Newsletter

Mit unserem Newsletter immer auf dem Laufenden.

Newsletteranmeldung

Archiv

Das Archiv bietet Ihnen ältere Ausgaben aus den Jahrgängen 2003 bis 2017 der Zeitschrift Wissenschaftsmanagement im PDF-Format kostenlos zum Download.

Zum Archiv

Themendiskussion

Diskutieren Sie unsere Themen oder schlagen Sie uns Themen für die nächsten Ausgaben vor.

Themen diskutieren
Themen vorschlagen

Aktuelle Ausgaben
Jahresband 2025
Jahresband 2025
Weg zur weltweiten Öffnung
Jahresband 2023/24
Jahresband 2023/24
Alle 2023-2024 erschienenen Artikel zum Nach-Lesen
Jahresband 2022
Alle 2022 online erschienenen Artikel zum Nach-Lesen
Jahresband 2021
Alle 2021 online erschienenen Artikel zum Nach-Lesen
Sonderausgabe 2020
Sonderausgabe 2020
special Archiv

Das Archiv bietet Ihnen die special Beilagen zur Zeitschrift Wissenschaftsmanagement aus den Jahrgängen 2004 bis 2013 im PDF-Format kostenlos zum Download.

"Schlüssel zur Industrie 4.0: Mittelstand braucht mehr Weiterbildung" und "Stiftungen könnten mehr bewirken"

news

Ralf Bohlsen

Neues aus der Forschung

"Schlüssel zur Industrie 4.0: Mittelstand braucht mehr Weiterbildung" und "Stiftungen könnten mehr bewirken"

20.04.2016 - 22.04.2016

In dieser Rubrik fassen wir in loser Folge interessante Pressemeldungen aus der Forschung und Wissenschaftseinrichtungen zusammen. Ebenso berücksichtigen wir ausgewählte Veranstaltungshinweise. Wir verlinken für Sie die jeweilige Meldung. Ihre Redaktion.

Bild: Petra Bork www.pixelio.de

Schlüssel zur Industrie 4.0: Mittelstand braucht mehr Weiterbildung
acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

Die digitale Kluft zwischen großen und kleineren Betrieben darf nicht zu groß werden. Insbesondere der Mittelstand sollte deshalb seine Belegschaften für den Schritt in die Industrie 4.0 weiterbilden und innovative Lernlösungen nutzen. Zu diesem Fazit kommen Expertinnen und Experten von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Ihren Zwischenbericht übergeben sie am 25. April 2016 auf der Hannover Messe an Bundesministerin Johanna Wanka.

Der Schlüssel zu einem Plus an Arbeitsplätzen und guter Arbeit durch die Industrie 4.0 liegt in der Qualifizierung und Weiterbildung der Menschen. Hier sieht die acatech Expertengruppe unter Leitung von Michael ten Hompel Nachholbedarf: Die meisten der von ihnen befragten Unternehmen sehen zwar Industrie 4.0 als Chance, haben sie aber bislang selten in ihren Betrieben etabliert. Lediglich 9,7 Prozent verfügen über eine voll digitalisierte Produktion.

Ebenso bieten insbesondere kleinere Unternehmen ihren Belegschaften selten spezifische Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Industrie 4.0: Jedes dritte große Unternehmen, aber nur jedes sechste mittelständische Unternehmen bietet spezifische Aus- und Weiterbildungsprogramme zur Industrie 4.0 an.

Auch zwischen hoch- und niedrigqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern droht eine digitale Kluft. Industrie 4.0 bringt keine menschenleere Fabrik, sondern mehr Verantwortung für die Belegschaften, die komplexe Prozesse mithilfe digitaler Assistenten steuern. Dafür brauchen sie maßgeschneiderte Qualifizierungsangebote – Fortbildungen für Führungskräfte allein reichen nicht aus. Während für Führungskräfte digitale Lernpfade eine gute Möglichkeit sind, könnten Belegschaften mithilfe mobiler Endgeräte je nach aktuellem individuellem Bedarf mit Wissen versorgt werden.

Das BMBF unterstützt mit dem neuen KMU-Konzept „Vorfahrt für den Mittelstand" auch die Qualifizierung und berufliche Weiterbildung für Beschäftigte in KMU. "Wir bieten den kleinen und mittleren Unternehmen gezielte Möglichkeiten, dringend benötigtes Personal zu gewinnen, und verbessern die Rahmenbedingungen. Qualifizierte Fachkräfte sind eine der wichtigsten Ressourcen des Wirtschaftsstandorts Deutschland", sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Das ist angesichts der wachsenden Kluft zwischen KMU und Großunternehmen besonders wichtig. Zudem hat das BMBF 2016 ein Sonderprogramm für die digitale Ausstattung überbetrieblicher Ausbildungsstätten (ÜBS) gestartet. „Wir wollen erreichen, dass in der beruflichen Ausbildung digitale Kompetenzen stärker vermittelt werden. Wenn die Fachkräfte die erworbenen digitalen Fähigkeiten an ihrem Arbeitsplatz einbringen, hilft das den Unternehmen auch beim Thema Industrie 4.0", so Wanka. Das Thema digitale Bildung wird laut Wanka auch im Fokus des nächsten IT-Gipfels stehen.

