Junge Akademien weltweit im Aufbau
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Internationalisierung
Junge Akademien weltweit im Aufbau
Heidi Wedel, Geschäftsführerin der GYA mit Sitz in Berlin, erklärt im Gespräch mit wissenschaftsmanagement.de : „Wir haben die Vision, mit der Global Young Academy als Klammer und Impulsgeber die Internationalisierung des Ansatzes Junger Akademien langfristig zu entwickeln und somit immer mehr nationale Junge Akademien zu vernetzen.“ Mit der GYA wird eine Brücke gebaut, die Wissenschaft aus nicht oder wenig entwickelten Ländern mit der Forschung in Industrienationen zu verbinden.
Die Stimme der globalen jungen Forscher wurde im Februar 2010 gegründet. Die GYA nimmt bis maximal 200 Mitglieder aus allen Ländern der Erde auf. Aktuell gehören bereits 172 Forscher aus 54 Ländern dazu. Alle Kontinente sind vertreten. Entwicklungs- und Schwellenländern kommt eine hohe Bedeutung zu. Über die GYA-Plattform finden die Wissenschaftler zueinander und können sich wissenschaftspolitisch austauschen sowie Debatten initiieren. Ebenso liegt im GYA-Konzept die Chance, die Forschung in die jeweiligen Gesellschaften hineinzutragen. Wedel: „Wir sehen im so genannten Outreach ein wichtiges Aufgabenfeld. So gehen beispielsweise nach der Jahrestagung 2012 GYA-Mitglieder in südafrikanische Schulen und begeistern dort die Kinder und Jugendlichen durch Vorträge für eine Wissenschaftlerkarriere oder zeigen zumindest, wie spannend Forschung ist.“
Zum Eintritt in die GYA müssen die Mitglieder in der Regel unter 40 Jahre alt sein und aus nationalen Akademien oder Wissenschaftsorganisationen aufgrund ihrer herausragenden Forschungsleistungen empfohlen werden. Zudem sollten sie noch keinen Lehrstuhl bekleiden. Vier Jahre dauert dann eine Mitgliedschaft, danach können die Forscher aus dem Alumnistatus heraus Funktionen wie Mentoren, Berater und Fundraiser für die GYA übernehmen. „Und was als weiteres Kriterium für eine Mitgliedschaft in der GYA-Satzung formuliert ist – nämlich ein wissenschaftspolitisches Engagement mitzubringen -, das“, so Heidi Wedel, „nimmt sprichwörtlich eine phantastische Entwicklung.“ In Südafrika wird nun diskutiert, wie die Einbindung der GYA-Mitglieder in die internationale Wissenschaftsdebatte erhöht werden kann. Einige von ihnen konnten bereits Editorials in Science und Nature veröffentlichen. Mit einer Position zur Nachhaltigkeitsdebatte „Rio plus 20“ wird sich die GYA ebenso zu Wort melden wie auch mit Ergebnissen ihrer Arbeitsgruppen, die unter anderem den „globalen Status junger Wissenschaftler“ oder den Zugang zu „Forschungssoftware in Entwicklungsländern“ behandeln.
Innerhalb Deutschlands findet die Global Young Academy zunehmend Fürsprecher. Die Alexander von Humboldt-Stiftung bindet ihr Netzwerk ein und wirbt unter ihren geförderten Wissenschaftlern, sich für eine GYA-Mitgliedschaft zu bewerben. Ebenso vertritt der Deutsche Akademische Austauschdienst mit seinen weltweiten Außenstellen und Informationszentren das GYA-Konzept.