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Beherrschung von Instrumentarien und Mechanismen in der Gruppe

news

Achim Loose

Gruppendynamik

Beherrschung von Instrumentarien und Mechanismen in der Gruppe

Einfluss auf die gruppendynamische Rollendifferenzierung durch die Führungskraft

Betrachtet man aus dem Blickwinkel der Psychologie sowie der wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin der Personalführung die Besonderheiten von Gruppen und Teams, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass hier andere Bedingungen herrschen als in einer rein dyadischen Führungsbeziehung. Die empirische Erkenntnis und Forschung ist dahingehend sicher, dass sich bei der Neubildung von Gruppen verschiedene Phänomene stets gleichbleibend zeigen; sei es seitens der Beziehungen der einzelnen Gruppenmitglieder zueinander, seitens der Herausbildung von Werten und Normen sowie dementsprechender Verhaltensmuster und, was besonders bedeutend ist, seitens der Funktionen und Rollen der Mitglieder. Mit der Besetzung bestimmter Rollen ist immer auch die Entstehung einer informellen Rangordnung innerhalb der Gruppe verbunden (Weibler 2001, 247–265; Fischer/Wiswede 1997, 538; Janis 1972; Janis 1982). Diese Phänomene können sich vorteilhaft auf das Erreichen von Zielen einer übergeordneten Organisation, aber auch nachteilig darauf auswirken.

Foto: privat

Diejenige Führungskraft, die sich die Vorteile gruppendynamischer Effekte zu Nutze machen und deren Nachteile durch eigenes geschicktes Steuern weitestgehend umgehen kann, wird im Führungsvorgang von der Gruppendynamik seines Teams gezielt profitieren. Wie und durch welche Ansätze dieser Führungserfolg beim Führen einer per se in sich geschlossenen Gruppe erzielt werden kann, ist hier Thematik der Überlegungen und Interpretationen der eigenen Studien und Erfahrungen.
(…)
Fazit

Phänomene der Gruppendynamik sind vielfältig und lenken naturgemäß das Interesse von Psychologie und Personalführung auf sich. Von den hier vorgestellten sieben charakteristischen Merkmalen einer Gruppe (Spieß/Winterstein 1999, 113 f.; Sader 1998, 63; Weibler 2001, 248 ff.; Neidhardt 1999; König/Schattenhofer 2022, 47 ff.; Stahl 2025, 319; v. Rosenstiel 1995, 333) ist eine die Rollendifferenzierung bezogen auf die einzelnen Gruppenmitglieder, die sich gleich bei der Entstehung der Gruppe während des in der Literatur so bezeichneten „Forming – Storming – Norming – Performing“ herausbildet (Stahl 2025; Staehle 1999; Tuckman 1965; Weibler 2001, 250).

Eine äußere Führungskraft kann sich gruppendynamische Erscheinungen für den Führungsvorgang und dessen Erfolg im Sinne der Organisationsziele der übergeordneten Führung von Nutzen machen, wenn die einzelnen Zusammenhänge und Mechanismen von Gruppendynamik und deren Beeinflussung vertraut sind.

Aus Autorensicht sind alle gruppendynamischen Phänomene und Abläufe im Ursprung durch die anfängliche informelle Besetzung von Rollen verursacht und gesteuert. Möchte man von der externen Führungsseite aus zum Erreichen der Organisationsziele auf die aktuellen Gruppenprozessverläufe und auf konkrete Handlungsaktivitäten Einfluss nehmen, ist es zweckmäßig und zielführend, den Hebel bei der Besetzung der Rollen anzusetzen und diese gegebenenfalls zu restrukturieren, sprich eine neue Rollenbelegung zu erwirken.

Als besonders probates Mittel hierfür scheint aus Autorenbeobachtung heraus das „Zuschneiden“ von Aufgaben – individuell für einzelne Gruppenmitglieder und in der Gesamtheit der Gruppe – zu sein. Über die spezifische Gestaltung von verteilten Aufgaben und Arbeitsaufträgen kann, wie oft bei Arbeitsgruppen in Wirtschaftsunternehmen, in Ausbildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten, beim Militär, innerhalb von Behörden und in nahezu allen Bereichen des Privaten beobachtet wurde, das Einnehmen von bestimmten Rollen seitens der Gruppenmitglieder gezielt gesteuert werden. Durch vorgegebene und bewusst stilisierte Schwierigkeitsgrade beispielsweise kann eine gezielte Besetzung der Rolle Alpha (vergleiche Schindler 1971, 2016; König/Schattenhofer 2022, 51 ff.) durch eine gewünschte Person in der Gruppe erwirkt werden. Die so gesteuerte Besetzung der Rolle Alpha sorgt eventuell auch für das Annehmen weiterer Rollen durch andere Personen als diejenigen, welche es ohne Einwirkung durch die externe Führungskraft gewesen wären.

Die Steuerung der Rollenbesetzung und -differenzierung innerhalb von Gruppen ist aus Autorensicht der Schlüssel zu einem erfolgreichen Einfluss auf jedwede Art gruppendynamischer Prozesse. Wer die Instrumentarien und die Mechanismen dazu beherrscht, führt de facto erfolgreich die jeweilige Gruppe von außen.

 

   Den kompletten Artikel können Sie weiter unten downloaden.

 

Dr. Achim Loose hat nach seinem Studium der Chemie an der TU Clausthal im Fach „Physikalische Chemie“ an der TU Braunschweig promoviert und an der FernUni Hagen BWL studiert. Seit 2006 ist er Geschäftsführer der NORDANTEC GmbH in Bremerhaven, die auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Messgeräten zur chemischen Analytik arbeitet.