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Wer bin ich?

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K. Rüdiger Durth

Zur Jahrestagung 2013 der Leopoldina

Wer bin ich?

Spannender könnte das Thema der Jahresversammlung 2013 der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina vom 20. bis 22. September 2013 in Halle (Saale) nicht sein: „Geist – Gehirn – Genom – Gesellschaft – wie wurde ich zu der Person, die ich bin?“

Damit rückt die „Leopoldina“, die in der breiten Öffentlichkeit nach wie vor weitgehend unbekannt ist, die Aufmerksamkeit auf eine Forschung, die in den Laboren unserer Universitäten längst einen Forschungsschwerpunkt darstellt und die von zentraler Bedeutung für die Zukunft ist. Es geht schlicht um die Frage, wer ich als Mensch eigentlich bin? Der Bochumer Biopsychologe Onur Güntürkün, der das Programm des Jahrestagung weitgehend ausgearbeitet hat, stellt nüchtern fest: „Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Bild von uns selbst.“

Aber wie sieht das „neue Bild von uns selbst“ aus? Darauf erhofft sich die „Leopoldina“ von den 400 Gästen der Jahresversammlung, zu der auch Bundespräsident Joachim Gauck als Schirmherr erwartet wird, wuchtige neue Einsichten. Kann sie beispielsweise Nobelpreisträger Daniel Kahneman von der Princeton-Universität mit seinem Vortrag „Thinking, Fast an Slow“ liefern? Er befasst sich vor allem mit den Fragen der menschlichen Entscheidungsfindung. Zwei Systeme des Denkens beeinflussen laut Kahneman unser Urteilsvermögen: die schnelle Intuition und das etwas langsamere rationale Abwägen. Noch immer gehen viele Menschen davon aus, dass ihre Eigenschaften und ihr Leistungsvermögen entweder auf ihr Erbgut oder Umwelteinflüsse zurückzuführen sind. Neue Forschungen fragen unter anderem nach den Wechselwirkungen von Erbgut und Umwelt. Die Frage nach dem „Wer bin ich?“ hat nicht nur Auswirkungen auf meine eigene Person oder die Rechtsprechung, sondern auch auf die gesellschaftliche Entwicklung, die Medizin – um nur diese Beispiele zu nennen. Zu hoffen ist, dass die „Leopoldina“ für eine weite und allgemeinverständliche Verbreitung der Ergebnisse ihrer Jahresversammlung sorgt, sondern dieses so wichtige Thema nicht mit der Jahrestagung abhakt. Wichtig ist, dass dieses Thema wach gehalten wird. Wach gehalten in der Wissenschaft und in der Gesellschaft. Dass es sich hier um ein interdisziplinäres Thema der sogenannten Lebenswissenschaften handelt, versteht sich von selbst. Nicht nur Hirnforscher, Anthropologen, Biologen oder Soziologen sind gefordert, sondern auch Historiker, Philosophen und Theologen der großen Religionen. Wer der Mensch ist, beschäftigt zunehmend auch die Wissenschaftler, die sich mit dem Weltall beschäftigen und immer wieder neu die Frage stellen, ob es auch außerdem des blauen Planeten Erde Leben gibt und ob der Mensch auf anderen Planeten leben kann und wie er sich dort verändern kann. Man darf auf spannende und weiterführende Ergebnisse der „Leopoldina“-Tagung 2013 hoffen. Denn es geht um die Frage, die sich letztlich jeder stellt: „Wer bin ich?“ Foto: Lichtkunst73 / Pixelio