International studieren und forschen
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Internationale Mobilität
International studieren und forschen
An deutschen Hochschulen sind 11,4 Prozent aller Studenten Ausländer. Die größte Gruppe stellen die Chinesen mit mehr als 22.000 Studenten. Darauf folgen mit Abstand Studenten aus Russland, Bulgarien, Polen und Österreich. Die Studie von DAAD und HIS setzt sich deshalb auch besonders mit den chinesischen Studenten in Deutschland auseinander. Ihre Zahl ist auch aufgrund der mittlerweile über 750 Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Hochschulen stetig gewachsen. Längst werden nicht mehr nur Studenten und Wissenschaftler ausgetauscht, es werden auch gemeinsame Curricula entwickelt oder ganze Studiengänge nach China exportiert, so Niels Albers, der Leiter des Chinareferats im DAAD. Die Erfahrung aus der Studie zeigt außerdem, dass der Studienerfolg der chinesischen Studierenden besonders hoch ist. Vor allem das hohe Maß an Selbstständigkeit, eine kritische Haltung, systematische Vorgehensweise und Gründlichkeit in der deutschen Wissen-schaftskultur hinterließen bei den Studenten aus China einen bleibenden Eindruck, meint Professor Chen Hongije von der Peking-Universität: „Die Erfahrung eines anderen Verständnisses von Studium und Lernen ist für junge Chinesen eine große intellektuelle Bereicherung." Deutschland ist – nach den USA, Großbritannien und Australien – das viertwichtigste Gastland für internationale Studierende. Allein im Jahr 2010 haben sich 66.400 Ausländer zu einem Studium in Deutschland entschlossen. Gegenüber den drei englischsprachigen Ländern zeichnet sich Deutschland aber durch eine ausgeglichene Mobilitätsbilanz aus: 115.500 Deutsche studierten 2009 im Ausland. Durch die gesetzliche Umsetzung der Europäischen Hochqualifizierten-Richtlinie wird Ausländern in Zukunft das Studium in Deutschland weiter erleichtert. Das Gesetz geht dabei deutlich über die Vorgaben der EU hinaus und soll so neue Perspektiven bei der internationalen Mobilität von Wissenschaftlern und Studenten eröffnen. Der DAAD begrüßte diese Entwicklung ausdrücklich: „Mit dem neuen Gesetz können ausländische Akademiker freier entscheiden, ob sie nach dem Studium eine Weile oder für immer in Deutschland bleiben möchten. Das ist in Zeiten, in denen Fachkräfte bei uns dringend gesucht werden, ein wichtiger Schritt“, erklärt die Präsidentin des DAAD, Margret Wintermantel. Das neue Gesetz hat vor allem im Aufenthaltsrecht zu einigen Veränderungen geführt. So dürfen ausländische Studenten nach dem Abschluss 18 statt zwölf Monate in Deutschland bleiben, um eine Arbeit zu suchen. Außerdem kann ein zeitlich unbefristetes Aufenthaltsrecht jetzt schon nach zwei Jahren erteilt werden. Akademiker, die zur Arbeitssuche nach Deutschland kommen, haben dafür nun bis zu sechs Monate Zeit. Danach können sie bei Vorlage eines Arbeitsvertrages mit einem Mindestgehalt von jährlich etwa 44.800 Euro eine sogenannte „Blaue Karte“ erhalten, mit der sie bis zu vier Jahre in Deutschland bleiben und später auch die unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhalten können. Zusätzlich wurden Erleichterungen beim Bleiberecht für die Angehörigen eingeführt. Spot produziert von der Leibniz Universität Hannover im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes: http://www.youtube.com/watch?v=L_DjpdcjsEw Foto:Peter Freitag/pixelio