Die Expertengruppe von acatech identifiziert und analysiert den Qualifizierungsbedarf insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen. Für ihre Kompetenzentwicklungsstudie Industrie 4.0 hat sie 345 deutsche Unternehmen online befragt und begleitende Interviews mit Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft geführt. Auf der Grundlage der Zwischenergebnisse hat die Projektgruppe einen Demonstrator für die Online-Qualifizierung entwickelt. Dieser zeigt mediendidaktische Grundlagen und bietet sogenannte Wissensnuggets für die Industrie 4.0. Informationen zum Konzept der digitalen Wissensvermittlung unter: www.iml.fraunhofer.de/kompetenzentwicklung.

http://www.acatech.de/de/aktuelles-presse/presseinformationen-news/news-...

 

Stiftungen könnten mehr bewirken
Hertie School of Governance

Deutschlands knapp 19.000 Stiftungen könnten ihre Unabhängigkeit von Staat und Markt noch besser nutzen, um gerade in gesellschaftlichen Reformbereichen wie dem Bildungs-, Wissenschafts-, und Sozialwesen sowie im Kulturbereich wirksame Impulse zu setzen. Das gilt vor allem für die größeren Förderstiftungen, die 10 Prozent des Sektors ausmachen und mehr als 90 Prozent der Gesamtausgaben der reinen Förderstiftungen (2,8 Mrd. Euro) tätigen. Eine neue Studie der Hertie School of Governance und des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Helmut Anheier kommt zu dem Schluss, dass diesen Stiftungen oft eine nachhaltige Strategie fehlt, um sich erfolgreich als Reformmotor und Förderer sozialer Innovationen zu betätigen. „Gerade weil ihr Budget im Vergleich zu öffentlichen Mitteln minimal ist, benötigen Stiftungen eine durchdachte Strategie, einen langen Atem und nicht zuletzt einen stärkeren Willen zur Transparenz. Wer möchte, dass z.B. ein Modellprojekt im Bildungsbereich nach der Erprobungsphase von öffentlicher Seite fortgesetzt wird, muss sich von Anfang an in die Karten schauen lassen", erläutert Studienleiter Anheier.

Die Studie, für die 1.000 repräsentativ ausgewählte Stiftungen zu Zielen, Selbstverständnis und Ergebnissen ihrer Arbeit befragt wurden, macht die Zweiteilung des Sektors deutlich. Jeweils über 70 Prozent der Stiftungen sind mit einem Jahresbudget von unter 100.000 Euro eher klein, lokal tätig und mit einem Gründungsdatum nach 1990 eher jung. Große, finanzkräftigere Stiftungen sind in der Minderheit. „Das Herz des deutschen Stiftungswesens schlägt im Mittelstand. Wir sehen hier eine ausgeprägte Engagement-Kultur, aber teilweise auch eine Überschätzung der eigenen Kräfte", so Anheier. Besonders hervorzuheben sei der Beitrag kleiner Stiftungen, die lokal oder regional eine abgrenzbare Nische besetzen.

Allerdings kann klein auch zu klein sein. Gerade potenziellen Stiftungsgründern mit geringeren Vermögen empfehlen die Wissenschaftler, alternative Formen wie Verbrauchsstiftungen oder Treuhandmodelle zu prüfen. Angesichts des großen Bedarfs, sich stifterisch zu engagieren, sei zudem der Gesetzgeber gefordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern: Satzungsänderungen zu Lebzeiten des Stifters, eine Zusammenlegung von Stiftungen sowie die Umwandlung in eine Verbrauchsstiftung müssen ermöglicht, über Mindestkapitalgrenzen müsse nachgedacht werden.

Für die Studie „Rolle und Positionierung deutscher Stiftungen" wurden 1.000 Stiftungen aus einer für die Untersuchung neu zusammengestellten Grunddatei von fast 19.000 privaten Stiftungen ausgewählt und durch TNS Infratest Politikforschung zu ihrer selbst wahrgenommenen Rolle und Arbeitsweise, ihrem Verhältnis zu Staat, Wirtschaft und Öffentlichkeit sowie ihren Stärken und Schwächen befragt. Die Stichprobe wurde so gewichtet, dass die Ergebnisse nach Bundesländern, Gründungszeitraum und Hauptzwecken repräsentativ sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Soziales sowie Kunst und Kultur. Das Projekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Stiftung Mercator, der Robert Bosch Stiftung, der VolkswagenStiftung und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft.

https://www.hertie-school.org/mediaandevents/press/press-releases/press-...

 

 

Bild: W.R. Wagner www.pixelio.de