Nanotechnologie. Spiele mit Grenzen
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Nanotechnologie. Spiele mit Grenzen
Nanotechnologie ist in aller Munde. Häufig wird sie sogar als die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts gehandelt. Doch was ist Nanotechnologie? Diese einfach klingende Frage beantwortet der Chemiker und promovierte Philosoph Joachim Schummer aus einer ungeahnten Richtung: Er nähert sich dem Phänomen aus der Perspektive der Philosophie und bestimmt Nanotechnologie als „globale soziale Bewegung, die sich zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit formiert“. Abgewehrt wird damit die Vorstellung, es handele sich um eine klar fassbare Technik. Vielmehr fungiert Nanotechnologie als Sammelbegriff für unterschiedliche Forschungsgebiete. Der Autor, der bereits mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht hat, hat ein durchgängig kritisches Buch geschrieben. Er relativiert die Nano- Euphorie und legt die abstrusen Erlösungshoffnungen offen, die mit der Nanotechnologie immer verbunden waren und genug Potenzial für eine „Nano-Religion“ böten. Im Schlusskapitel wendet sich Schlummer in besonderer Weise an die Geistes- und Sozialwissenschaften. Als globale soziale Bewegung brauche es die Anstrengung aller Disziplinen, um mit Nano verantwortungsvoll umgehen zu können. Die Geistes- und Sozialwissenschaften hätten hier noch Nachholbedarf. Der Band bietet erste Vorschläge, wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte.