Innovative Start-ups waren in der Kaiserzeit häufig börsenfinanziert
news
Neues aus der Forschung
Innovative Start-ups waren in der Kaiserzeit häufig börsenfinanziert

Innovative Start-ups waren in der Kaiserzeit häufig börsenfinanziert
Universität Mannheim
Der Mannheimer Wirtschaftshistoriker Jochen Streb wurde gemeinsam mit Sibylle Lehmann-Hasemeyer von der Universität Hohenheim für die Forschung über die Finanzierung von Innovationen im deutschen Kaiserreich mit dem „Schmölders“-Preis ausgezeichnet. In der gemeinsam verfassten Studie mit dem Titel „The Berlin Stock Exchange in Imperial Germany - A Market for New Technology?“ gehen die Wissenschaftler dabei der Frage nach, wie innovative deutsche Unternehmen des späten 19. Jahrhunderts an der Berliner Börse ihre neuartigen Geschäftsideen finanzieren konnten.
Die Studie zeigt auf, dass die Finanzierung von Innovationen durch den Verkauf von Beteiligungen keineswegs eine neuartige Entwicklung des späten 20. Jahrhunderts ist. Denn wenn ein Unternehmen im Kaiserreich mit einer neuen Idee an die Börse ging, hatte es gute Chancen dort über Aktien das nötige Kapital einzusammeln. Für Gründer war die Berliner Börse somit eine wichtige Finanzierungsquelle, so das zentrale Ergebnis der Studie. Dies ist insofern interessant, da bislang das deutsche Bankensystem als die treibende Kraft hinter dem Wachstum der deutschen Industrie im Kaiserreich galt. Die Start-Ups der Kaiserzeit wussten von ihrer Innovationsfähigkeit durch Patente zu überzeugen: Von insgesamt 474 Unternehmen, die zwischen 1892 und 1913 an die Berliner Börse gingen, besaßen fast vierzig Prozent entweder bereits vor dem Börsengang Patente oder erwarben diese innerhalb von fünf Jahren danach.
Zur Original-Pressemitteilung gelangen Sie hier:
https://www.uni-mannheim.de/newsroom/presse/pressemitteilungen/2018/maer...
Bild: Rainer Sturm www.pixelio.de