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Die nächste Krise kommt bestimmt!

news

Lambert T. Koch

Krisenmanagement

Die nächste Krise kommt bestimmt!

Hochschulisches Konflikt- und Krisenmanagement als integraler Bestandteil von Führungshandeln

Konflikt- und Krisenmanagement ist ein häufig aufgegriffenes Thema im Rahmen gängiger Beratungsliteratur. Recherchiert man allerdings nach zusammenhängenden Betrachtungen der beiden Handlungsfelder, findet man schon weniger. Eine explizit auf den Hochschulkontext ausgerichtete Behandlung lässt die Trefferquote nochmals geringer ausfallen. Dies ist überraschend, da man in jüngerer Zeit von einer interdependenten Konflikt- und Krisenpermanenz auch in der Wissenschaftswelt sprechen kann. Die nachfolgenden Überlegungen wollen zeigen, was dafürspricht, Führungshandeln an Universitäten und Fachhochschulen so anzugehen, dass Konflikt- und Krisenprävention als integraler Bestandteil mitgedacht werden. Auch für den Fall nicht mehr vermeidbarer Konflikte und Krisen sollte den entsprechenden Entscheidungsverantwortlichen das benötigte Instrumentarium in Form von Managementtools an die Hand gegeben werden – mit allen Konsequenzen für die hochschulische Aufbau- und Ablauforganisation.

Foto: Friederike vom Heyden, Bergische Universität Wuppertal

Wie aber stellt sich der Zusammenhang zwischen Konflikten und Krisen dar? Einerseits können nicht adäquat oder schnell genug behandelte Konflikte über verschiedene Eskalationsstufen zu handfesten Krisen ausufern. Ausgangspunkte dafür können Auseinandersetzungen um Ressourcen, Interessenkonflikte bei unklaren Verantwortlichkeiten, fehlende Wertschätzung oder auch ein „ungeschickter“ Führungsstil sein. Andererseits decken Krisensituationen latente Konflikte auf, sodass nicht beachtete Problemherde auf einmal virulent werden und den Erfolg eines eingeleiteten Krisenmanagements konterkarieren.

Präsidien und Rektorate von Hochschulen hatten es in den letzten Jahren mit einer Krisenhäufung zu tun. Die Pandemie erforderte prozessuale und strukturelle Anpassungen in einem bis dahin kaum gekannten Ausmaß. Näherrückende Auseinandersetzungen und Kriege im Ausland hatten und haben schwerwiegende Folgen auch für den Bereich der Wissenschaft. Cyber-Attacken legten bereits in der Vergangenheit wissenschaftliche Organisationen lahm und dürften weiter an Relevanz gewinnen. Außerdem drohen Wissenschaftsspionage, gerade im Zuge militärisch relevanter Forschung, Plagiatsfälle, Prüfungsskandale, Spesenexzesse oder Mobbingaffären. Nicht außer Acht zu lassen sind darüber hinaus die sich verändernden ökologischen Rahmenbedingungen, die schwerwiegende ökonomische Konsequenzen nach sich ziehen können.
(…)
Präventives Konflikt- und Krisenmanagement

Ein erster Schritt in Richtung professioneller Prävention ist die systematische Information über Gefährdungslagen und ihre Vorboten. Ein darauf angepasstes Informations- und Kommunikationssystem hat zu berücksichtigen, welche Teilbereiche einer hochschulischen Organisation für welche Konflikt- und Krisenkontexte besonders anfällig sind.
(…)
Risiko-Chancen-Management

Damit aber die komplexe Struktur möglicher Konflikte und drohender Krisen überhaupt handhabbar und adäquat kommunizierbar wird, bietet sich an, ein präventives Konflikt- und Krisenmanagement funktional an ein Risiko-Chancen-Managementsystem anzudocken. Um Letzteres zu einem aktiv-funktionierenden Frühwarn- und Entscheidungsunterstützungsinstrument werden zu lassen, ist ein hochschulweites Risikoerfassungsnetz Vorbedingung.
(…)
Präventives versus akutes Management

In der einschlägigen Managementliteratur entsteht leicht der Eindruck, dass Prävention und Problembehandlung zwei getrennte Sphären seien. Das kann, muss aber keineswegs so sein. Denn ein in das allgemeine Führungshandeln integriertes Konflikt- und Krisenmanagement, ermöglicht es, für wahrgenommene Risikoimpulse notwendige Anpassungen auf organische Art und Weise vorzunehmen.
(…)
Fazit

Dass eine Systematisierung und Integration all dieser Maßnahmen lohnend ist, sollte man sich nicht erst klar machen, wenn es bereits zu spät für präventive Maßnahmen ist. Dabei spielt eine Rolle, dass man im Alltag dazu neigt, Risiken gerade für die eigene Organisation zu verharmlosen. Es werden darüber hinaus mögliche nichtlineare Entwicklungen von kleinen Pannen zu regelrechten Katastrophen oder auch langfristige Folgen und Kosten zu spät angegangener Konflikte und Krisen unterschätzt.

Den kompletten Artikel können Sie weiter unten downloaden.
 

Professor Lambert T. Koch ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Präsident des Deutschen Hochschulverbandes. Von 2008 bis 2022 war Koch Rektor der Bergischen Universität Wuppertal.

Foto: Friederike vom Heyden, Bergische Universität Wuppertal

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