"Berufseinsteiger und Geringqualifizierte haben höheres Risiko der Scheinselbstständigkeit", "Mittelstand unterwegs in globalen Wertschöpfungsketten" und "Hybride Teams für Industrie 4.0 – Forschungsprojekt Hybr-iT gestartet"
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Neues aus der Forschung
"Berufseinsteiger und Geringqualifizierte haben höheres Risiko der Scheinselbstständigkeit", "Mittelstand unterwegs in globalen Wertschöpfungsketten" und "Hybride Teams für Industrie 4.0 – Forschungsprojekt Hybr-iT gestartet"

Berufseinsteiger und Geringqualifizierte haben höheres Risiko der Scheinselbstständigkeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Berufseinsteiger und Geringqualifizierte befinden sich häufiger in einem scheinselbstständigen Vertragsverhältnis als andere Erwerbstätige. Zu diesem Ergebnis komm eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), in deren Rahmen insgesamt 4.500 Personen befragt wurden, von denen sich 1.500 in der Grauzone aus abhängiger und selbstständiger Erwerbstätigkeit befanden, wohingegen die übrigen 3.000 Befragten die Vergleichsgruppen der Selbstständigen und abhängig Beschäftigten bildeten.
So haben Erwerbstätige unter 25 Jahren ein sechs Prozent höheres Risiko, scheinselbstständig zu sein, als eine Vergleichsgruppe von 35- bis 44-Jährigen. Das Fehlen eines beruflichen Abschlusses erhöht dabei das Risiko einer scheinselbstständigen Beschäftigung um drei Prozent. Bei Personen, die zuvor arbeitslos waren, steigt mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit das Risiko einer scheinselbstständigen Beschäftigung um etwa ein Prozent je Jahr der Arbeitslosigkeit. Personen mit Migrationshintergrund weisen hingegen ein zwei Prozent höheres Risiko auf, scheinselbstständig zu sein, als Personen ohne Migrationshintergrund. Auch Frauen haben im Vergleich zu Männern ein zwei Prozent höheres Risiko, eine scheinselbständige Erwerbstätigkeit auszuüben. Scheinselbstständig Beschäftigte erzielen außerdem durchschnittlich niedrigere Erwerbseinkommen als Personen, die vergleichbare Tätigkeiten entweder als regulär Selbstständige oder in abhängiger Beschäftigung ausüben. Die Einkommensdifferenz beträgt hierbei rund 20 Prozent gegenüber den abhängig Beschäftigten und 22 Prozent gegenüber Selbstständigen.
Zur Original-Pressemitteilung gelangen Sie hier:
http://www.iab.de/de/informationsservice/presse/presseinformationen/kb01...
Mittelstand unterwegs in globalen Wertschöpfungsketten
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn
Mittelständische industrielle Zulieferer profitieren von der Mitwirkung in globalen Wertschöpfungsketten. So partizipieren sie nicht nur an den Absatz- und Wachstumschancen für das jeweilige Endprodukt, sondern können auch Ressourcenbeschränkungen überwinden, Verbundforschung betreiben und sich zugleich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Allerdings fühlen sich insbesondere kleinere und wenig diversifizierte Familienunternehmen oftmals einem hohen Wettbewerbsdruck seitens börsennotierter Endhersteller ausgesetzt, die sie kontinuierlich zu Kostensenkungen und zur Übernahme von Innovationsleistungen drängen. Zu diesen Ergebnissen kommen die Wissenschaftler des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn und der Universität Siegen, die die Auswirkungen der Kooperation in globalen Wertschöpfungsketten für mittelständische Unternehmen untersucht haben.
Demnach ist die Abhängigkeit eines Zulieferers tendenziell größer, wenn er nur wenige Abnehmer beliefert und wenn die von ihm hergestellten Produkte technologisch wenig anspruchsvoll oder sehr kundenspezifisch sind. Darüber hinaus konnten in zulieferrelevanten Wirtschaftssektoren Konzentrationstendenzen beobachten werden. Diese sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Endhersteller zur Reduzierung von Koordinationskosten mit weniger und größeren Zulieferern kooperieren wollen. Fernerhin sehen sich die Zulieferer aufgrund der zunehmenden Digitalisierung seit geraumer Zeit gezwungen, vermehrt in neue (digitale) Technologien zu investieren, um ihre Produkte und Produktionsanlagen an die Vorgaben der Wertschöpfungskette anzupassen und auf veränderte Marktbedingungen und Kundenpräferenzen reagieren zu können.
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http://www.ifm-bonn.org/index.php?id=120&no_cache=1&tx_ifmstudies_newsde...
Hybride Teams für Industrie 4.0 – Forschungsprojekt Hybr-iT gestartet
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt „Hybr‐iT“ soll die Intensivierung der flexiblen Zusammenarbeit von Menschen, Robotern und Produktionsanlagen fördern. Mit einem innovativen Ansatz in der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) soll hierdurch ein neuer Weg partizipativer Arbeitsgestaltung beschritten werden: Selbstorganisation und Kommunikation der Teammitglieder werden mit der klassischen Arbeitsplanorientierung verschränkt und effektiv koordiniert.
Ziele in Hybr‐iT sind dabei der Aufbau und die industrielle Erprobung hybrider Teams, in denen Menschen und Roboter mit software‐basierten Assistenzsystemen in intelligenten Umgebungen in der industriellen Fertigung zusammenarbeiten. Hybr‐iT erforscht und erprobt dabei im industriellen Kontext die notwendigen Komponenten, die für die Planung und Optimierung hybrider Teams, für ihre Integration in eine vorhandene IT- und Produktionsstruktur sowie für ihre Steuerung im Produktionsbetrieb essentiell sind. Eingesetzt und evaluiert werden die Ergebnisse des Hybr‐iT-Projekts in Produktionsprozessen der Automobil- und Flugzeugbauindustrie mit einem hohen Anteil an manuellen Montagearbeiten. Insgesamt versprechen sich die Forscher von Hybr-iT einen wesentlichen Beitrag zu der zukünftig geforderten Wandlungsfähigkeit und somit zur optimalen Auslastung von Montage- und Fertigungsanlagen.
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https://www.dfki.de/web/presse/pressemitteilung/2017/hybride-teams-fur-i...
Bild: Jorma Bork www.pixelio.de