Streichen am Strand
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Digitale Hochschule
Streichen am Strand
Zentrales Feature der App ist die Bereitstellung von speziell für die Nutzung auf einem Smartphone oder Tablet zugeschnittenen Lehrmaterialien in digitaler Form. So sind etwa alle Kursmodul-Lehrbücher digitalisiert und – genau wie viele andere Buch-Titel auch – als eBook abrufbar und bequem unterwegs lesbar, sodass anstrengendes Bücherschleppen nicht mehr zwingend notwendig ist. Auch Videos und andere Multimedia-Inhalte wie interaktive Grafiken mussten bisher per Post als DVD zu den Studierenden nach Hause geschickt werden – in der neuen App sind sie wie selbstverständlich in das dazugehörige Kursfenster eingebettet. Damit die Studienerfahrung nicht verloren geht, lassen sich in dem Programm durch Funktionen, die aus aktuellen PDF-Leseprogrammen bekannt sind, Notizen und Markierungen einfügen. Ein zusätzliches Blatt Papier neben dem Tablet ist also keine lästige Pflicht, etwa in einer gut gefüllten U-Bahn, sondern eine mögliche Zusatzoption. Virtuelle Lernumgebungen erlauben den Nutzern darüber hinaus, sich bequem innerhalb der App mit Mitstudierenden und Tutoren auszutauschen, speziell für eine Fernuniversität ein wichtiges Feature. Verfügbar ist das neue Programm in einschlägigen Downloadportalen wie dem iTunes Store und Googles Play Store. Die App der OU geht mit dem Angebot weiter als viele scheinbar ähnliche Lösungen deutscher Hochschulen für mobile Endgeräte. Diese stellen oft eher Service-Apps zur Verfügung, die etwa den Weg zum richtigen Hörsaal weisen oder den Mensa-Speiseplan bereitstellen. Die Universität Duisburg-Essen oder die Universität Hamburg fungieren als Beispiele hierfür und entwickelten Apps, die den Uni-Alltag für Studenten erleichtern, von Busfahrplänen bis hin zum digitalen Bibliothekskatalog. Mit einem ausgefallenen Feature ihrer Hochschul-App erregte die Technischen Universität Bergakademie Freiberg in Sachsen Ende 2011 einige Aufmerksamkeit: Studierende können dort mit dessen Hilfe ihre Dozenten in Echtzeit bewerten – oder auch mal ein digitales „Stopp“-Signal senden, das den Vortragenden zum Wiederholen des aktuellen Stoffs auffordert. Einige, so wie die App der Universität Hohenheim, nutzen ihre Apps auch für die Einbindung von Studienmaterial und Inhalten. Die Programme integrieren bereits existierende eLearning-Umgebungen, allerdings sind diese meist nicht speziell auf das Nutzen mit mobilen, Touchscreen-gesteuerten Geräten ausgelegt. Oft besteht die Vernetzung hierbei aus einem bloßen Link zum bereits existierenden Internetportal. Lediglich die FernUniversität Hagen verfügt seit letztem Jahr über eine spezielle App für einzelne Studiengänge, die auch Studieninhalte und Lernmaterialien speziell für mobile Endgeräte bereitstellt. Die Fernuniversitäten legen also in dieser Entwicklung vor und treiben die Digitalisierung der Lehre auch auf den mobilen Endgeräten voran. Bild: Stefan Ddorf/pixelio