Achtung Krise!
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Hochschulfinanzierung
Achtung Krise!
Die somit größer werdende Schere zwischen besser und schlechter finanzierten Hochschulsystemen kann dann dazu führen, dass immer mehr hervorragende Wissenschaftler in Geld folgen und von den Krisenländern in die finanzstärkeren Staaten Europas migrieren. Dies würde wiederum zu einem Ungleichgewicht in der Teilhabe der Länder an europäischen Förderprogrammen führen. Wo keine exzellenten Wissenschaftler mehr forschen, wird auch kein Projekt finanziell unterstützt. Und da die Förderung der EU zu einem immer größeren Teil zur Gesamtfinanzierung der Hochschulen beitragen, diese aber in der Regel eine Gegenfinanzierung der Hochschulen fordern, trifft es die Hochschulen der finanzschwachen Länder doppelt. Weniger Geld vom Staat bedeutet auch weniger Geld aus Europa. Ein Ausgleich der durch Wirtschafts- und Finanzkrise fehlenden staatlichen Mittel durch europäische Hilfen ist so systemimmanent ausgeschlossen.
Daher fordert die EUA, bei zukünftigen Förderprogrammen die aktuelle wirtschaftliche Lage der einzelnen Länder zu berücksichtigen. Eine nachhaltige Entwicklung der gesamteuropäischen Hochschullandschaft müsse dabei das Ziel sein. Der Weg dahin gehe nur über die vollständige Finanzierung von Forschungsprojekten. EUA-Präsidentin Maria Helena Nazaré, University of Aveiro (Portugal) betont, dass die langfristige Bedeutung von Forschung und Lehre in Zeiten der Krise nicht vergessen oder vernachlässigt werden dürfe.