Newsletter

Mit unserem Newsletter immer auf dem Laufenden.

Newsletteranmeldung

Archiv

Das Archiv bietet Ihnen ältere Ausgaben aus den Jahrgängen 2003 bis 2017 der Zeitschrift Wissenschaftsmanagement im PDF-Format kostenlos zum Download.

Zum Archiv

Themendiskussion

Diskutieren Sie unsere Themen oder schlagen Sie uns Themen für die nächsten Ausgaben vor.

Themen diskutieren
Themen vorschlagen

Aktuelle Ausgaben
Jahresband 2025
Jahresband 2025
Weg zur weltweiten Öffnung
Jahresband 2023/24
Jahresband 2023/24
Alle 2023-2024 erschienenen Artikel zum Nach-Lesen
Jahresband 2022
Alle 2022 online erschienenen Artikel zum Nach-Lesen
Jahresband 2021
Alle 2021 online erschienenen Artikel zum Nach-Lesen
Sonderausgabe 2020
Sonderausgabe 2020
special Archiv

Das Archiv bietet Ihnen die special Beilagen zur Zeitschrift Wissenschaftsmanagement aus den Jahrgängen 2004 bis 2013 im PDF-Format kostenlos zum Download.

Die Aufholjagd des Ostens hat begonnen

news

Anna Waechter

Studie

Die Aufholjagd des Ostens hat begonnen

Der Innovationsindikator - Vergleich der deutschen Bundesländer

Der Innovationsindikator wird seit 2005 jährlich von der Deutsche Telekom Stiftung und dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) erstellt. Er beleuchtet die Innovationsfähigkeit einzelner Länder unter der Berücksichtigung der Faktoren Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft. Ein besonderer Fokus der Studie liegt in diesem Jahr auf der Untersuchung der Innovationsleistung der 16 deutschen Bundesländer.

Bild: Deutsche Telekom Stiftung

Noch bestehen große Unterschiede in der Innovationsleistung zwischen den verschiedenen deutschen Regionen. Die regionalen Unterschiede werden aber deutlich geringer, wie der Innovationsindikator zeigt. Darüber hinaus verdankt Deutschland die Verbesserung seiner internationalen Gesamtposition vor allem dem Aufstieg der weniger innovationsstarken Bundesländer im Osten und Nordosten. Während diejenigen Bundesländer, die bereits einen hohen Innovationsindikator aufweisen, sich kaum verbessert haben, konnten vor allem die früher innovationsschwächeren Bundesländer deutlich zulegen. Die Unterschiede zwischen den Regionen sind dabei nicht in allen untersuchten Teilbereichen gleich. Während die Unterschiede im Subsystem Wirtschaft besonders deutlich sind, fallen sie etwa im Bereich Bildung weit weniger ins Gewicht.

Der Süden und die Metropolregionen

Es sind vor allem die Metropolen, die für gute Innovationswerte sorgen. Gut ausgebildete Menschen zieht es ebenso wie international und wissenschaftlich orientierte Unternehmen in die Metropolregionen. Viele Wissenschaftseinrichtungen sowie eine moderne Infrastruktur tragen ebenfalls zu den guten Werten bei. Neben den Metropolregionen haben auch die südlichen Bundesländer noch einen großen Innovationsvorsprung. Diese Länder konnten von den veränderten Wirtschaftsstrukturen seit den 1970er-Jahren besonders stark profitieren. Sie beherbergen viele forschungsorientierte Unternehmen aus den seit damals aufstrebenden und besonders innovationskräftigen Branchen wie dem Automobil- und Maschinenbau sowie der Elektroindustrie und technologieorientierten Dienstleistungsunternehmen. Darüber hinaus tragen die leistungsstarken Universitäten ebenso wie viele außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zum guten Abschneiden der südlichen Bundesländer bei.

Norden und Osten holen auf

Die sechs innovationsstärksten Regionen sind dementsprechend Baden-Württemberg, Bayern und Hessen sowie die drei Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen. Auf Platz sieben folgt dann mit Sachsen einer der großen Innovationsgewinner. Vor allem die östlichen und nördlichen Bundesländer konnten ihre Werte deutlich verbessern, wobei diese auch von einem sehr niedrigen Niveau gestartet sind. „Die Verbesserung der Innovationsleistung vieler Bundesländer und damit auch Deutschlands insgesamt seit dem Jahr 2006 ist im Wesentlichen auf die höheren Investitionen in Wissenschaft und Forschung sowie auf eine gesellschaftlich gewachsene Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen zurückzuführen“, wie es im Innovationsindikator heißt.

Ein wichtiger Faktor für die Verbesserung ist die gezielte Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben durch Bund und Länder. In den fünf ehemals ostdeutschen Bundesländern können vor allem kleine und mittlere Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben über öffentliche Förderprogramme refinanzieren. Außerdem wurde auch massiv in Wissenschaftseinrichtungen investiert. „Der Aufholprozess der ostdeutschen Länder zeigt, dass sich die Investitionen in die Wissenschaftsinfrastruktur und die umfangreiche Förderung von Forschung und Innovation in den Unternehmen ausgezahlt haben“, so der Schluss der Studienautoren.

Vom Input zum Output

Zu beachten bleibt allerdings, dass die Innovationsleistung nicht nur durch gesteigerten Input – also Investitionen – sondern auch durch die Steigerung der Outputleistung – also aus den Innovationen resultierende wirtschaftliche Gewinne – erfolgen sollte. „Daher muss künftig vor allem auf die Umsetzung der mittlerweile guten Wissensbasis in Wertschöpfung geachtet werden.“ Die meisten neuen Bundesländer sind auf einem guten Weg, durch die zusätzlichen Investitionen ihre Systemproduktivität zu stabilisieren oder sogar zu verbessern. Rückläufe verzeichnen dagegen gerade diejenigen Bundesländer, die vor etwa zehn Jahren noch eine sehr hohe Systemproduktivität aufgewiesen haben. Deshalb fordern die Studienautoren auch in den derzeit outputstarken Regionen eine „Erhöhung des Innovationsinputs, um die langfristige Basis für ein leistungsfähiges Innovationssystem zu erhalten.“

Bild: Deutsche Telekom Stiftung

Eine Zusammenfassung der Stärken und Schwächen der einzelnen Bundesländer finden Sie unter: http://www.innovationsindikator.de/leistungsunterschiede/staerken-schwae...