Große regionale Unterschiede bei der Weiterbildungsbeteiligung
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Große regionale Unterschiede bei der Weiterbildungsbeteiligung

Große regionale Unterschiede bei der Weiterbildungsbeteiligung
Bertelsmann Stiftung
Lebenslanges Lernen ist der wichtigste Schlüssel zu anhaltender Chancengerechtigkeit. Ob Menschen sich allerdings weiterbilden oder nicht, hängt jedoch zuallererst von ihrem Wohnort ab. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt der Deutsche Weiterbildungsatlas 2018, für den das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung Daten des Mikrozensus ausgewertet hat.
Auffällig sind die großen regionalen Unterschiede – sowohl zwischen den Bundesländern als auch innerhalb der Bundesländer. Aber auch zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten schwankt die Weiterbildungsbeteiligung. Wie gut Kreise und kreisfreie Städte ihre strukturellen Voraussetzungen für Weiterbildung nutzen, erfasst die sogenannte Potenzialausschöpfung, also die Analyse, ob das örtliche Weiterbildungspotenzial genutzt wird. Ausgehend von den wirtschaftlichen und soziostrukturellen Daten der verschiedenen Kreise und kreisfreien Städte haben die Forscher berechnet, wie hoch die Weiterbildungsbeteiligung in einer Region im Deutschlandvergleich eigentlich sein müsste. Regionen mit einem geringen Bildungsstand in der Bevölkerung und einer schwachen Wirtschaftsstruktur haben demnach ein geringeres Potenzial als jene mit vielen Akademikern und einer brummenden Wirtschaft. Beim Weiterbildungspotenzial wird eine Region also an ihren eigenen Möglichkeiten gemessen. Der Weiterbildungsatlas zeigt ebenfalls auf, dass Geringqualifizierte, also Menschen ohne berufsbildenden Abschluss, besonders selten von Weiterbildungen profitieren. Lediglich 5,6 Prozent der Geringqualifizierten im Alter von 25 bis 54 Jahren nehmen an Weiterbildungen teil, obwohl sie theoretisch besonders von Fortbildungen profitieren könnten. Auch unter den Armen im zentralen Erwerbsalter bilden sich nur 7,7 Prozent weiter.
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Bild: Jörg Trampert www.pixelio.de