Mangelnde Angebote für Weiterbildungsstudierende
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STUDIENKREDITE
Mangelnde Angebote für Weiterbildungsstudierende
So wurden 2011 circa 92 Prozent der insgesamt knapp 50.000 abgeschlossenen Studienkredit-Verträge mit staatlichen Anbietern geschlossen. Dazu gehören der KfW-Studienkredit, der Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes und die Studien-beitragsdarlehensangebote in Niedersachsen und Bayern. Jeweils vier Prozent entfallen auf die meist zinslosen, kurzfristigen Abschlussdarlehen der Studentenwerke und auf sonstige Anbieter wie bundesweit tätige Banken, lokale Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Bildungsfonds.
Fazit des CHE-Test ist, einen Studienkredit erst nach dem Ausschöpfen anderer Finanzierungsmöglichkeiten, die nicht oder nur zum Teil zurückgezahlt werden müssen. „Es ist gut, dass es Studienkredite gibt. Falsche Scheu ist fehl am Platze, wenn ansonsten das Studium abgebrochen werden müsste. Aber wenn man auch ohne auskommt, sollte man sie nicht leichtfertig auf Kosten der Zukunft in Anspruch nehmen“, erklärt Müller das Ergebnis. Vor dem Gang zur Bank sollten Studierende also die Möglichkeiten des BAföG, von Stipendien, durch einen Nebenjob oder die Eltern in Betracht ziehen. Sind diese Geldquellen versiegt oder können gar nicht erschlossen werden, ist ein Kredit dem Studienabbruch vorzuziehen.
Kritik üben Müller und das CHE an den meist noch fehlenden Angeboten für weiter-bildende und berufsbegleitende Studien: „Von den meisten Auszahlungssummen lässt sich ein marktüblicher MBA kaum finanzieren. Nahezu alle Banken gehen noch vom Standardbild des Vollzeitstudenten in der 11-Quadratmeter-Bude aus. Was ist mit dem Weiterbildungsstudenten, der neben Beruf und Familie einen MBA anstrebt und dafür hohe Studiengebühren tragen muss oder sogar ein, zwei Jahre aus dem Job aussteigt?“ Hier gibt es auch von Seiten der staatlichen Anbieter noch viel Nachholbedarf.