Wissenschaftskommunikation zwischen Medialisierung und Moderation
schwerpunkt
Hochschulmarketing: Wissenschaftskommunikation
Wissenschaftskommunikation zwischen Medialisierung und Moderation
„Wir dürfen nicht nur die Wahrheit verteilen, sondern müssen den Austausch verschiedener Meinungen moderieren“. So beschrieb der britische Wissenschaftsberater Sir Robert May 1999 die Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation auf einer Tagung der American Association for the Advancement of Science. Um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in Deutschland zu intensivieren und zu fördern, begannen – mitinitiiert durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft – im Mai 2000 die Aktivitäten, die heute als PUSH-Initiative (Public Understanding of Science and Humanities) oder Wissenschaft im Dialog (WiD) bekannt sind. Eng verknüpft mit den PUSHAktivitäten der letzten zehn Jahre ist die Debatte über die sogenannte „Medialisierung der Wissenschaft“, die in der Medien- und Kommunikationswissenschaft, der Wissenschaftssoziologie, der Public-Relations-Forschung und der Wissenschaftspublizistik geführt wurde (Krotz 2001, Weingart 2001, Jarren 2001, Raupp 2007, Schäfer 2007, Peters et al. 2008). Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen von Leitfragen gestützten Interviews Medialisierungsprozesse in außeruniversitären Forschungseinrichtungen untersucht, um mögliche Veränderungen, Herausforderungen und Entwicklungspotenziale zu erfragen, die sich in Folge einer zunehmend massenmedialen Verbreitung wissenschaftlicher Themen − insbesondere angesichts neuer Formen kommunikativen Handelns im sogenannten Web 2.0 − ergeben.