"Praxisleitfaden für Flexibles Arbeiten in Führung", "Weg frei für die Exzellenzstrategie", "Themenkonferenz „Die Vermessung der Third Mission" und „Mehr Bildung bei fortbestehender Ungleichheit“
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Neues aus der Forschung
"Praxisleitfaden für Flexibles Arbeiten in Führung", "Weg frei für die Exzellenzstrategie", "Themenkonferenz „Die Vermessung der Third Mission" und „Mehr Bildung bei fortbestehender Ungleichheit“

Praxisleitfaden für Flexibles Arbeiten in Führung
Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. (EAF)
Der Praxisleitfaden präsentiert die Ergebnisse der qualitativen und quantitativen Untersuchung des Forschungsprojektes „Flexship – Flexible Arbeitsmodelle für Führungskräfte“, dass die EAF Berlin gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin realisiert hat. Er informiert, welche Modelle flexibler Arbeitsorganisation es für Führungskräfte gibt und wie sie genutzt werden. Er gibt konkrete Handlungsempfehlungen, worauf es bei ihrer Einführung ankommt und nennt gute Gründe, warum es sich für Unternehmen lohnt in flexible Arbeitsmodelle zu investieren. Außerdem hält er eine Checkliste für Führungskräfte, die sich für flexibles Arbeiten interessieren, bereit.
In Zusammenarbeit mit den Praxispartnern Deutsche Bahn, Deutsche Post DHL Group, Deutsche Telekom, Max-Planck-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft sowie dem Führungskräfteverband United Leaders Association (ULA) stellt der Leitfaden Beispiele guter Praxis aus Unternehmen und Wissenschaftsorganisationen vor und hat eine aktuelle Datengrundlage zum Thema flexibles Arbeiten in Führung geschaffen.
http://www.eaf-berlin.de/news_detail.html?&tx_ttnews[tt_news]=560&cHash=...
Weg frei für die Exzellenzstrategie
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)
Die Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben am 16. Juni die Exzellenzstrategie, das Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ beschlossen. Damit haben sie ein deutliches Signal gesetzt, dass Wissenschaft, Forschung und Innovation auf der politischen Agenda von Bund und Ländern ganz oben stehen und für die Zukunftssicherung eine entscheidende Rolle spielen.
Vorbereitet wurden die drei Programme, die auf Artikel 91b des Grundgesetzes basieren, durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern.
Die Exzellenzstrategie zur Förderung universitärer Spitzenforschung umfasst die beiden Förderlinien Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Das Gesamtprogramm hat ein jährliches Finanzvolumen von insgesamt 533 Millionen Euro. 2025 werden in einem wettbewerblichen Verfahren vier neue Exzellenzuniversitäten ermöglicht. Gegebenenfalls sind dafür zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen.
Das Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses läuft ab 2017 bis 2032. Der Bund stellt hierfür eine Milliarde Euro bereit. Das Programm soll die Karrierewege des wissenschaftlichen Nachwuchses an Universitäten besser planbar und transparenter machen. Durch die Schaffung von 1.000 zusätzlichen Tenure-Track-Professuren leistet das Programm einen nachhaltigen Impuls, die Tenure-Track-Professuren in Deutschland als einen eigenständigen Karriereweg neben dem herkömmlichen Berufungsverfahren auf eine Professur an Universitäten dauerhaft zu etablieren.
Die bis 2027 beschlossenen Initiative „Innovative Hochschule“ zur Förderung des forschungsbasierten Ideen-, Wissens - und Technologietransfers unterstützt Hochschulen, die bereits über eine kohärente Strategie für ihre Interaktion mit Wirtschaft und Gesellschaft verfügen, in der Profilierung ihrer sogenannten dritten Mission „Transfer und Innovation“. Die mit 550 Millionen Euro für zehn Jahre ausgestattete Initiative richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Universitäten sowie an Fachhochschulen. Im Jahr 2016 soll die Förderinitiative ausgeschrieben werden, der Förderbeginn ist für 2018 vorgesehen.
http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Pressemitteilungen/pm2016-09.pdf
Themenkonferenz „Die Vermessung der Third Mission“
Institut für Hochschulforschung (HoF)
Kaum zu übersehen sind die zahlreichen Aktivitäten von Hochschulen, die sich unter anderem in Gestalt von Weiterbildung, Gründungs- und Transferzentren, Service-Learning-Angeboten oder Kinder-Uni im Hochschulalltag etabliert haben. Diese und andere Aktivitäten entstehen in wechselseitiger Beziehung zu hochschulexternen Akteuren und sind doch stets (zumindest lose) an Lehre oder Forschung – die beiden Kernmissionen von Hochschulen – gekoppelt. Durch die so geknüpften Verbindungen in die Gesellschaft hinein kann von einer ergänzenden „Third Mission der Hochschulen“ gesprochen werden, auch wenn es sich weitgehend um freiwillige Tätigkeiten der Hochschulen bzw. deren Angehörigen handelt. Ihr erkennbarer Bedeutungszuwachs sowohl an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) als auch an den Universitäten setzt die Fragen auf die Tagesordnung, wie die Third Mission zur Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Herausforderungen und Zukunftsfragen beitragen kann und wie sich die Sicht und Wirksamkeit solcher Leistungen steigern lässt.
