Datenjournalismus auf Wachstumskurs, Joghurt-Retter und Gen-Schere für den Menschen, Wettbewerbsvorteile beim Energiemanagement und Gründungsneigung
news
Neues aus der Forschung
Datenjournalismus auf Wachstumskurs, Joghurt-Retter und Gen-Schere für den Menschen, Wettbewerbsvorteile beim Energiemanagement und Gründungsneigung

Datenjournalismus in Deutschland auf Wachstumskurs
Hochschule Macromedia, University of Applied Sciences
Datenjournalismus zählte in den letzten beiden Jahren zu den Top-Themen in der journalistischen Fachpresse und der Journalistenausbildung. Die Wissenschaftler Ralf Spiller von der Hochschule Macromedia und Stefan Weinacht von der Westfälischen Hochschule haben nun diesen neuen Typ von Journalismus in einer deutschlandweiten Studie untersucht. Die Studie belegt, dass das Segment noch sehr klein ist, aber erhebliches Wachstumspotenzial hat. Unterschiede zum traditionellen Journalismus liegen in der Wichtigkeit von Visualisierung, der Offenlegung von Rechercheergebnissen und dem beruflichen Selbstverständnis als gesellschaftliche Kontrollinstanz.
Das Phänomen Datenjournalismus hat seit der Veröffentlichung der US-Botschaftsdepeschen durch WikiLeaks größere Aufmerksamkeit erlangt. Datenjournalistische Projekte wie „Investigate your Member of Parliament´s expenses” des Guardian oder “The hidden life of guns” der Washington Post gelten als Best-Practice-Cases im angelsächsischen Raum. Zu den bekanntesten datenjournalistischen Projekten aus Deutschland gehören die Website zur Vorratsdatenspeicherung von ZEIT Online, „Parteienspendenwatch“ der taz, das „Parlameter“ vom ZDF und der „Zu-Monitor“ der Süddeutschen Zeitung. Eines der jüngsten Ereignisse in diesem Zusammenhang ist die Berichterstattung über Steueroasen, die weltweit von Finanzinstitutionen und Privatanlegern genutzt wurden.
Mit ihrer Studie "Datenjournalismus in Deutschland. Eine explorative Untersuchung zu Rollenbildern von Datenjournalisten" haben Prof. Dr. Ralf Spiller und Prof. Dr. Stefan Weinacht von der Westfälischen Hochschule erstmals eine systematische Bestandsaufnahme datenjournalistischer Projekte und Zentren in Deutschland unternommen.
http://www.macromedia-fachhochschule.de/news-details/datum/2015/1/28/dat...
Joghurt-Retter und Gen-Schere für den Menschen
Universität Ulm
DFG-Forschergruppe zum Einzeller-Immunsystem CRISPR-Cas verlängert. Auch „Bazillen“ können krank werden und sogar an einer Virusinfektion versterben. Wie sich Bakterien und weitere Einzeller („Archaeen“) gegen mörderische Viren wehren, untersuchen Wissenschaftler um die Ulmer Professorin Anita Marchfelder. Nun hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Förderung der Forschergruppe 1680 über mehr als 1,9 Millionen Euro um drei Jahre verlängert.
Im Zentrum ihrer Arbeit steht CRISPR-Cas, das lernfähige Abwehrsystem der Bakterien und Archaeen. Überleben diese Einzeller eine erste Virenattacke, bauen sie Teile der Virus-DNA in ihr eigenes Erbgut ein. Somit ist der Erreger zur „Fahndung“ ausgeschrieben und wird erkannt, sobald er sich der Zelle nähert. Cas-Proteine schreiten dann zum Gegenangriff und zerschneiden das Virus. Tatsächlich wird das Abwehrsystem mit Gedächtnis sogar an die nachfolgende Generation vererbt – Zellteilung macht es möglich. Von diesen außergewöhnlichen Fähigkeiten profitieren auch die Milchindustrie und Hersteller von Biokraftstoffen. Außerdem ist CRISPR-Cas Hoffnungsträger der Genetik: Das System lässt sich als „Genschere“ anwenden und könnte künftig eingesetzt werden, um krankmachende Abschnitte im Erbgut zu verändern.
http://www.uni-ulm.de/home2/presse/pressemitteilung/article/joghurt-rett...
Smarte Netzwerkanalyse bringt Wettbewerbsvorteile beim Energiemanagement
Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI
Das Fraunhofer-Institut SCAI präsentiert auf der Messe E-world in Essen vom 10. bis 12. Februar 2015 Software-Lösungen zur intelligenten Optimierung von Energienetzen. Die Analyse und Optimierung ihrer Netzwerke ist für Energieversorger heute ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Das Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI präsentiert hierzu neu entwickelte Softwarelösungen auf der Messe E-world in Essen vom 10. bis 12. Februar 2015. Mit der Software MYNTS (Multiphysical Network Simulation Framework) lassen sich komplexe Netze planen und ihr Verhalten im Betrieb vorherberechnen. Fraunhofer SCAI präsentiert den multiphysikalischen Netzwerksimulator in der neuen Version 2.9. MYNTS modelliert die Transportnetze für Gas, Wasser oder Energie. Durch numerische Simulation lassen sich die Netze flexibel analysieren und besser planen. In der Simulation zeigt sich sofort, wie sich Änderungen verschiedener Faktoren auswirken.
http://www.scai.fraunhofer.de/nc/de/presse-und-medien/nachrichten/presse...
Je angewandter und multidisziplinärer die Forschung, desto höher die Gründungsneigung
Institut für Mittelstandsforschung
IfM Bonn befragte Wissenschaftler an deutschen Hochschulen. Wissenschaftler, die angewandte bzw. multidisziplinäre Forschung betreiben, sowie Hochschulangehörige, die Erfindungen vorweisen können, sind am ehesten zu einer Unternehmensgründung bereit. Auch aus diesem Grund sind an den (Fach-)Hochschulen mehr Gründungswillige zu finden als in der universitären Grundlagenforschung. Zudem sind ausländische Wissenschaftler eher als deutsche bereit, sich selbstständig zu machen.
Für die Studie „Der Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen auf die Gründungsneigung von Wissenschaftlern an deutschen Hochschulen“ hatte das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn rund 6.000 Wissenschaftler der Fächergruppen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Kreativwirtschaft, Gesundheit und Soziales sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an 73 deutschen Hochschulen befragt.
http://www.ifm-bonn.org/home/newsdetail/?tx_ifmstudies_newsdetail%5Bnews...
Bild: Rainer Sturm/pixelio www.pixelio.de