Studierendenschwarm gegen Konjunkturexperten
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WIRTSCHAFTSPROGNOSEN
Studierendenschwarm gegen Konjunkturexperten
Während die Profis nach dem schlechten letzten Quartal 2011 auch eine negative Entwicklung für Anfang 2012 prophezeiten, lag der Schwarm bei 1,6 Prozent. Laut Statistischem Bundesamt betrug das tatsächliche Wachstum 1,7 Prozent und damit nur knapp über der studentischen Prognose. „Eine minimale Abweichung von lediglich 0,1 Prozent zeigt, wie gut sich mit Hilfe von Schwarmintelligenz die Entwicklung vorhersagen lässt“, bilanziert Johann Graf Lambsdorff, der die Konjunkturbörse initiiert hat.
Gerade in den Zeiten von Finanz- und Währungskrise seien die alten Modelle und Mechanismen nicht mehr sinnvoll einsetzbar und viel zu langsam. „Im Internet sind wir dagegen tagesaktuell“, so Lambsdorff weiter. Mit finanziellen Anreizen und spielerischen Elementen bringen die verschiedenen Studierenden unterschiedlichstes Wissen und Stimmungen in die Prognosen ein und haben im Schwarm einen weiteren Horizont als „Profis mit ihrem rein wirtschaftswissenschaftlichen Horizont". Gleichzeitig schärft das Spiel mit den Wachstumsprognosen das wirtschaftliche Verständnis und Know-how der Studierenden.
Unterstützt wird das Projekt von der IHK Niederbayern, die auch das Preisgeld zur Verfügung stellt. „Möglichst treffgenaue Prognosen sind entscheidend für die unternehmerische Planung. Das haben wir sowohl in der vergangenen Krise, als auch im Boomjahr 2011 deutlich gesehen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern, Walter Keilbart. „Wenn die Universität Passau mit der Konjunkturbörse zur Verlässlichkeit von Prognosen beiträgt, dann stärkt das letztlich die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen.“
Und sollte der Schwarm auch weiterhin Recht behalten, können wir uns freuen. Im Moment rechnen die Studierenden mit 1,5 Prozent Wachstum für das gesamte Jahr 2012.