"Wie glaubwürdig präsentieren sich Nutzer in sozialen Netzwerken", "Weiterbildungschancen in Deutschland sind regional ungleich verteilt" und "Fraunhofer ISI startet drei neue Projekte zur Erforschung nachhaltiger Innovationen"
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Neues aus der Forschung
"Wie glaubwürdig präsentieren sich Nutzer in sozialen Netzwerken", "Weiterbildungschancen in Deutschland sind regional ungleich verteilt" und "Fraunhofer ISI startet drei neue Projekte zur Erforschung nachhaltiger Innovationen"

Wie glaubwürdig präsentieren sich Nutzer in sozialen Netzwerken
Leibniz-Institut für Wissensmedien
Soziale Netzwerke wie XING oder LinkedIn sind wichtige Präsentationsplattformen im harten Wettbewerb um Stellen. Nutzer legen hier individuelle Profile an, in denen sie sich potenziellen Arbeitgebern darstellen. Aber wie zuverlässig sind diese Selbstdarstellungen?
Präsentieren sich Personen in beruflichen Netzwerken tatsächlich so, wie sie wirklich sind, oder nicht vielmehr so, wie sie nach außen hin wirken möchten? Die Frage der eigenen Präsentation in sozialen Netzwerken haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen untersucht. Besitzer von XING-Profilen wurden mit Hilfe von etablierten Persönlichkeitsfragebogen zunächst zu ihrem realistischen Selbstbild befragt, dann zu ihrem idealisierten. Sie sollten angeben, wie sie sich tatsächlich einschätzen und wie sie sich gerne sehen würden. Darüber hinaus wurden ihre XING-Profile unabhängigen Gutachtern vorgelegt. Sie sollten aufgrund der Profile die Persönlichkeitsmerkmale der Profilbesitzer einschätzen.
Sie bewerteten z.B. deren Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit oder Neigung zu Neurosen. Überraschenderweise zeigte sich, dass diese Fremdeinschätzungen hoch mit den realistischen Selbstzuschreibungen korrelierten, nicht aber mit den idealisierten. Die Studie, die in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Computers in Human Behavior“ veröffentlicht wird, belegt damit empirisch, dass sich Nutzer in ihren XING-Profilen realistisch und nicht idealisiert präsentieren. Sie zeigt, dass berufliche Netzwerke für Arbeitgeber ein aussagekräftiges Mittel sind, um die Persönlichkeit von Kandidaten einschätzen zu können. Prof. Ulrike Cress, deren Arbeitsgruppe die Studie durchführte, hat dafür folgende Erklärung: „Nutzer von beruflichen Netzwerken wissen wahrscheinlich, dass auch ihre Bekannten ihre Profile lesen. Das führt wohl dazu, dass sie in ihrer Selbstdarstellung realistisch bleiben müssen. Sie präsentieren sich also nicht nur für unbekannte Personen, denen sie etwas vormachen können, sondern sie wissen, dass ihre Selbstpräsentationen auch von Personen gelesen werden, die mehr über sie wissen.“
http://www.iwm-tuebingen.de/@@cached/ba8c4edd69152cd257955450bc7f3bc4532e88ac/pmIWM1715_Praesentation_in_Sozialen_Netzwerken.pdf
Weiterbildungschancen in Deutschland sind regional ungleich verteilt
Bertelsmann-Stiftung
Lebenslanges Lernen ist eine Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Mit dem Deutschen Weiterbildungsatlas zeigt eine bundesweite Studie erstmals, wie stark sich die Teilnahmequoten regional unterscheiden und ob Regionen ihr Weiterbildungspotenzial nutzen.
Jeder siebte Deutsche ab 25 Jahren (13,5 Prozent) bildet sich mindestens einmal im Jahr fort. Die Weiterbildungsquoten sind allerdings bundesweit sehr unterschiedlich ausgeprägt: Während sich im Emsland nur 6 Prozent der Bevölkerung weiterbilden, sind es in der Region Würzburg mit 19 Prozent mehr als dreimal so viele Erwachsene. Bei Geringqualifizierten liegt die Weiterbildungsquote deutlich niedriger als bei höher qualifizierten Personen, wiederum mit erheblichen regionalen Unterschieden. Es zeigt sich zudem, dass viele Regionen ihr Potenzial an Weiterbildung heute noch nicht ausschöpfen.
Das sind die zentralen Ergebnisse des Deutschen Weiterbildungsatlas der Bertelsmann Stiftung. Er stellt die Weiterbildungsquoten für die Bundesländer und erstmalig auch für die Raumordnungsregionen dar.
http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/presse/pressemitteilungen/pressemi...
Fraunhofer ISI startet drei neue Projekte zur Erforschung nachhaltiger Innovationen
Fraunhofer ISI
Investitionen in Nachhaltigkeitsinnovationen prägen das Leitbild der "Green Economy" und tragen maßgeblich zum Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen, ressourceneffizienten und sozial inklusiven Wirtschaft bei. Im Rahmen der Fördermaßnahme "Nachhaltiges Wirtschaften" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) untersucht das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI innovative und nachhaltige Wirtschaftsansätze sowie deren mögliche gesellschaftliche Auswirkungen. Dabei werden insbesondere die Bedeutung von Forschungs- und Innovationsplattformen für nachhaltige Innovationen, offene Werkstätten als kollaborative Wirtschaftsform sowie nachhaltige Konzepte für kommunale Handlungsfelder wie die Wasserver- und Abwasserentsorgung, Energie sowie Bauen und Wohnen erforscht.
Moderne Wirtschaftssysteme legen ihren Fokus zunehmend auf Nachhaltigkeit und auch öffentliche, politische und wirtschaftliche Diskurse befassen sich immer stärker mit diesem Thema. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft ist aber ein tiefgreifender gesellschaftlicher Transformationsprozess erforderlich. Nachhaltigkeitsinnovationen spielen hier eine tragende Rolle und können bestehende Wirtschaftsordnungen grundlegend verändern.
Um dies zu gewährleisten, müssen jedoch die Bedingungen zur Entstehung und Etablierung nachhaltiger wirtschaftlicher Innovationen weiter erforscht werden. In diesem Kontext untersuchen die drei Projekte "INNOLAB", "COWERK" und "TransNIK", gefördert vom BMBF im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung zum Schwerpunkt "Nachhaltiges Wirtschaften", wann und wie nachhaltige Innovationen für Wirtschaft und Gesellschaft systemrelevant werden können.
http://www.isi.fraunhofer.de/isi-de/service/presseinfos/2015/presseinfo-...
Bild: Rainer Sturm/pixelio www.pixelio.de