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Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation

news

Julia Wandt

Kommunikation

Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation

Eine inhaltliche, institutionelle und strategische Verortung

Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation sind Themen, über die bereits viel geschrieben wurde und auch weiter geschrieben werden wird. Und das ist gut und richtig so. Gehören sie doch zu denjenigen Bereichen in Wissenschaft, Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsmanagement, in denen es in den vergangenen Jahren den größten Bedeutungszuwachs gab. Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation (und damit auch die Hochschulkommunikation) gehören zusammen, sie sind eng miteinander verwoben. Wissenschaftskommunikation ist ein Teil von Wissenschaft und damit auch Teil von wissenschaftlichen Karrieren geworden.

Foto: Sandra Meyndt

Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation sind elementar für eine funktionierende Demokratie. Es gibt immer wieder unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen, die aus unterschiedlichen Gründen versuchen, in ihrem Interesse Einfluss auf Wissenschaft und die Kommunikation von Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator: innen über Wissenschaft zu nehmen. Viele dieser Einflussversuche haben das Ziel, Personen zum Verstummen zu bringen. Die Wissenschaft und die Kommunikation über sie nicht im Kräftespiel von Einzelinteressen oder politischen Strömungen allein zu lassen, sondern sie qualitätsgeleitet und wissenschaftsbasiert zu ermöglichen und zu schützen, ist ein Grundwert der Demokratie. Dieser in den vergangenen Jahren immer stärker gewachsene Bezug ist ursächlich für die gestiegene Bedeutung von Wissenschaftskommunikation.

Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation – Faktoren mit sehr hoher Relevanz

Eine gestiegene Bedeutung allein reicht für ein Thema aber nicht aus, um (positive) Beachtung zu finden sowie um gesellschaftlich und wissenschaftspolitisch unterstützt zu werden beziehungsweise sie kann sogar ins Gegenteil umschlagen, wenn ihr nicht klug begegnet wird. Es bedarf nicht nur innovativer Entwicklungen in der Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation, sondern vor allem auch einer Qualitätssicherung und differenzierter Möglichkeiten der Anerkennung für Personen, die in der und für Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation tätig sind.

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Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation – vier Thesen zu ihrer Entwicklung

1. Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation. Ein synergetisches Verhältnis: Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation sind kein Selbstzweck. Es gibt sie, weil es Wissenschaft gibt, und nicht, weil Universitäten, Hochschulen und weitere wissenschaftliche Einrichtungen aus sich selbst heraus kommunizieren möchten. Ohne Wissenschaft gäbe es an wissenschaftlichen Einrichtungen keine Wissenschafts- und Hochschulkommunikation. Kommunikation an wissenschaftlichen Einrichtungen braucht Inhalte und diese Inhalte kommen zum größten Teil aus der Wissenschaft.

(…)

2. Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation brauchen eine professionelle institutionelle Aufhängung: Die Hochschul- und Wissenschaftskommunikation an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat sich in den vergangenen Jahren stark professionalisiert – und sie wird dies auch weiterhin tun. Diese Professionalisierung muss auf zwei Ebenen gesehen werden: Auf der personellen Ebene und auf der institutionellen Ebene. Und auch hier gibt es noch (einige wenige) Blogautor: innen und Kommentator:innen, die diese Professionalisierung mit einem „großen Zuwachs an Stellen und Sachmitteln“ gleichsetzen. Dies kann nicht so vereinfacht dargestellt werden. Die erfolgte Professionalisierung hat nichts Anrüchiges (wie es die Formulierungen mancher dieser Autor:innen vermuten lassen), sondern sie war vor dem Hintergrund der oben dargestellten Bedeutung von Wissenschaft sowie Wissenschaft- und Hochschulkommunikation für eine demokratische Gesellschaft dringend notwendig.

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3. Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation als Profilelemente für wissenschaftliche Institutionen: Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation haben längst das Potenzial, selbst zu einem eigenständigen Profilelement für wissenschaftliche Einrichtungen zu werden.

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Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beginnen zudem damit, dies in ihren Strategie- und Entwicklungsplänen und weiteren strategischen Konzepten (wie zum Beispiel der institutionellen Förderlinie der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder, ihrem Leitbild) zu verankern. An der Universität Freiburg zum Beispiel ist die Wissenschaftskommunikation und ihre Verbindung zur Wissenschaftsreflexion eine von fünf großen strategischen Leitlinien der Universität.

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4. Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation brauchen professionelle Anerkennungsformen und Reputation: Wenn Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Wissenschaftskommunikation und Hochschulkommunikation professionalisieren und als Profilelement sehen (möchten), sollten sie es „ernst meinen“. Das heißt, sie sollten sich vorab klarmachen, was dies bedeutet, mit sich bringt und die entsprechenden Formen und Voraussetzungen der Anerkennung schaffen. So sollte eine Institution die Wissenschafts- und Hochschulkommunikation nur dann als eigenständigen Bereich (als eigenes Ressort) auf Leitungsebene verankern, wenn die Institution es mit allen Konsequenzen, die auch andere Bereiche/Ressorts erhalten, mitträgt.

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Fazit

Wie oben dargestellt, hat sich die institutionelle Hochschul- und Wissenschaftskommunikation in den vergangenen Jahren sehr weiterentwickelt. Dadurch stärkt sie das Vertrauen in Wissenschaft ebenso wie in sich selbst – und es ist immer wichtiger geworden, dass verantwortungsvoll und werteorientiert mit ihr umgegangen wird. Selbstverständlich haben alle Formen der Kommunikation von und über Wissenschaft ihre Berechtigung und ihre gesonderten Schwerpunkte, aber die Weiterentwicklung der Wissenschafts- und Hochschulkommunikation an Institutionen sollte gemäß ihrer dargestellten bedeutenden Stellung für demokratische Diskurse und die Demokratie selbst noch weitere entsprechende Anerkennung und Reputation erhalten.

 

  • Der komplette Artikel ist im Onlineshop von Lemmens Medien erhältlich. Den Abonnenten der Zeitschrift Wissenschaftsmanagement steht der gesamte Beitrag in ihren Accounts zum kostenlosen Download zur Verfügung.

 

Julia Wandt ist seit 2021 in der Universitätsleitung der Universität Freiburg und verantwortet dort im Rektorat den Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie.

Foto: Sandra Meyndt