Herzschlag in 3D, Eiskalt erwischt und Ziegen, die auf Männer starren
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Neues aus der Forschung
Herzschlag in 3D, Eiskalt erwischt und Ziegen, die auf Männer starren

Max-Planck-Forscher beobachten Zebrafisch-Herz bei der Arbeit
Bislang waren Mikroskope zu langsam und nicht leistungsfähig genug, das schlagende Herz eines Zebrafisches in 3D aufzuzeichnen. Ein Forscherteam vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik ist es nun gelungen, 3D-Filme von einem Zebrafisch-Herz aufzunehmen. Ihr neuartiger Ansatz: Sie kombinieren die sogenannte Lichtblattmikroskopie, bei der nur eine hauchdünne Schicht der Probe beleuchtet wird, mit intelligenten Bildverarbeitungsmethoden, die aus den Aufnahmen der verschiedenen Schichten eine gestochen klare Aufnahme berechnen. Auch hochaufgelöste Standbilder von Zebrafisch-Herzen konnten die Dresdner Forscher mit dieser Methode erzeugen. Mithilfe der Optogenetik können sie zudem die Herzzellen so manipulieren, dass diese auf Licht reagieren – so lässt sich der Herzschlag durch Licht anhalten und wieder anstoßen. Alternativ können die Wissenschaftler das Herz in 3D mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufnehmen und den Durchfluss von Blutzellen durch das Herz und Herzrhythmusstörungen sichtbar machen. So könnten sich in Zukunft auch die Ursachen angeborener Herzfehler besser erforschen lassen.
http://www.mpg.de/8313107/herz_zebrafisch_3d
Eiskalt erwischt
Neutronen beleuchten Wirkmechanismus von lebenswichtigen Enzymen. Eisenhaltige Eiweiße aus der Familie der Hämenzyme spielen eine lebenswichtige Rolle in unserem Körper. Hämoglobin transportiert Sauerstoff zu den Zellen, das Entgiftungsenzym Cytochrom-c-Peroxidase baut Wasserstoffperoxid ab. Die Reaktionen verlaufen über mehrere Schritte. Den wichtigen Zwischenzustand I hat ein internationales Forscherteam nun mithilfe des Neutronen-Messgeräts BIODIFF entschlüsselt. Mit dem von der Technischen Universität München (TUM) und dem Forschungszentrum Jülich gemeinsam betriebenen Gerät konnten die Forscher erstmals die genaue Natur der chemischen Bindung des Sauerstoffs ermitteln. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Science nachzulesen (DOI: 10.1126/science.1254398).
http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2014/14-07-...
Ziegen, die auf Männer starren
Auch Nutztiere wissen, wann sie beobachtet werden. In Versuchen waren Zwergziegen weniger aktiv und starrten länger, wenn der Experimentator ihnen den Rücken zudrehte. Nutztiere ändern ihr Verhalten in Abhängigkeit von der Aufmerksamkeit des Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt der Biologe Christian Nawroth, der in seiner Doktorarbeit am Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg untersucht, zu welchen höheren Erkenntnisleistungen diese Tiere fähig sind. In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (Mecklenburg-Vorpommern) führte er Versuche mit Zwergziegen durch, die bisher Primaten vorbehalten waren. In der Fachzeitschrift „Animal Cognition“ wurde der Artikel in Anspielung auf eine amerikanische Filmkomödie unter dem Titel „Goats that stare at men“ veröffentlicht.
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/aktuelles/news-details/article...
Bild: Rainer Sturm/pixelio www.pixelio.de