflussen. Der Umgang damit erfordert eine ganzheitliche Planung, wenn es darum geht, die Ressourcen für Personal und Immobilien zu berechnen und diese Ergebnisse in verlässliche Haushaltsposten und Zuschüsse zu überführen, die in Einklang mit den Zielen der Organisation stehen. Christian Kopp, Landesbischof der ELKB, betonte bei der Erläuterung der Vorgehensweise: „Wir wollen weniger in Steine investieren, aber mehr für die Menschen erreichen.“ Beim Thema Immobilien geht es seinen Worten zufolge künftig darum, „was man noch an Steinen braucht, um Inhalte gut umsetzen zu können.“

Eine strategische Standortentwicklungsplanung (SEP) bietet dafür eine umfassende Verfahrensweise. Mit einem Konzept dieser Art lässt sich auch die bauliche und immobilienwirtschaftliche Entwicklung einer Landeskirche und seiner Gebäude mittel- und langfristig steuern und zukunftsfähig gestalten.

 

  Den kompletten Artikel können Sie weiter unten downloaden.

Dipl. Ing. Joachim Heintze ist Gründer und Gesellschafter in allen Gesellschaften der rheform Gruppe.

Dr. Meike Spengel ist als leitende Beraterin an der Schnittstelle zwischen Strategieberatung und zielorientierter Bedarfsplanung bei der rheform – EntwicklungsManagement GmbH tätig.