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"Studieren und bleiben. Berufseinstieg internationaler HochschulabsolventInnen", "Warum Finanzminister das Klima retten könnten" und "Forschung für mehr Biodiversität"

news

Ralf Bohlsen

Neues aus der Forschung

"Studieren und bleiben. Berufseinstieg internationaler HochschulabsolventInnen", "Warum Finanzminister das Klima retten könnten" und "Forschung für mehr Biodiversität"

26.11.2015 - 27.11-2015

In dieser Rubrik fassen wir in loser Folge interessante Pressemeldungen aus der Forschung und Wissenschaftseinrichtungen zusammen. Ebenso berücksichtigen wir ausgewählte Veranstaltungshinweise. Wir verlinken für Sie die jeweilige Meldung. Ihre Redaktion.

Bild: Günther Gumhold www.pixelio.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Studieren und bleiben. Berufseinstieg internationaler HochschulabsolventInnen
Institut für Hochschulforschung HoF

Die Anlässe für Integrationsaktivitäten sind seit langem an den Hochschulen anwesend: die internationalen Studierenden, deren Zahl seit einigen Jahren deutlich wächst. Rund zwei Drittel dieser Studierenden würden gerne in Deutschland bleiben und arbeiten. Tatsächlich verbleiben 25 Prozent. Bezogen auf die Beliebtheit bei internationalen Studierenden belegt Deutschland inzwischen in der EU hinter Großbritannien und Frankreich Platz 3. Während rund zwei Drittel von diesen Studierenden gerne in Deutschland bleiben und arbeiten würden, zeichnet sich in bestimmten Bereichen ein Fachkräftemangel ab. Einige dieser Nachwuchsprobleme könnten gelöst werden, wenn es gelänge, einen Teil dieser heutigen Studierenden für einen Verbleib nach dem Studienabschluss zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss zunächst eine Sachaufklärung erfolgen. Deren Ergebnisse sind in einem zweiten Schritt für die Entwicklung eines Handlungsprogrammes fruchtbar zu machen. Beides leistet in komprimierter und praxisbezogener Form die soeben erschiene Handreichung.

Zunächst wird kompakt dargestellt, wer die internationalen Studierenden sind, welche Verbleibs- oder Abwanderungsgründe und welche Bedarfe sie hinsichtlich der Beschäftigungsorientierung haben. Ebenso wird beleuchtet, aus welchen Gründen und mit welchen Aktivitäten die Hochschulen am Verbleib internationaler StudienabsolventInnen mitwirken, aber auch welche Herausforderungen auf Hochschulebene bestehen. Schließlich interessieren die Herausforderungen in den Regionen, Bundesländern und bei den Beschäftigern sowie die Frage nach dem angemessenen Umgang mit Fremdenfeindlichkeit. Darauf aufbauend lassen sich auf vier Handlungsebenen – individuelle, Hochschul-, Regions- und Beschäftigerebene – Risikofaktoren für eine gelingende Integration in das Beschäftigungssystem identifizierten. Im wesentlichen stehen Hochschulen zu deren Bearbeitung Handlungsoptionen im Bereich der Lehre und als regionale Impulsgeber zur Verfügung. Um diese Optionen optimal nutzen zu können, werden sie ein Handlungsprogramm in Form eines Stufenmodells überführt.

Zitation
Martina Dömling / Peer Pasternack (2015): Studieren und bleiben. Berufseinstieg internationaler HochschulabsolventInnen in Deutschland, HoF-Handreichungen 7, Beiheft zu „die hochschule“ 2015, Wittenberg. ISSN 1618‐9671, ISBN 978‐3‐937573‐49‐6

http://www.hof.uni-halle.de/publikation/studieren-und-bleiben/

 

Warum Finanzminister das Klima retten könnten
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK

Dem Ausstoß von CO2 einen Preis zu geben könnte helfen, die internationale Klimapolitik aus der Sackgasse zu holen. Finanzminister weltweit hätten Grund genug, sich für CO2-Steuern oder für Emissionshandel stark zu machen – und zwar völlig unabhängig von den Risiken eines ungebremsten Klimawandels, wie eine neue Studie zeigt. Das Ergebnis des Weltklimagipfels in Paris ist offen, aber Regierungen und Volkswirtschaften könnten in jedem Fall davon profitieren, Kohlenstoff zu bepreisen und dafür Kapital oder Arbeit weniger stark zu besteuern. Und dies unabhängig davon, ob andere Länder mitmachen oder nicht.

