Die Geisteswissenschaften und die Zukunft der Universität
buchbesprechung
Die Geisteswissenschaften und die Zukunft der Universität
Zahl und Erregtheit der Artikel über einen Bedeutungsverlust der Geisteswissenschaften sind in der einschlägigen Presse eher im Zu- als im Abnehmen begriffen. Die Vertreter dieser Fächer sehen nicht selten die Integrität ihrer Fachbereiche durch finanzielle Einschnitte und strategische Schwerpunktsetzungen unverständiger Politiker und Hochschulleitungen gefährdet. Zudem klagen sie darüber, dass in der heutigen Zeit ihre angestammte Deutungsmacht von den Vertretern naturwissenschaftlich-technischer Disziplinen usurpiert worden sei. Indes kann, so muss man wohl sagen, die Zukunft nicht in einer bloßen Verteidigung einmal erworbener Besitzstände liegen. Erforderlich ist vielmehr, dass die Geisteswissenschaften Kreativität beweisen und selbst der Gefahr einer Marginalisierung begegnen. Möglich erscheint dies in einem transdisziplinären Wissenschaftsverständnis, wie es der Konstanzer Wissenschaftsphilosoph Jürgen Mittelstraß vertritt.