Vor diesem Hintergrund haben, gefördert in der BMBF-Förderlinie „Leistungsbewertung in der Wissenschaft“, die zwei Projekte BeMission am Institut für Hochschulforschung (HoF) und FIFTH am Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) seit 2013 neue Erkenntnisse zum Thema Third Mission erarbeitet. Während in BeMission der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Third-Mission-angepassten Kommunikationsformaten lag (www.hof.uni-halle.de/projekte/bemission/), wurden in FIFTH Facetten und Indikatoren für forschungsbezogene Third Mission und angewandte Forschung an HAW herausgearbeitet und getestet (www.fifth-projekt.de).
Unter dem Titel „Die Vermessung der Third Mission“ werden am 27. und 28. September in Berlin die Ergebnisse aus beiden Projekten vorgestellt und diskutiert. Daneben werden auch Hochschulver-treter(innen) zu Wort kommen und gemeinsam mit den Gästen der Themenkonferenz über die Aussichten einer vertieften Integration der Third Mission in das Leistungsprofil der Hochschulen diskutieren. Die damit verbundenen Anforderungen an das künftige Hochschulsystem werden ebenfalls Bestandteil der Diskussion sein. Ziel ist nicht nur ein Beitrag zur Anerkennung der Third Mission als bereits existierende Realität, sondern ihrer besseren Verankerung in der Hochschulwelt.
http://www.hof.uni-halle.de/veranstaltungen/vermessung-third-mission/
„Mehr Bildung bei fortbestehender Ungleichheit“
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)
Bildungsbericht 2016: Bestandsaufnahme des gesamten deutschen Bildungssystems liegt vor. Eine unabhängige Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat heute den Bericht „Bildung in Deutschland 2016“ vorgelegt. Die empirisch fundierte Bestandsaufnahme informiert Politik, Verwaltung und Praxis sowie die interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im gesamten Bildungssystem. Der alle zwei Jahre herausgegebene Bildungsbericht beleuchtet außerdem in jeder Ausgabe ein ausgewähltes Schwerpunktthema. 2016 ist dies „Bildung und Migration“. Mit Blick auf den derzeitigen Stand des Bildungswesens hält Professor Dr. Kai Maaz vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), der Sprecher der Autorengruppe, fest: „Der Trend zu mehr Bildung ist ungebrochen. Wir erleben weiterhin eine wachsende Bildungsbeteiligung und Bildungsnachfrage.“ Gleichzeitig gibt Professor Maaz zu bedenken: „Der Zugang zu Bildung erfolgt nach wie vor unter sehr ungleichen Voraussetzungen. Soziale Herkunft, Migrationshintergrund und zunehmend auch regionale Rahmenbedingungen üben einen starken Einfluss auf den Bildungserfolg aus.“
Verschiedene Entwicklungen veranschaulichen den anhaltenden Trend zu mehr Bildung: Die Bildungsbeteiligung in Betreuungsangeboten für unter 3-Jährige ist aktuell auf 52 Prozent in Ostdeutschland und 28 Prozent in Westdeutschland angestiegen. Der Ausbau von Ganztagsschulen schreitet ebenfalls voran: Derzeit unterbreiten 60 Prozent der Schulen in Deutschland Ganztagsangebote, die von mehr als einem Drittel aller Schülerinnen und Schüler genutzt werden. Jugendliche mit Migrationshintergrund verzeichnen im Grundschul- und im Sekundarbereich Kompetenzzuwächse und insgesamt nimmt die Nachfrage nach höherer Bildung zu. So sind beispielsweise unter allen 15- bis 65-Jährigen die Anteile von Personen mit einer Hochschulzugangsberechtigung (29 Prozent) oder einem Studienabschluss (16 Prozent) größer geworden. Im Weiterbildungsbereich ist ebenso ein positiver Trend festzustellen: Die Teilnahmequote ist von 44 Prozent im Jahr 2007 auf 51 Prozent im Jahr 2014 gestiegen.
Zugleich belegen viele Befunde die ungleichen Voraussetzungen bei Bildungsbeteiligung und -erfolg. Zum Beispiel liegt der Anteil von sprachförderbedürftigen 3- bis 5-Jährigen seit Jahren konstant bei knapp einem Viertel. Förderbedürftig sind insbesondere Kinder aus Elternhäusern mit niedrigem Schulabschluss sowie mit nicht-deutscher Muttersprache (jeweils 39 Prozent). Ausländische Jugendliche verlassen mehr als doppelt so häufig die Schule ohne Hauptschulabschluss und erreichen drei Mal seltener die Hochschulreife. Jugendliche mit maximal einem Hauptschulabschluss haben in Ostdeutschland schlechtere Chancen auf eine Lehrstelle und für ostdeutsche Absolventinnen und -absolventen einer Ausbildung bestehen nicht nur überdurchschnittlich hohe Arbeitsmarktrisiken, sie erreichen auch niedrigere Einkommen. Ferner nehmen Migrantinnen und Migranten nur halb so oft wie Nicht-Zugewanderte an Weiterbildungen teil.
http://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/pressemitteilungen/mehr-bildung-bei-f...
Bild: Günther Gumhold www.pixelio.de