„Von den Finanzministern werden – bei knappen Kassen – immer lautstark öffentliche Investitionen in Bildung, Sicherheit oder das Transportwesen gefordert; ein CO2-Preis könnte hier ein geeignetes Mittel sein, um die hierfür nötigen Einkünfte zu erzielen“, sagt der Leitautor Max Franks vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). „Finanzminister könnten so Gelder in den Ausbau von Infrastruktur stecken und dem Gemeinwohl substanziell und nachhaltig nutzen. Dieser Nutzen ist volkswirtschaftlich bares Geld wert. Und er kommt eben auch dem Klimaschutz zugute, da ein CO2-Preis einen starken Anreiz zur Emissionsreduktion setzt. Man könnte das als doppelte Nachhaltigkeitsdividende bezeichnen.“

In der globalisierten Welt ist die Besteuerung von Unternehmen schwierig

Im Gegensatz dazu ist es für Regierungen schwierig, zusätzliche Steuern auf Vermögen oder Arbeit zu erheben. „In unserer globalisierten Welt ist es verhältnismäßig einfach, Kapital – und sogar ganze Unternehmen – in andere Länder mit niedrigeren Steuern zu verlagern“, sagt Ko-Autor Ottmar Edenhofer, Chefökonom des PIK. Eine Besteuerung der Löhne und Gehälter als Alternative drückt jedoch den Konsum und kann soziale Spannungen hervorrufen. „Wir waren überrascht davon, wie robust unsere Ergebnisse sind“, fügt Edenhofer hinzu. „Egal ob andere Länder Emissionen besteuern, egal ob der Markt für fossile Brennstoffe fast monopolistisch von der OPEC bestimmt wird oder von perfektem Wettbewerb – nahezu alle errechneten Szenarien zeigen, dass eine CO2-Bepreisung positive ökonomische Auswirkungen hätte. Sogar wenn man den zusätzlichen Nutzen durch verhinderte Klimafolgen außen vor lässt.“

Erst kürzlich hat die kanadische Provinz Alberta, bekannt als Ölproduzent, eine umfassende CO2-Steuer eingeführt. Vergangenes Jahr hat Chile in Südamerika etwas Ähnliches angekündigt. Andere Staaten denken darüber nach.

Die neue Forschung basiert auf einem innovativen spieltheoretischen Modell – einer Computersimulation des strategischen Verhaltens von Finanzministern auf dem globalen Kapitalmarkt. Zusätzlich beziehen die Berechnungen auch die Interaktionen von Regierungen und privaten Akteuren mit ein. Die Methode ist durch andere ökonomische Studien erprobt. Empirische Fakten lassen sich gut abbilden, wie etwa der Steuerwettbewerb einer globalisierten Wirtschaft, der oft zu einer Unterversorgung von Infrastruktur-Investitionen führt. „Wir haben jedoch herausgefunden, dass Länder mit CO2-Steuern keine Nachteile durch eine großflächige Verlagerungen von Kapital hätten, denn der wirtschaftliche Effekt durch verbesserte Infrastruktur – die natürlich für Unternehmen die Produktionsbedingungen verbessert – wäre sehr viel größer“, erklärt Franks.

Weltklimagipfel von Paris: CO2-Steuern als Wendepunkt?

Die Studie bringt belastbare Ergebnisse auf der Ebene von Konzepten, kann aber keine Daten liefern für einzelne Länder, und keine konkreten Zahlen für den volkswirtschaftlichen Effekt der Bepreisung. Dies wäre nun der nächste Schritt in der Forschung, so die Autoren.

