Runde zwei für mehr Professorinnen
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FÖRDERPROGRAMM
Runde zwei für mehr Professorinnen
Voraussetzung für den Erhalt der Fördermittel ist die Vorlage oder bereits erfolgte Umsetzung eines umfassenden Gleichstellungskonzeptes für die Hochschule. Weiß dieses ein unabhängiges Expertengremium zu überzeugen, so unterstützen die öffentlichen Financiers bis zu drei weibliche Professuren pro Universität oder Fachhochschule. "Es gibt zu wenige Professorinnen, die meisten Hochschullehrer sind Männer", sagt Schavan. Laut Statistischem Bundesamt lehrten und forschten 2010 insgesamt 7.945 Professorinnen in Deutschland – etwa 19 Prozent aller Lehrstühle. In der ersten Runde des Professorinnen-Programms, die von 2008 bis 2012 lief, wurden zu diesem Zweck bereits 260 weiblich besetzte Lehrstühle finanziert. „Das ist ein Erfolg – aber noch lange nicht genug. Deshalb haben wir jetzt eine zweite Runde gestartet“, sagt Schavan. Doch nicht nur der akademische Bereich hat Nachholbedarf bei der Gleichstellung: Eine neue Studie des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) in Hannover zeigt, dass die beruflichen Aufstiegschancen für Akademikerinnen auch insgesamt geringer sind als für ihre männlichen Ex-Kommilitonen. „Akademikerinnen stoßen weiterhin an eine ‘gläserne Decke‘“, sagt Michael Grotheer, Autor der Studie. Demnach befinden sich fünf Jahre nach Abschluss des Studiums 42 Prozent der männlichen Fachhochschulabsolventen und 35 Prozent der Universitätsabsolventen in Führungspositionen – bei ihren weiblichen Kollegen liegt der Anteil mit 30 Prozent beziehungsweise 24 Prozent deutlich darunter. Weiterhin belegte die Untersuchung, dass Frauen in der Privatwirtschaft rund 20 Prozent weniger verdienen, selbst wenn sie in Führungspositionen sind. Obwohl Studiengänge mit hohem Frauenanteil, wie etwa die Kulturwissenschaften, generell geringere Aufstiegschancen als etwa MINT-Studiengänge bieten, lassen sich die Unterschiede laut Grotheer nicht allein durch die unterschiedliche Fächerwahl begründen: „Selbst wenn wir von ähnlichen individuellen Voraussetzungen ausgehen, von ähnlichen Studienleistungen, ähnlichen Kompetenzen und ähnlichen Gelegenheitsstrukturen, bleiben die Karrierenachteile für Frauen bestehen“. Foto: Stuelpner/pixelio



