„Während die Klimaverhandlungen in Paris sich auf Mengenziele zur CO2-Reduktion fokussieren, zeigt unsere Arbeit, dass Preisziele höchst effektive Werkzeuge sein können“, betont Edenhofer. „Für einige Länder würde eine CO2-Besteuerung am besten funktionieren. Andere – wie die Europäische Union oder China – stützen sich auf Emissionshandelssysteme, die den gleichen Effekt haben können, jedenfalls wenn in ihnen ein Minimalpreis für CO2 eingeführt wird. Trotz des Fortschritts bei der Ausweitung solcher Bepreisungssysteme sind die Auswirkungen auf das Gemeinwohl, wenn die Einnahmen in die Verbesserung der Infrastrukturen investiert werden, bis heute stark unterschätzt worden. Die Debatte über CO2-Steuern könnte jetzt ein wichtiger Wendepunkt für die globale Klimapolitik sein“.

https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/co2-bepreisung-w...

 

Forschung für mehr Biodiversität
Philipps-Universität Marburg

Philipps-Universität Marburg koordiniert Verbundprojekt zur Erforschung nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Ein Viertel aller Pflanzen- und ein Drittel aller Tierarten Deutschlands gelten als gefährdet. Es ist ein Verlust an biologischer Vielfalt. Und der vollzieht sich fast unbemerkt von der Öffentlichkeit.

Um gegenzusteuern, fördern das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) anwendungsorientierte Forschungsprojekte zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS).

Biodiversität erhalten – Ökosystemleistungen erhöhen

Zu den geförderten Projekten mit einem Fördervolumen von rund 3,2 Millionen Euro gehört auch „BioHolz“, ein Verbundprojekt, das von der Philipps-Universität Marburg aus koordiniert wird: „In den kommenden sechs Jahren erforschen wir, wie sich die Waldnutzung und der Schutz von Biodiversität in Einklang bringen lassen. Kernpunkt ist die Erhöhung des Anteils alter und abgestorbener Bäume, sogenanntes Totholz, auf das viele Arten angewiesen sind. Außerdem wollen wir neue Wege der nachhaltigen Waldnutzung erforschen, die verschiedene Funktionen von Wäldern berücksichtigt. Uns geht es einerseits darum, die Lebensbedingungen bedrohter Organismen zu verbessern, und andererseits um eine nachhaltige Bereitstellung verschiedener Ökosystemleistungen“, erklärt Dr. Stefan Hotes.

Stefan Hotes ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Tierökologie (Prof. Dr. Roland Brandl) der Philipps-Universität und koordiniert das Forschungsprojekt zwischen Marburg und den Verbundpartnern – den Universitäten in Würzburg, Greifswald und der Technischen Universität München. Hinzu kommen die Umsetzungspartner beim bischöflichen Ordinariat Passau und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern. Weitere Kooperationspartner sind der Nationalpark Bayerischer Wald sowie Forstbetriebe. Die experimentellen Untersuchungsflächen liegen vorwiegend in Bayern. Weitere Standorte im Saarland sind in Vorbereitung.

Sechs Teilprojekte

„Unser Projekt ‚BioHolz‘ besteht aus sechs Teilprojekten“, sagt Hotes. Das erste beinhalte die Koordination des Verbunds. „Vier weitere befassen sich mit spezifischen Forschungsfragen zu biologischer Vielfalt, zu forstwirtschaftlicher Optimierung von Naturschutzmaßnahmen, zur gesellschaftlichen Akzeptanz neuer, naturschutzorientierter Bewirtschaftungsformen und zur Modellierung von Ökosystemleistungen für ganze Landschaften.“

Im anwendungsorientierten Teilprojekt erarbeiten Forschungs- und Praxispartner gemeinsam die Grundlagen für den Einsatz der neuen Bewirtschaftungsformen in unterschiedlichen Wäldern. Vom kleinflächigen Privatwald bis zu großen, staatlichen Forstbetrieben.

http://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2015d/bioholzphilippsuniversitaet

 

 

Bild: Günther Gumhold www.pixelio.de